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Kamera-Workshop "Leica M", Heft 6/2013 (Christian Beck)

Christian Beck macht neue Leica M (Typ 240) nieder . . .

Was den hohen Preis, die Gewöhnungsbedürftigkeit und mangelnde Handlichkeit der Leica M mit schweren Objektiven angeht, hat Christian Beck im "fotoforum 6/2013" sicher recht. Ansonsten macht er sie aus meiner Sicht unberechtigt nieder. Seine Beispielbilder: Nette Nachtaufnahme mit ISO 200 und Blende 4 dient als Beispiel für die an sich lobenswerte Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen. Hinten schreibt er selbst, dass man mit der M locker bis ISO 1.600 gehen kann und dass Leica-Objektive auch offen Bestwerte liefern. - Die beiden anderen Beispielbilder sind recht trübe Motive und dienen, die konstruktionsbedingt ungenauen Blendenwerte in den Exif-Dateien zu kritisieren. Wo bleiben ein paar "schöne Bilder"? - Ich selbst war schon mit der Bildqualität der Leica M8 und noch mehr mit der M9 sehr zufrieden: Atemberaubend, wenn man die DNGs mit Capture One oder einem anderen Spitzen-Raw-Converter zu 16-bit TIFs macht. Das gilt noch mehr für die Ergebnisse mit der neuen M. Ich freue mich, im "Life-View" hervorragende Macro- oder Teleobjektive aus der analogen SLR-Zeit nutzen zu können. - Christian Beck hat außerdem seinen "Ferrari mit Normalbenzin" betankt, als er für seinen Test auf Spitzenobjektive von Leica verzichtet hat . . .

Es grüßt fotoforum-Fan Joachim Pollmar aus Niddatal mit 2 M-Bildbeispielen (sehr klein gerechnet!)
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Administrator
Hallo Joachim,
vielen Dank für Dein Feedback zu dem ich gerne Stellung beziehen möchte.

Im Kamera-Workshop testen wir Kameras immer auf Herz und Nieren. Dabei steht der praktische Einsatz im Vordergrund, weniger mathematische Ergebnisse aus dem Testlabor. Auch wenn die M nicht allen Vergleichen mit einer DSLR standhalten kann und sicherlich eine Sonderrolle spielt, muss sie dennoch damit verglichen werden. Schließlich sprechen beide Systeme ähnliche Interessentenkreise an.
Beispielsweise verglich ich sie in punkto Handling mit einer DSLR und da sind wir beide gleicher Meinung: Ergonomie Fehlanzeige.
"Nieder" wollte ich die M keinesfalls machen, war ich in gewissen Bereichen doch recht angetan von ihr. Aber eben längst nicht in allen und meine Erfahrung mit anderen Kameras zeigte mir, dass manches besser gelöst werden kann. Eigentlich dachte ich auch, die sachliche Ebene nicht im übertriebenen Maße im Artikel überschritten zu haben.
Dass die Leica bei Langzeitbelichtungen lange rechnen muss dient vielleicht der Bildqualität, dem Fotografen kann es aber unter Umständen stören. Und dass man sich bei einer Kamera dieser Preisklasse auf "geschätzte" (Zitat: Leica-Techniker) Exif-Daten verlassen muss, finde ich schon annähernd amüsant. Klar, es gibt keine elektronische Verbindung zwischen Objektiv und Kamera, aber dass ich bei ein und dem selben, mehrmals identisch fotografierten Motiv, unterschiedliche Blendenwerte angezeigt bekomme, macht mich dann schon etwas stutzig.

Du sprichst einen Spitzen-RAW-Konverter an. Wir nutzen hier Lightroom 5, was ja auch von Leica mitgeliefert wird und eine feine Sache ist. Und dass die M auch mit einem "Normal-Benzin-Objektiv" eine ausgezeichnete Bildqualität liefert, stellte ich tatsächlich fest. Gerne hätte ich ein Summilux von Leica bekommen. Leider war aber keines lieferbar. Andererseits wird der Interessentenkreis bei so einer Test-Kombi dann noch kleiner, als er ohnehin schon bei der M war.

Viele Grüße,
Christian
Entschuldigung - aber das Leica-Geplapper von "atemberaubenden" Bilder mit M-Leicas kann ich nicht mehr hören. Die Kamera bietet nur wenige Vorteile. Aus einer Sammlungsauflösung stehen hier mehrere M-Kameras (M2, M3, M4, M4-P, M5 - eine M6 und eine M4-2 sind glücklicherweise schon verkauft). Das animierte mich, diese Kameras analog auszuprobieren und mit meiner (zuverlässigen) Nikon FM-2 zu vergleichen. Als Ergänzung fotografierte ich digital mit der M8 eines Bekannten. Zuerst der grottenschlechte Mindestabstand mit Leica-Objektiven, das selbst bei einem Weitwinkel?! Das ist keinesfalls zu tolerieren. Da ist die billigste Spiegelreflex mit Kit-Objektiv zehnmal besser. Weiter die Scharfstellung. Was soll das denn? Das ist Fotografie der Fünfziger Jahre. Mit der FM-2 "sitzt" das Bild relativ schnell und scharf, mit meiner F6 auch noch "autofokusschnell". Bleibt festzuhalten: Für Nahaufnahmen, Weitwinkelbilder, bei denen ich nah heran möchte und mit der extrem lahmen und unpräzisen Scharfstellung ist Leica für mich völlig ungeeignet. Weiterer Nachteil: Das Reflexionsverhalten bei Gegenlicht! Vor allem mit Weitwinkel-Objektiven (hier ausprobiert ein 2/35 von Leica) nicht ratsam. Mit einer Spiegelreflex kann ich genau im Sucher den Verlauf der Reflexion beurteilen, mit Leica bin ich dem Gegenlicht hilflos ausgeliefert. Die Leica-Objektivauswahl ist dazu äußerst bescheiden. Lichtstarke Objektive biet Nikon auch, aber wenn ich unterwegs bin, verwende ich ein 2,8/180 ED (Top-Objektiv) oder ein 2,8/80-200, zusätzlich 4/300 mm. 135 mm? Das hatte ich einmal in den Achtziger Jahren. Ein Pluspunkt: Die Leica-Objektive sind gut verarbeitet, aber das sind meine mechanischen und digitalen Nikon-Objektive auch. Meine bisherigen Erfahrungen beim Verkauf von Leica-Teilen waren auch nicht besonders erfreulich: Die Leica-Käufer suchten tatsächlich penibel nach Kratzern oder Beulen. Sind die vorhanden, geht der Preis in den Keller. Per Mail fragten tatsächlich einige Interessenten, ob mit der Kamera schon einmal fotografiert wurde? Was für eine Frage? Diese Spiessigkeit ist mir zuwider!
von Gelöschter Benutzer
Ich finde, alle Kameras haben ihre Vor- und Nachteile, da wird es bei anderen Marken (Nikon) auch die Schwächelkanditaten geben, die gegenüber einer anderen Marke und Modell "schlechter" da stehen. Manche werden die Samsungs in der Luft zerreisen und ich schwör drauf - ob diese nun ein Ladenhüter sind oder nicht. Und ja, wenn ich eine Kamera kaufe (egal welche Marke und ob neu oder gebraucht) dann moniere ich dies, da ich doch einen Stapel Scheine hinlege, für das man schwer gearbeitet oder gespart hat. Da möchte auch ich eine Kamera im iO Zustand oder eine Preisreduzierung bei Mängel. Umsonst heißt es auch nicht "unverbindliche Preisempfehlung". Dies habe ich bei meiner Nikon´s/Canon´s/Yashica´s (Samurai) gemacht und werde diese weiterhin bei Neu oder Gebrauchtkäufe so handhaben. Dies ist kein Fehler sondern das Recht eines jeden Kunden und Käufers. Das es natürlich Kunden gibt, die penibel sind, streite ich nicht ab, aber ich persönlich hütte mich, alle Kunden (egal welcher Marke) über einem Kamm zu schären. Wenn jemand seine "FM-2" liebt und nichts über diese kommen läßt, dann bitte, es sind seine Erfahrungen und Meinungen, dies muss mit mir nicht konform sein - aber ich muss es respektieren!

Ein Test wie es Christian durchgeführt hat, finde ich persönlich besser als ein im Labor mit Meßwerten, die in der Praxis, mir als Consumer nichts bringen, da ich nicht im Labor sonder draussen fotografiere. Ich verstehe jopo-niddatal, da es um seine Kamera geht und ich verstehe Christian seinen Test, aber leider verstehe ich nicht ganz, wieso man "Leica-Geplapper" / "Leica-Käufer" / "Spiessigkeit" einwerfen muß, in eine doch sachliche Diskussion zwischen Jopo-niddatal und Christian!

Sorry wenn ich mich gerade eingemischt habe, aber ich konnte meine Finger gerade nicht stil halten. 

Viele Grüße
Jerry 

Um das deutlich klar zu stellen: Es geht hier nicht um die "Vorlieben" für eine bestimmte Marke, ich kann auch gut mit Canon, Pentax oder Minolta, sondern um gravierende Nachteile zwischen zwei völlig verschiedenen Kamerasystemen. Eine M-Leica ist technisch grundlegend anders aufgebaut. Wer sich als Amateur eine Kamera dieser Art kaufen möchte, weil er Spass daran hat, dann ist das in Ordnung, aber in der professionellen Fotografen und anspruchsvollen Amateurfotografie stehen andere Erwartungen dahinter: Die Redakteure brauchen aussagekräftige und scharfe Bilder für den Druck. In den Fünfziger (bis weit in die Sechziger) verwendeten viele deutsche Pressefotografen Leicas. Als Nikon dann mit der F, einer kompletten und durchdachten Motor-Systemkamera auf den Markt kam (Canon folgte mit der hervorragenden F-1), gingen die M-Kameras schnell in Zahlung (für teilweise wenig Geld). Endlich wurden die Bilder "schärfer", Fehleinstellungen, vor allem bei bewegten Motiven, minimierten sich deutlich. Mit einer Spiegelreflex ging es auch näher `ran an das Motiv. Es gab längere Brennweiten zur Auswahl. Bei Leica lief es nur bis 135 mm, wer nach längeren Teleobjektiven fragte, durfte sich den umständlichen Spiegelkasten zulegen. Wer bei Leica ein Superweitwinkel wollte, musste das Motiv erst mit einem Aufstecksucher anpeilen, noch umständlicher ging es wirklich nicht! Nikon, Minolta, Canon, Konica, Asahi Pentax usw. bauten immer mehr kompakte Objektive und lichtstärkere Brennweiten: 2/135 mm, 2,8/180 mm, Makro, Fischaugen, Shiftobjektive, dazu schnelle Kameramotoren - für Leica-M-Besitzer eine unbekannte Welt. Kein Wunder, dass auch Amateure ihre fotografischen Ansprüche höher schraubten und auf Spiegelreflex umstellten. Das ist glücklicherweise bis heute so geblieben. Die Nachteile einer M-Leica in der aktiven Fotografie sind eben gravierend! Das war der Kern meiner Antwort, noch einmal zum besseren Verständnis: Moderne Spiegelreflextechnik gegen ein veraltetes Aufnahmesystem aus den Fünfziger Jahren! Dann nioch eine Anmerkung zur Objektivqualität: Ein Kollege überließ mir einmal an einem Wochenende seine M4 mit einem Summilux 1,4/35 mm, die nahm ich als Ersatzkamera mit auf die Termine - selten so schlechte Bilder produziert (starke Überstrahlungen bei offener Blende).Glücklicherweise hatte ich meine F2 und das Nikkor 1,4/35 mm dabei!
von Gelöschter Benutzer
Hallo Photomic, 
ich Danke Dir für die Erläuterung, damit kann ich, als "Nicht-Leica Freund" etwas anfangen. 
Das die Redakteure aussagekräftige Bilder brauchen, steht ausser Frage, da ist der Fotograf gefordert - wegen der Schärfe und Überstrahlung, natürlich die Kamera sowie das Zubehör. Sorry, mit vorherigen Eintrag konnte ich einfach nichts anfangen.

Ich denke Leica Freunde werden wie Lomo(& Co)-Fans sein, sie kaufen die Kamera mit dem Wissen der "alten Technik" und den "Problemen" vermutlich genau deswegen? Anders könnte ich mir es nicht vorstellen, da sie sonst eine andere Marke gekauft hätten.

Die Beweggründe zum Kauf würden mich Interessieren, vieleicht kann man es in einen eigenen Thread mal locker unter Fotofreunden ansprechen?

VG Jerry
Aha, endlich erklärt jemand die letzten Geheimnisse der Fotografenwelt.
Das eine System kann dies, das andere jenes besser. Diese Banalität dürfte jedem, der sich für das Leica-System interessiert geläufig sein. Wer sich für Leica entscheidet, wird seine Gründe haben und ist sicherlich - auch ohne externe eifernde Besserwisserei - mit seiner Wahl zufrieden.
Ich z.B. fotografiere seit vielen Jahren sowohl mit div. Spiegelreflexen als auch mit verschiedenen M-Leicas. Ich kenne Grenzen und Vorzüge beider Systeme und wäre niemals auf die Idee gekommen, überhebliche Werturteile in die Welt zu setzen. Na ja, jeder wie er kann.

Was ich überhaupt nicht verstehe: Wenn sich offenbar Preisvorstellungen des Verkäufers beim Interessenten nicht durchsetzen lassen, dann taugt das Produkt nichts und die Leica-Interessenten werden in die Snob-Ecke verschoben, weil sie sich den Vorstellungen des Verkäufers nicht anschließen mögen, oder? B
ei dieser Einstellung gibt es wohl zwei Alternativen: Das Produkt austauschen oder den Verkäufer.

Si tacuisses, philosophus mansisses


 
Zitat Photomic
Entschuldigung - aber das Leica-Geplapper von "atemberaubenden" Bilder mit M-Leicas kann ich nicht mehr hören. Die Kamera bietet nur wenige Vorteile. Aus einer Sammlungsauflösung stehen hier mehrere M-Kameras (M2, M3, M4, M4-P, M5 - eine M6 und eine M4-2 sind glücklicherweise schon verkauft). Das animierte mich, diese Kameras analog auszuprobieren und mit meiner (zuverlässigen) Nikon FM-2 zu vergleichen. Als Ergänzung fotografierte ich digital mit der M8 eines Bekannten. Zuerst der grottenschlechte Mindestabstand mit Leica-Objektiven, das selbst bei einem Weitwinkel?! Das ist keinesfalls zu tolerieren. Da ist die billigste Spiegelreflex mit Kit-Objektiv zehnmal besser. Weiter die Scharfstellung. Was soll das denn? Das ist Fotografie der Fünfziger Jahre. Mit der FM-2 "sitzt" das Bild relativ schnell und scharf, mit meiner F6 auch noch "autofokusschnell". Bleibt festzuhalten: Für Nahaufnahmen, Weitwinkelbilder, bei denen ich nah heran möchte und mit der extrem lahmen und unpräzisen Scharfstellung ist Leica für mich völlig ungeeignet. Weiterer Nachteil: Das Reflexionsverhalten bei Gegenlicht! Vor allem mit Weitwinkel-Objektiven (hier ausprobiert ein 2/35 von Leica) nicht ratsam. Mit einer Spiegelreflex kann ich genau im Sucher den Verlauf der Reflexion beurteilen, mit Leica bin ich dem Gegenlicht hilflos ausgeliefert. Die Leica-Objektivauswahl ist dazu äußerst bescheiden. Lichtstarke Objektive biet Nikon auch, aber wenn ich unterwegs bin, verwende ich ein 2,8/180 ED (Top-Objektiv) oder ein 2,8/80-200, zusätzlich 4/300 mm. 135 mm? Das hatte ich einmal in den Achtziger Jahren. Ein Pluspunkt: Die Leica-Objektive sind gut verarbeitet, aber das sind meine mechanischen und digitalen Nikon-Objektive auch. Meine bisherigen Erfahrungen beim Verkauf von Leica-Teilen waren auch nicht besonders erfreulich: Die Leica-Käufer suchten tatsächlich penibel nach Kratzern oder Beulen. Sind die vorhanden, geht der Preis in den Keller. Per Mail fragten tatsächlich einige Interessenten, ob mit der Kamera schon einmal fotografiert wurde? Was für eine Frage? Diese Spiessigkeit ist mir zuwider!




Zitat maestro
Aha, endlich erklärt jemand die letzten Geheimnisse der Fotografenwelt.
Das eine System kann dies, das andere jenes besser. Diese Banalität dürfte jedem, der sich für das Leica-System interessiert geläufig sein. Wer sich für Leica entscheidet, wird seine Gründe haben und ist sicherlich - auch ohne externe eifernde Besserwisserei - mit seiner Wahl zufrieden.
Ich z.B. fotografiere seit vielen Jahren sowohl mit div. Spiegelreflexen als auch mit verschiedenen M-Leicas. Ich kenne Grenzen und Vorzüge beider Systeme und wäre niemals auf die Idee gekommen, überhebliche Werturteile in die Welt zu setzen. Na ja, jeder wie er kann.

Was ich überhaupt nicht verstehe: Wenn sich offenbar Preisvorstellungen des Verkäufers beim Interessenten nicht durchsetzen lassen, dann taugt das Produkt nichts und die Leica-Interessenten werden in die Snob-Ecke verschoben, weil sie sich den Vorstellungen des Verkäufers nicht anschließen mögen, oder? B
ei dieser Einstellung gibt es wohl zwei Alternativen: Das Produkt austauschen oder den Verkäufer.

Si tacuisses, philosophus mansisses


 
Zitat Photomic
Entschuldigung - aber das Leica-Geplapper von "atemberaubenden" Bilder mit M-Leicas kann ich nicht mehr hören. Die Kamera bietet nur wenige Vorteile. Aus einer Sammlungsauflösung stehen hier mehrere M-Kameras (M2, M3, M4, M4-P, M5 - eine M6 und eine M4-2 sind glücklicherweise schon verkauft). Das animierte mich, diese Kameras analog auszuprobieren und mit meiner (zuverlässigen) Nikon FM-2 zu vergleichen. Als Ergänzung fotografierte ich digital mit der M8 eines Bekannten. Zuerst der grottenschlechte Mindestabstand mit Leica-Objektiven, das selbst bei einem Weitwinkel?! Das ist keinesfalls zu tolerieren. Da ist die billigste Spiegelreflex mit Kit-Objektiv zehnmal besser. Weiter die Scharfstellung. Was soll das denn? Das ist Fotografie der Fünfziger Jahre. Mit der FM-2 "sitzt" das Bild relativ schnell und scharf, mit meiner F6 auch noch "autofokusschnell". Bleibt festzuhalten: Für Nahaufnahmen, Weitwinkelbilder, bei denen ich nah heran möchte und mit der extrem lahmen und unpräzisen Scharfstellung ist Leica für mich völlig ungeeignet. Weiterer Nachteil: Das Reflexionsverhalten bei Gegenlicht! Vor allem mit Weitwinkel-Objektiven (hier ausprobiert ein 2/35 von Leica) nicht ratsam. Mit einer Spiegelreflex kann ich genau im Sucher den Verlauf der Reflexion beurteilen, mit Leica bin ich dem Gegenlicht hilflos ausgeliefert. Die Leica-Objektivauswahl ist dazu äußerst bescheiden. Lichtstarke Objektive biet Nikon auch, aber wenn ich unterwegs bin, verwende ich ein 2,8/180 ED (Top-Objektiv) oder ein 2,8/80-200, zusätzlich 4/300 mm. 135 mm? Das hatte ich einmal in den Achtziger Jahren. Ein Pluspunkt: Die Leica-Objektive sind gut verarbeitet, aber das sind meine mechanischen und digitalen Nikon-Objektive auch. Meine bisherigen Erfahrungen beim Verkauf von Leica-Teilen waren auch nicht besonders erfreulich: Die Leica-Käufer suchten tatsächlich penibel nach Kratzern oder Beulen. Sind die vorhanden, geht der Preis in den Keller. Per Mail fragten tatsächlich einige Interessenten, ob mit der Kamera schon einmal fotografiert wurde? Was für eine Frage? Diese Spiessigkeit ist mir zuwider!

 
Maestro gibt ziemlich genau das wieder, was auch ich empfinde.
Ich habe viele Jahre ausschließlich mit DSLR gearbeitet und habe mir dann zunächst als Eränzung das M-System von Leica zugelegt. Sicher ist das Spgelreflesystem universeller verwendbar, aber für meine Art der Fotografie ist die M die besser geeignete Kamera. Dabei ist es für mich völlig unerheblich, ob das Mess-Sucher-Prinzip als veraltet gilt oder nicht, ob Leica genug Objektive im Angebot hat (z.Zt. 22) oder zu wenige, ob die Brennweite nur für die Achtziger-Jahre gedacht war oder auch heute noch zur Bildgestaltung taugt, oder ob jeder Anfänger das Gegenlicht bei jedem Objektiv in den Griff bekommt oder auch nicht ....
Für mich entscheidend sind die präzise, zuverlässige Fokussiermöglichkeit, die extrem gute Abbildungsleistung der Objektive auch bei Offenblende und die Handlichkeit des gesamten Systems ggü. meinen DSLR. Deshalb verwende ich fast nur noch die M, die Spiegelreflexen noch für die bekannten Situationen, für die die M nicht geeignet ist (extreme Tele, Makro, Sport usw.), die für mich (!) aber auch kaum noch eine Rolle spielen.
Meine Erfahrung: Die Liebe zur M entsteht nicht über Nacht - sie waechst langsam, aber dann wird sie zunehmend zur Sucht, und ich genieße diese Sucht :-)
Aha, er hat mit seiner Kamera "gearbeitet" - an der Schreibweise werdet ihr sie erkennen. Die beiden Bilder ganz oben (Autonummer und Blümchen) sind auch wirklich beeindruckend?! Das schafft auch eine M-Leica, da hat der "Semiprofi" Zeit, in Ruhe einstellen. Herzlichen Glückwunsch! Bitte nicht enttäuscht sein, aber Sucherkameras, völlig überteuerte Normalobjektive (wofür das denn?), eine bescheidene Auswahl an Teleobjektiven und die nach wie grottenschlechte Mindesteinstellung überlasse ich den Made-in-Germany-Nostalgikern. Dabei habe ich nichts gegen die richtige Mischung aus Altbewährtem und neuer Technik, das sollte aber auch stimmen, deshalb verfolge ich äußerst interessiert die Vorstellung der neuen Nikon Df. Nikon - die konnten es und können es noch immer!
Nach diesen Zeilen ahne ich, was eine "grottenschlechte Mindesteinstellung" ist .... :-) :-) :-)
Und immer daran denken: "Die Sonne lacht, Blende acht!"

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