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Behind the article: Naturfotografie auf Neuwerk

19. September 2014 - Markus Botzek
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Hallo! Mein Name ist Markus Botzek und ich habe in der aktuellen fotoforum-Ausgabe September/Oktober 2014 die Reportage "Naturfotografie auf Neuwerk" geschrieben. Neuwerk ist eine kleine Insel im südöstlichen Teil der Helgoländer Bucht, sie gehört zum Verwaltungsgebiet der Hansestadt Hamburg.

Die Artikel der Naturfotografie-Serie schreibe ich für das fotoforum-Magazin nun schon seit einiger Zeit. Da jedes Thema anders ist, ist es natürlich etwas schwierig eine feste Routine zu entwickeln, mit der ich die Themen nach Schema F immer behandeln kann.

Am Anfang steht für mich zunächst immer die Empfehlung einer Fotolocation. Viele Ideen für gute Fotoziele kommen mittlerweile von Fotokollegen und auch von Lesern. Steht das Ziel dann einmal fest, beuge ich mich erst einmal über eine Landkarte und mache mich mit der Umgebung vertraut. Die Landmarken von Neuwerk hatte ich so schon im Kopf, die Orientierung auf der Insel fiel mir dadurch natürlich viel leichter. Wichtig ist dann noch die generelle Reiseplanung - aber das ist am Ende für einen Fotografen auch nicht viel anders als für jeden anderen Reisenden. Abhängig davon wie lang wir an einem Ort bleiben, braucht es eben eine Unterkunft.

Für mich als Naturfotograf ist es immer etwas schwierig, wenn ich schon auf dem Weg zum eigentlichen Fotoziel in Menschenmassen schwimme. Im Watt vor Neuwerk war aber genau das der Fall. Menschen, Menschen und noch mehr Menschen. Gottseidank war ich auf Empfehlung eines Fotofreundes auf dem Weg in Richtung Neuwerk. Ich war also vorgewarnt, dass es wenn dann nur unterwegs etwas voll werden würde und sich die Menschen auf der Insel eigentlich immer gut verteilen. So war es dann auch und ich konnte von Menschen ungestört (aber von Vögeln argwöhnisch beobachtet) fotografieren. 
Gerade die Seeschwalben versuchten mich zu verjagen. Das war spannend, ich kannte dieses Verhalten schon von den großen Rauchmöwen aus Norwegen, die sind allerdings so groß wie ein Bussard. Wenn so ein großer Vogel auf einen herabstößt, dann ist richtig was los. Die Schnabelhiebe führen definitiv zu Verletzungen. Seeschwalben sind da harmlos, aber natürlich auf ihre ganz eigene Art gefährlich. Die Angriffe der Vögel sind gepaart mit kleinen Bomben. Die Schwalben koten gezielt den Eindringling - also mich - an, der Kot ist ätzend im wörtlichen Sinne. Die sonstigen Angriffe sind dann eher pickend, nichts wirklich gefährlich. Als es mir gar zu schlimm wurde, habe ich mir einmal meinen Objektivköcher als Hut aufgesetzt. Nur das Gekreische der Vögel ist sehr durchdringend und wenn so drei vier Vögel es darauf anlegen dich zu verjagen, dann wird es akustisch anstrengend. 
Und nach einem Tag auf der Insel, vollfotografierten Speicherkarten pennst du, dank der Meeresluft, wie ein Stein.