Die Top 12 des fotoforum-Awards 1/2017
»Architektur«
1. Platz, Kategorie En détail
Manfred Köhler (Gesamtsieger): »Architektur_Bogen«
Die Pinakothek der Moderne in München ist Fotografen bekannt. Immer wieder werden die Formen des Gebäudes von innen und außen interpretiert. Dabei sind ähnliche Ansichten unausweichlich. Manfred Köhler aus Kempten schaffte es, der Jury einen frischen Blick auf die Formen und Farben des Gebäudes zu vermitteln. Durch einen bewusst gewählten Weißabgleich taucht der Fotograf den Beton des Gebäudes in ein besonderes Licht. Die Kombination aus feinen Farbabstufungen im Zusammenspiel mit klar inszenierten Formen würdigt die Jury mit dem Kategorie- und dem Gesamtsieg.
300 Euro / 10 Punkte
2. Platz, Kategorie En détail
Ute Scherhag: »Foyer der Philharmonie, Luxemburg«
Auch die Philharmonie Luxemburg ist ein beliebtes Ziel für Architekturfotografen. Aufnahmen vom Inneren sind jedoch seltener. Ute Scherhag aus Andernach kombiniert in dieser Aufnahme den 17 m hohen Raum der Wandelhalle mit dem Zugang zu den Rängen des Konzertsaales. Die Mischung aus Farben und Formen faszinierte die Jury, die klare geometrische Gestaltung hin auf die kleine Brücke belohnte sie mit dem zweiten Platz.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie En détail
Jutta Koerke: »Die Verbindung«
Die Aufhängung des Holbeinsteges in Frankfurt ist nachts angestrahlt und wird dadurch zum farbenprächtigen, fast wie ein Tier wirkenden Gebilde. Jutta Koerke aus Mommenheim hatte damit zu kämpfen, dass von der Brücke nach oben fotografierend ihre 2,5 Sekunden lange Belichtung immer wieder durch von Fußgängern ausgelöste Brückenschwingungen verwackelt wurde. Die Jury würdigt besonders das aufmerksame Auge der Fotografin und die klare grafische Umsetzung der Aufnahme.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Urban
Jürgen Stolte: »Blick auf London Eye«
Jürgen Stolte aus Mehlbach gibt gerade genug Ausblick auf das London Eye, um die Verortung seiner Aufnahme ohne Probleme zu ermöglichen. Von einer Terrasse des National Theatre nahe der Waterloo Bridge fotografierte er über und durch ein temporär aufgebautes Holzgebäude hinweg, positionierte harmonisch die Linien der Wand in Kombination mit den hervorstechenden Elementen der Skyline.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Urban
Michael Fischer: »Kö-Bogen«
Nachträglich hinzugefügte Zoom-Effekte sind nichts für Michael Fischer aus Mönchengladbach. Dieses Foto am Düsseldorfer Kö-Bogen zoomte er von Hand. Die Dynamik des Effektes in Kombination mit der klaren rahmenden Struktur der umgebenden Architektur überzeugte die Jury. Die Umwandlung in Schwarz-Weiß macht die verschiedenen grafischen Strukturen des Bildes deutlicher, eine Farbvariante wäre hier vermutlich weniger ansprechend.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Urban
Petra Wichmann: »Kontraste«
Fast immer ist der Blick hinter die Kulissen mindestens genauso interessant wie das, was davor passiert. Das meinte auch Petra Wichmann aus Duisburg. Sie erkundete das alte Hafengebiet Jakartas, dokumentierte die Arbeit von Fischern und Handwerkern in der in Jahrzehnten langsam gewachsenen Siedlung am Wasser. Diese Aufnahme bildet den Abschluss der Serie. Jakarta wächst, wuchert, frisst das Alte auf. Die Jury zeichnet den harten Gegensatz in der Aufnahme mit dem dritten Platz aus.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Industrie
Karl-Heinz Papenhoff: »Ausblick«
Die Wuppertaler Schwebebahn auf Abwegen fotografierte Karl-Heinz Papenhoff aus Olfen. Den Ausblick aus dem Waggon ersetzte der Fotograf durch eine Aufnahme einer Raffinerie in Frankreich. Die Montage aus zwei Bildern empfand die Jury als etwas Neues, als ungewöhnliche Rahmung für das Thema und darum würdig für den ersten Platz.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Industrie
Petra Wichmann: »Blick ins Grüne«
Während einer ausgedehnten Tagestour im stillgelegten Hüttenwerk Duisburg-Meiderich suchte Petra Wichmann aus Duisburg nach Motiven, die zum Thema Rückeroberung durch die Natur passten. Im leichten Gegenlicht zeigt diese Aufnahme einen Teil des für Besucher gesperrten Areals des Hüttenwerkes hinter dem Hochofen. Die Jury faszinierte das Spannungsfeld zwischen dem Blick in die Natur, durch die Industrie, bei der die Strukturen des alten Hüttenwerkes zur Rahmung für die Natur werden.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Industrie
Frank Knocke: »Umschlagbahnhof«
Auf den ersten Blick möchte man hier von einem Mitzieher ausgehen. Doch dann erkennt man den durchs Bild rauschenden Schwerlastkran. Dieser kurze Aha-Effekt bescherte Frank Knocke aus Ebersberg den dritten Platz der Kategorie. Die ungewöhnliche Kombination aus riesigem bewegten Objekt und erst auf den zweiten Blick erkennbarer stiller Landschaft faszinierte die Jury.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Blick ins Innere
Wolfgang Fried: »Blick nach unten«
Ein Blick hinein in den Jin Mao Tower auf die Lobby des Hotels ist für Fotografen schwierig zu erreichen. Wolfgang Fried aus Ludwigsburg hatte mit Reflexionen in einer Sicherheitsabsperrung zu kämpfen, vor der Aufnahme musste er die Sicherheitsglasscheibe sogar noch reinigen. Die klare Komposition des Bildes mit den auf die Hotellobby zulaufenden Linien würdigte die Jury mit dem ersten Platz der Kategorie.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Blick ins Innere
Thomas Stern: »Schlicht«
Thomas Stern aus Lörrach machte aus der Not eine Tugend. Hallgrímskirkja ist wohl die bekannteste Kirche in der isländischen Landeshauptstadt Reykjavík und darum regelmäßig von Touristen mehr als gut besucht. Die Dachstruktur des Gebäudes lag darum für den Fotografen als grafisches reduziertes Motiv nahe. Die Jury würdigt die Schwarz-Weiß-Umsetzung des Bildes, durch die die Strukturen eine porzellanartige Feinheit erreichen.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Blick ins Innere
Joerg Barkholz: »Kein Anschluß«
Wie weit ist das Thema Architektur im Innenraum reduzierbar? Die Jury war der Meinung, dass Joerg Barkholz aus Mainz den Blick ins Innere mutig und passend fotografiert hat. Die durch die Schwarz-Weiß-Umsetzung hypnotischen Linien der Tapete in Kombination mit den klaren Linien der Fußleisten führen den Blick zum einzig wirklichen Gegenstand im Bild. Das Bild, das durch die simplen Formen in Boden und Wand besticht, zeigt in seinen Elementen die Grundformen von Architektur.
100 Euro / 6 Punkte