Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2017
»Pflanzen und Pilze«

1. Platz, Kategorie In freier Natur

Melanie Gerland (Gesamtsieger): »Leberblümchen«

Melanie Gerland aus Stadthagen setzte sich mit dieser reduzierten Fotografie von Leberblümchen durch. Die Aufnahme überzeugte die Jury durch die klare Freistellung der Blumen vor neutralem Hintergrund. Die Blickführung, die durch die weiße Vignette noch stärker auf die Blumen gelenkt wird, gefiel den Juroren besonders. Das Foto entstand am Jakobsberg in Amshausen bei Bielefeld unter widrigen Bedingungen. Mit Windschutz und Aufheller machte die Fotografin aus eigentlich schon zu hartem Licht das Beste.

300 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie In freier Natur

Carsten Meyerdierks: »Against All Odds«

Carsten Meyerdierks aus Kröppelshagen fotografierte eines der Pflichtmotive für Fotografen, die das Dead Vlei in der Namib-Wüste in Namibia durchqueren. In dem von Sanddünen umschlossenen Tal stehen auf ausgetrocknetem Tonboden mehrere hundert Jahre alte vertrocknete Akazienbäume. Bei gut 40 Grad Celsius wanderte der Fotograf etwa 20 Minuten, um den Baum vor dem mit leichten Schleierwolken verzierten Himmel zu fotografieren. Auch wenn das Motiv bekannt ist, lobt die Jury die klare grafische Inszenierung des Bildes, die durch den Beschnitt ins Quadrat besonders zur Geltung kommt.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie In freier Natur

Franz Pazdera: »Kuhschelle«

Franz Pazdera aus Turmau/A überzeugte die Jury mit einem Motiv, das sich in dieser Runde des fotoforum Awards viele Fotografen ausgesucht hatten: die Kuhschelle. Die Inszenierung vor der aufgehenden Sonne hebt sich von anderen Arbeiten in dieser Awardrunde ab. Die technisch perfekt fotografierte Situation in Kombination mit einer einmaligen Lichtstimmung und ausgewogener Lichtführung im Dämmerlicht bestimmten das Juryurteil.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie In Park und Garten

Klaus Lenzen: »paarig«

Klaus Lenzen aus Ratingen entdeckte diese Anordnung von Baum und Strauch auf einem Spaziergang in der Nähe von Düsseldorf. Die Jury würdigt die klare grafische Anordnung der Elemente, die vom Fotografen im Vorbeigehen passend im Bildausschnitt inszeniert wurden. In der geordneten Reihung der Elemente erkannte sie die beste Umsetzung des Themas der Einflussnahme des Menschen auf die heimische Pflanzenwelt.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie In Park und Garten

Sandra Bartocha: »Sommer«

Die Naturfotografin Sandra Bartocha aus Potsdam hat immer ein Auge offen für Motive, die in ihre seriellen Arbeiten passen. Für ihre Serie Tree Visions suchte sie Bäume, die in Struktur und Symmetrie perfekt waren. An einer Allee entdeckte sie diesen Vogelbeerbaum. Die Jury honoriert die technisch perfekte Belichtung in schwierigem Gegenlicht und die absolut passende Platzierung der Sonne als strahlender Akzent in einem Bild, das schwieriger zu fotografieren ist, als es im ersten Moment aussieht.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie In Park und Garten

Hans Peter Rank: »Balkonschmuck puristisch«

Wie untergeordnet die Natur dem Ordnungsbedürfnis des Menschen sein kann, dokumentiert der Fotograf Hans Peter Rank aus München. Die weiße Fassade eines spanischen Hauses inszenierte der Fotograf so, dass die Balkonbepflanzung als blickführendes Detail das Bild besonders macht. Die Jury lobt das Auge fürs Detail, da diese Fassadenszene in ihrer Einfachheit nicht jedem ins Auge gefallen wäre.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin

Michael Müller: »Herbstlaub...«

Michael Müller aus Wiggensbach entdeckte diese Szene auf einem Lichtschacht. Während ein Blatt auf dem Rahmen des Schachtes liegt, war das zweite Blatt zwischen Boden und Rahmen leicht eingeklemmt. Die Aufnahme erstellte der Fotograf vom Stativ mit einem Makroobjektiv, um in leichter Abstraktion die Farben und Strukturen des Motives in den Vordergrund zu stellen. Die Jury war fasziniert vom Bildaufbau und rätselte lange, wie die verschiedenen Ebenen im Bild realisiert wurden.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin

Robi Crevatin: »Blattschuss«

Dieser Schatten fällt auf eine Wand, nicht weit entfernt vom Wohnort ­Roberto ­Crevatins, in der Nähe von Zürich in ­Winterthur/CH. Was die Jury zunächst für einen großen Zufall hielt, war vom Fotografen lange geplant. Das Herbstblatt, daheim getrocknet, wartete er nur noch auf den perfekten Sonnentag im Winter, um die harten Kontraste der Hauswand und des Himmels mit dem schimmernden Schatten des Baumes zu kombinieren. Das Herbstblatt ist mit Klebeband an der Hauswand fixiert.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin

Matthias Jackstädt: »Dreierlei«

Ein grafisches Schwarz-Weiß, klassisch und symmetrisch fotografiert aus der Hand.Die Blütenstände der Agave americana fotografierte Matthias Jackstädt aus Weyhe während einer Bergwanderung auf Teneriffa. Die Jury fühlte sich an die Ästhetik der Fotografien von Karl Blossfeldt erinnert. Die klaren Strukturen, die durch die gut umgesetzte Schwarz-Weiß-Umwandlung entstanden, stachen den Juroren dabei besonders ins Auge.

100 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Nutzpflanzen

Eberhard Ehmke: »Nutzpflanzenansammlung aus der Vogelperspektive«

Mit seiner Drohne nahm Eberhard Ehmke aus Schlüchtern die Vogelperspektive über den Feldern nahe Fulda ein. Flächen, Farben und Strukturen faszinierten die Jury an diesem Bild, das die Suche nach „Nutzpflanzen in einer ganzen Szenerie“ perfekt abbildet. Der passende Moment für die Aufnahme war dabei kurz, das Wetter war wechselhaft und zwang durch einsetzenden Regen kurz nach dieser Aufnahme den Fotografen, seinen fliegenden Fotoapparat wieder zu landen.

300 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Nutzpflanzen

Dorothea Garbisch: »Eingepackt«

Dorothea Garbisch aus Buxtehude fotografierte nicht klassisch, sondern arbeitete mit einem Flachbettscanner. Die Jury zeigte sich beeindruckt vom klaren künstlerischen Konzept des Bildes, das bewusst mit der Erwartungshaltung in dieser Kategorie spielt. Aufreibend war, so die Fotografin, vor allem die Nachbearbeitung des Bildes. Selbst bei größtmöglicher Sauberkeit mussten immer noch jede Menge Staubpartikel aus dem Foto gestempelt werden, um den cleanen Bildeindruck zu erreichen.

200 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Nutzpflanzen

Eva-Maria Bieseke: »Kürbis Detailansicht«

Wie ein abstraktes Gemälde mit inein­anderlaufenden warmen Farben wirkt der Ausschnitt des Kürbisses, den Eva-Maria Bieseke aus Berlin in der fränkischen Schweiz fotografierte. Das Farben­spiel und die Symmetrie der Aufnahme faszinierten die Jury. Das eigentliche Motiv des Bildes erschließt sich dank des sehr gut gewählten Ausschnittes erst auf den zweiten Blick.

100 Euro / 6 Punkte