Die Top 12 des fotoforum-Awards 6/2016
»Landschaften«

1. Platz, Kategorie Kultivierte Landschaften

Daniel Reiter (Gesamtsieger): »Marmor-Steinbruch«

Carrara steht synonym für Marmor. Daniel Reiter aus München fotografierte diesen Marmorsteinbruch in Carrara aus einem Kleinflugzeug heraus. Die Jury faszinierte das Bild vom ersten Augenblick an. Zunächst bleibt der Blick an den Strukturen hängen, die durch die Aufnahme führen. Erst dann wird das eigentliche Motiv mit all seinen Feinheiten klar. Das Zusammenspiel aus gelungener Komposition und der überbordenden Menge an Details illustriert die Eingriffe des Menschen in die Natur harsch – auch den aufwendigen Blickwinkel würdigt die Jury mit dem Gesamtsieg der Award-Runde Landschaft.

300 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Kultivierte Landschaften

Ursula Bruder: »Rice farmer 2«

Die Honghe-Hani-Reisterrassen sind UNESCO-Weltkulturerbe und als solche bestimmt schon Millionen Mal fotografiert worden. Die Jury würdigt das Foto von Ursula Bruder aus Hausham mit dem zweiten Platz, da sie die bekannte Örtlichkeit in feinen Details inszenierte. Die Spiegelungen in den Reisterrassen ergeben einen Farbverlauf, der die Landschaft neu inszeniert. Der einzelne Farmer im Schattenriss macht das Bild besonders.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Kultivierte Landschaften

Eric Axhausen: »misty alley«

Eric Axhausen aus Singen (Hohentwiel) wartete Morgen auf Morgen auf die passende Lichtsituation: Denn nur bei absolut passendem Wetter lässt die Insel Reichenau im Bodensee ihre Allee für seltene Momente losgelöst vom sonst bildbestimmenden Alpenpanorama aufscheinen. Die Kombination aus Nebellandschaft, Allee und den Tieren im Mittelgrund illustriert die Charakteristik der Landschaft auf zurückhaltende Art.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Landschaft im Licht

Eva-Maria Bieseke: »Sonnige Ruhe vor dem aufziehenden Sturm«

Schlechtes Wetter zum Fotografieren? Eva-Maria Bieseke aus Berlin machte das Beste daraus – ein Siegerbild! Regen und Sturm peitschen am Urlaubsstrand entlang, ermöglichen der Fotografin aber mit der Mischung aus hellem Sonnenschein und dunklen Unwetterwolken eine interessante Komposition. Ohne klares Objekt im Bildmittelpunkt wird in dieser Aufnahme nach Meinung der Jury das Licht zum Mittelpunkt des Bildes.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Landschaft im Licht

Raymond Hoffmann: »polar night«

Minus dreißig Grad Celsius sind nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Ausrüstung eine Herausforderung. Raymond Hoffmann aus Kopavogur/ISL komponierte dieses Bild um einen einzelnen Baum im Vordergrund. Mehrere Versuche waren notwendig, bis sich das Polarlicht passend zur restlichen Bildkomposition über den Himmel zog. Die Jury würdigt die klare Komposition in Kombination mit der offensichtlichen Geduld und Akribie, die für so eine Aufnahme notwendig ist.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Landschaft im Licht

Lothar Mantel: »Im Sturm genommen«

Der Aufstieg, den Lothar Mantel aus Stein auf sich nahm für dieses Bild, war mehr als beschwerlich. Der Wind drückte den Fotografen wie ein Sandstrahlgebläse in die Düne im Sossusvlei, einem zugänglichen Teil der Namib-Wüste in Namibia. Der Effekt des wie ein Farbfilter über den Dünenkamm hinwegziehenden Sandes macht das Bild nach Jurymeinung außergewöhnlich.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Welt der Berge

Lukas Furlan: »Seceda gegen Wolken«

Die gegen die Geisler Berggruppe drängende Wolkenmasse fotografierte Lukas Furlan aus Wien/A bei einer Wanderung vom Seceda-Gipfel aus. Die Jury faszinierte an dieser Aufnahme die Kombination von goldenem Abendlicht auf der Bergflanke im Kontrast zur kaltweißen Wolke auf der anderen Seite des Bildes. Die mittige Aufteilung des Bildes verstärkt den Kontrast der Farbaufteilung dabei noch zusätzlich.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Welt der Berge

Michael Jurek: »Italien - Drei Zinnen«

Michael Jurek aus Sehnde nutzte einen Tag nach starkem Schneefall, um die drei Zinnen in den Sextner Dolomiten ohne störende andere Bergwanderer zu fotografieren. Die Jury würdigt die in der Schwarz-Weiß-Aufnahme hervorragend herausgearbeiteten Licht- und Schattenunterschiede, die sich aus den schnell vorbeiziehenden Wolken ergeben. Die Verstärkung der Bewegungsgeschwindigkeit in der Nachbearbeitung schien der Jury eine angemessene Art, um den Grundeindruck des Bildes zu verbessern.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Welt der Berge

Christine Wendl: »Gefahr«

Christine Wendl aus Haldenwang war bereit, die Bergwacht zu rufen, als sie auf dem gegenüberliegenden Hang einen Skifahrer in einen lawinenschwangeren Hang einfahren sah. Unvernunft und/oder Risikofreudigkeit des Sportlers führten so zu einer Aufnahme, an der die Jury das Spiel der Linien von Bergflanke und Ski­spuren faszinierte. Die Umwandlung in Schwarz-Weiß betont die Gestaltung nach Jurymeinung zusätzlich.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Am Wasser

Daniel Reiter: »Pool«

Daniel Reiter aus München erzählt in dieser Aufnahme nicht nur eine Geschichte, sondern gibt viele kleine Anekdoten zu erforschen. Die Jury vermutete als Aufnahmegerät eine Drohne, doch auch hier agierte der Fotograf beim Überflug über die Poolanlage aus einem Kleinflugzeug. Die klare geometrische Anordnung im Bildrahmen im Gegensatz zu dem geordneten Chaos der umliegenden Elemente überzeugte die Jury. Hier einen Landschaftsausschnitt zu prämieren wurde lang diskutiert, die Jury entschied sich jedoch einstimmig dafür.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Am Wasser

Manfred Seidel: »Herbst am Königssee«

Manfred Seidel aus Schöllnach fotografierte während einer Bootsfahrt die Christlieger-Insel im Königssee, als sich eine Nebelwand wie ein Hintergrund zum Freistellen dahinter auftat. Die Jury würdigt die gute Umsetzung des Themas. Die Nebelstimmung des Bildes in Kombination mit den herbstlich leuchtenden Farben illustriert die in der Ausschreibung geforderte Darstellung des Zusammentreffens von Wasser und Erde auf spektakuläre Art.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Am Wasser

Sylvia Graber: »Normandie«

Sylvia Graber aus Basel/CH fotografierte dieses Bild, das der Jury durch seine abstrakte Anmutung ins Auge stach. In der Bucht von Le Mont-Saint-Michel in Frankreich hatte die Fotografin eigentlich auf eine Aufnahme der berühmten Festung im Sonnenuntergang geplant. Der bewölkte Himmel wirkte als riesige Softbox und tauchte die Bucht in gleichmäßiges Licht, der Vogelschwarm gibt der abstrakten Zeichnung der Wasserflächen einen guten Bezug zur realen Aufnahmesituation.

100 Euro / 6 Punkte