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"Weshalb ich keine Modelle mehr fotografiere"

von Gelöschter Benutzer

http://www.blendwerk-freiburg.de/2014/11/weshalb-ich-keine-modelle-mehr-...

Interessanter Beitrag auf "Blendwerk-Freiburg.de". Sollten alle Model-Fotografen mal lesen und darüber nachgedacht haben.
Ich selbst fotografiere ja keine Modelle und musste mir in div. Foren genau das oft vorwerfen lassen wenn ich mal eine Meinung zu einem solchen Bild äußerte. Die Model-Fotografen sind da sehr dünnhäutig. Viele Bilder sind (nicht hier) offenbar nach dem Motto entstanden "Schatzi, es ist grad keiner hier der uns sieht. Mach dich nackisch, ich knips dich".  

Besonders treffend finde ich Punt 3 der Aufzählung:
... wenn ich schon so viel Kohle in die Technik investiert habe, muss wenigstens das Model billig aussehen!

Meiner Meinung nach trifft der Beitrag ins Schwarze!

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von Gelöschter Benutzer
Hallo Lothar,

ich sehe das etwas anders. Das Problem an dieser Art Aufnahmen ist das bei vielen Fotografen begrenzt zu sein scheinende Einfallsreichtum bei der Umsetzung der Bildidee, bzw.Geschichte! 
Ob es Sinn macht, Models halbnackt in den dunklen Wald zu stellen, liegt dagegen immer im Auge des Betrachters. 
Es gibt auch hier nur in homöopathischen Dosen extrem gute "Modell"-aufnahmen, aber die sind dann tatsächlich etwas besonderes.
Du hast vollkommen: Recht: Model- Fotografen sind dünnhäutig. Doch leider bezieht sich das auch auf ALLE ANDEREN Fotografen- es kommt nämlich immer darauf an, ob man zur Selbstkritik oder zur von außen kommenden Kritik überhaupt fähig ist!
Und weil man das eben von seinem (manchmal unbekannten) Gegenüber nicht weiß,  schreibt man aus Bequemlichkeit eben nichts, obwohl man vielleicht den ein oder anderen Tip zur Verbesserung hätte.
Also Modelfotografie? Definitiv ! Ich wäre froh, wenn mir mal jemand Model stehen würde ;-))

VG Ralph

PS: Was würdest Du zum Beispiel dazu sagen, wenn ich sagen würde:" Warum ich keine TIERE mehr fotografiere?" ;-)))))
von HaWa64
Hallo Lothar, Hallo Ralph,
Es ist wie immer und überall!
Egal ob Model's oder Tiere irgendwann kommen viele zu dem Schluss, dass alles schon existiert oder aber irgend wer "besser" ist.
Ich fotografiere keine Models weil ich keine Idee dazu habe und mir auch keine Gedanken darüber mache.
Ich seh mir aber gerne gute Modelfotos an!
Wenn man jedoch sieht wieviele Klicks auf seltsame Bilder kommen muß ich mich fragen ob das nicht einfach desshalb der Fall ist weil im wahren Leben meist nicht die Möglichkeit besteht Menschen ungehemmt in Ihrer Intimsphäre zu begaffen.
Viele Fotografierenden lichten Models ab weil sie mit Bildern von halbnakten oder nakten Menschen eine treue Gefolgschaft von Betrachtern haben die voll des Lobes sind und immer mehr sehen wollen.
Bei Tierbildern ist das ein klein wenig anders die kennt man alle!
Da muß man wirklich was anderes bringen um Aufsehen zu erregen!
Schaut doch mal in der Galerie, Tiere und Vögel werden sehr wenig geklickt.
Wenn jedoch eine Frau oder ein Mädchen in entsprechender Pose auf einem Bild ist....
Wenn ich eine gute Idee hätte würde ich auch Models fotografieren.
Aber die Bilder die mir gefallen werde ich nicht versuchen nachzustellen da der Mensch VOR der Kamera entscheidend ist!
Bei der Tierfotografie mache ich Pause bis ich eine Idee habe wie ich etwas anders darstellen kann.
Oder ich dokumentiere was vor mir passiert ohne "künstlerischen" Anspruch!
Das hilft in Übung zu bleiben!
Gruß aus Franken
Walter
von Gelöschter Benutzer
Ralph, es gibt so viele gute Beispiele und man muss sich nicht einmal entsprechende Literatur zulegen weil das Netz voll davon ist. Aber was sieht man - mit wenigen Ausnahmen - in den Fotoforen? 08/15-Posen, tausendfach schon viel besser Gesehenes, Models, die diese Bezeichnung kaum verdienen, Aufnahmen, die im Privaten bleiben sollten, und das alles von Leuten die sich für kreative Fotografen halten. Für mich nicht nachvollziehbar. Sicher, nicht jeder kann Model-Fotografie, aber warum lässt er/sie es nicht einfach bleiben. Zudem, warum muss denn ein Model immer nackt oder in Dessous abgelichtet werden? Da gibt es auch hier so viele Beispiele wie es anders und besser gehen kann.
Siehe hier: http://www.fotoforum.de/community/foto/143504-katrin?typ=favorit&id=11593
oder hier:http://www.fotoforum.de/community/foto/142076-sandra?typ=favorit&id=11593

Nun zu deiner Frage nach Tierfotos.
Da möchte ich dann doch unterscheiden zwischen Wildlife und Haustieren. Keiner sollte sich für einen Tierfotografen halten, weil er sein Hündchen, Kätzchen oder Goldhamster schön fotogafiert hat. Kommentare zu solchen Aufnahmen gehen dann meist in Richtung "Oh wie süß/putzig/niedlich ..." Und auch zu diesem Thema gibt es - wohl noch mehr als zur Model-Fotografie - tausendfach gute/sehr gute Beispiele im Netz. Gleich ob fotografierte Haustiere oder Wildlife.

Die provokante Frage "Warum ich keine ..." lässt sich auf alle Motivwelten anwenden. Wichtig scheint mir, dass es zu wenige Fotografen gibt, die den Mut haben es anders zu machen; wobei anders nicht zwingend besser sein muss. Sie sehen ein Bild und wollen eine Kopie mit anderen Personen, Tieren, Landschaften, Gebäuden etc. erstellen, statt selbst krativ zu werden. Okay, ich ahne es, irgendwer wird sich nun meine Bilder hier ansehen und mir genau meine Argumente vorhalten. Klar, ich hab ja auch nirgends gesagt, dass ich es besser kann. Ich versuche aber selbstkritisch zu sein und Kritiken anzunehmen und möglichst umzusetzen. Viele, auch hier, wollen keine Kritik lesen. Sie sind von ihrem Können zu sehr überzeugt. Am liebsten mag ich ja die Rückmeldung auf eine Anmerkung von mir, bei der mir gesagt wird, dass ich ja keine Models fotografiere und mir daher keine diesbezügliche Kritik erlauben darf. Das ist dann immer so als dürfte ich mich in einem Restaurant nicht über schlechtes Essen beschweren, weil ich selber nicht kochen kann.

VG Lothar
von Gelöschter Benutzer
Lieber Lothar,

damit hast Du den Nagel aber sowas von auf den Kopf getroffen- genau so ist es !!
Eigentlich hast Du damit selbst die Antwort auf Deine eigene Frage gegeben- viele KÖNNEN es einfach nicht- deshalb muss man es doch aber nicht lassen ! KEINE Kommentare auf manche dieser Bilder sind dann vielleicht so etwas wie "Reden ist Silber..." ;-)))

VG Ralph

PS: Ich weiß jetzt schon, dass ich erstmalig Mitte des Jahres eine Hochzeit "machen" soll- ich mach mir jetzt schon ein... aber kneifen, nur, weil ich es noch nie gemacht hab ? Hmmm...Die Verantwortung trägt schließlich das Brautpaar- ich bin nur ein Knipser ;-)))

Hallo,

 

ich stimme dem Autor vom Blendwerk nur bedingt zu.

Es ist sicherlich richtig das kaum ein Mensch nackt im Wald herumgehüpft.

Auch scheinen einige „Posen“ sehr akrobatisch und daher unwirklich an.

Ich versuche meine Modele immer natürlich abzulichten.

Ob ich nun „Dünnhäutig“ bin mag ich nicht zu urteilen.

 

Gruß Stefan

Forenbeitrag Bild 1Forenbeitrag Bild 2Forenbeitrag Bild 3
von Gelöschter Benutzer
Ralph, wenn ich sagte, dass sie es lassen sollten, dann meinte ich nicht, dass sie es nicht immer wieder versuchen sollten. Ich bezog das vielmehr auf eine Präsentation in einem Fotoforum. Ergebnis wird ein unschöner Disput sein, den ich hier leider schon selbst erleben durfte. Wie immer ist die Reihenfolge des Tuns wichtig, erst denken, dann handeln. Damit meine ich, jeder sollte seine Arbeit selbstkritisch sehen und sich fragen ob sein Bild es wert ist um von anderen gesehen zu werden. Ist es nicht so gut aber ich will wissen was andere dazu sagen, dann ganz klar präsentieren. Nur dann muss man auch mit Kritiken umgehen können und daraus lernen wollen. Viele können oder wollen das eben nicht.

VG Lothar
von Gelöschter Benutzer
Genauso hatte ich es auch verstanden, Lothar - keine Angst ;-)) VG Ralph
Hallo,
ich hab zwar keine erfarung in der modellfotografie verfolge den tread  aber mit intresse.
Lothar schreibt man solle selbst kreativ werden. Ich finde ein modell im wald schon kreativ. Klar gibt es davon schon sehr viele, aber wiederholt sich nicht alles irgendwie. Ich koennte mir denken das "damals" als irgendwer zum erstenmal ein modell leichtbekleidet
im wald abgelichtet hat, dieser fotograf fuer seine kreativitaet gelobt wurde.
Ich hab mal irgendwo den spruch gelesen "es ist schon alles fotografiert, nur noch nicht von mir" so gesehen ist ja eigentlich die gesamte fotografiererei eine wiederholung oder nach machen.
Lg Dirk
von Gelöschter Benutzer
"... so gesehen ist eigentlich die gesamte fotografiererei eine wiederholung oder nach machen."

Nein!
Wenn z.B. jeder der eine Baum vom Stativ fotografiert, sein Stativ mit der gleichen Höhe in genau die drei Abrücke stellt, seine Kamera im gleichen Winkel ausrichtet, die gleiche Brennweite, Blende und Verschlusszeit nutzt, immer das gleiche Licht herrschen würde und es wäre absolut windstill, dann hättest du Recht. Wie ist das in der Musik? Es gibt 9 Oktaven, also 108 Noten. Mach dein Radio an und höre was sich daraus alles machen lässt obwohl jede Note in diversen Kombinationen immer wieder genutzt wird. Genauso musst du die Fotografie sehen. Ein Bild muss eine Komposition der bestehenden und vorhandenen Möglichkeiten sein um trotz aller Wiederholbarkeiten einzigartig zu werden.

VG Lothar
Wenn ein Fotograf wie der Autor nach langen Jahren nun zu dem Schluss kommt, dass er keine Modelle mehr fotografiert und das auch entsprechend begründet, dann ist das seine Entscheidung und vermutlich auch das Ergebnis einer persönlichen Entwicklung.
Ich hoffe nicht, dass er nun nach entsprechend langer Phase der Landschaftsfotografie oder anderen Genres uns anschließend erklären möchte, warum er keine Landschaften mehr fotografiert, oder was auch immer.
Es ist doch schön, dass er für sich herausgefunden hat, dass ihn das nicht weiterbringt. Glückwunsch, soweit muss man erst mal kommen.
Ich persönlich fotografiere auch lieber Szenen, die mir auch nach Jahren noch etwas sagen und irgendwie einen Wert für mich haben. Aber das Inszenieren mit Menschen (ich sag jetzt mal nicht Modellen) macht mir auch hin und wieder spass. ich mache das mit einem Augenzwinckern und nenne es fotografische fingerübung.

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