Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2024
»PFLANZEN«
1. Platz, Kategorie Abstrakt
Fritz Mehner: »Geometrische Anordnung«
Fritz Mehner aus Schwielowsee fotografierte das herbstlich verfärbte Blatt der Mandschurischen Walnuss. „Es entstand durch wiederholte, exakte Verschiebung und Drehung mit anschließendem Beschnitt eine vollständige Überdeckung der Bildfläche, die eine grafische Wirkung entfaltet und durch die Überlappungen neue Formen und zum Teil auch neue Farben einbringt“, erklärt er uns. Die Einzelaufnahme entstand auf einem Leuchttisch, die Verteilung passierte per Bildbearbeitung. „Die Suche nach ästhetisch ansprechenden Anordnungen erfordert immer einige, manchmal viele Versuche, wird aber mit teils überraschenden Ergebnissen belohnt“, fährt er fort. Die Jury stand lange vor dem Bild und versuchte die Strukturen und Formen einzuordnen und nach Wiederholungen zu suchen. Am Ende war es die sagenhafte Bildwirkung, die zählte und bei allen Juroren auf vollen Zuspruch stieß.
200 Euro / 10 Punkte
2. Platz, Kategorie Abstrakt
Norbert Gehrmann: »Im Stadtpark«
Norbert Gehrmann aus Durach war mit Fotofreunden in München unterwegs, um frisches Bildmaterial zu produzieren. Er entdeckte diese Baumgruppe im Schatten einer Seitenstraße und schoss sein Bild mit Graufilter bei Blende 29, um den Wischeffekt zu erzielen. Die Juroren sind bei derartigen Bildern oft skeptisch und vermuten einen Photoshop-Filter hinter dem Effekt. Nach reichlicher Betrachtung wurde das Bild allerdings zu Recht als echt eingestuft und entsprechend hoch bewertet.
100 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Abstrakt
Marte Engelbrecht: »Glühend«
Marte Engelbrecht aus Grundhof beschreibt ihr Bild: „Eigentlich wollte ich meinen Fotowalk an einem kalten Februartag schon beenden, als ich durch den Buchenwald hindurch die untergehende Sonne sah. Inspiriert durch die dunkel erscheinenden, laublosen Bäume, das Licht der Sonne mitsamt der Farben des Himmels und des Horizontes entschied ich mich spontan für eine kreative Aufnahmetechnik. Mit einer längeren Belichtungszeit bewegte ich die Kamera, um dem Bild einen besonderen Look zu geben. Da der Wald keine große Tiefe hatte, war es mir möglich, hindurch zu fotografieren. Ein paar Aufnahmen brauchte ich zum Experimentieren, bevor dieses Foto entstand.“ Die Jury war begeistert vom flammenden Licht und den Formen, die den Wald perfekt abstrahieren.
50 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Bunte Pflanzenwelt
Henrik Spranz: »Pop Art Orchid«
Henrik Spranz aus Kaltenleutgeben / AT fotografierte das kleine Knabenkraut in Niederösterreich nahe bei Wien. „Die Idee war, die Farben des Frühlings mit einer impressionistischen Anmutung einzufangen. Dafür konnte ich einerseits die umstehenden Orchideen nutzen, durch die ich hindurch fotografierte. Andererseits sorgten Bäume im Hintergrund für warmes Licht. Den Vordergrund hellte ich mit einer Taschenlampe auf, um ein stimmiges Gesamtergebnis zu erhalten“, berichtet er uns. Die Juroren fanden die Anmutung voll und ganz perfekt und genossen ein buntes Bild mit vielen Ebenen und Hinguckern.
200 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Bunte Pflanzenwelt
Elisabeth Herget: »Grüße aus den Niederlanden«
Elisabeth Herget aus Heiligenhaus wurde vom Fotografen Harold Davies inspiriert. Sie erklärt das Vorgehen: „Man arrangiert auf einem Leuchttisch Blüten oder Blätter und nimmt vom Stativ aus eine Belichtungsreihe auf. Diese reicht von normal bis völlig überbelichtet und wird in einem Bearbeitungsprogramm von hell nach dunkel übereinandergestapelt. Dann bekommt jede dieser Aufnahmen eine invertierte Maske, sodass man von hell nach dunkel voranschreitend Teile der einzelnen Belichtungen wieder freilegt.“ Das Ergebnis sind interessante Farben und Schattierungen, die ihr Bild perfekt zeigt und die die Jury begeisterten.
100 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Bunte Pflanzenwelt
Astrid Emmrich: »Zartes Frühlingserwachen«
Astrid Emmrich aus Paderborn zählt Leberblümchen zu ihren Lieblingsfrühblühern und fotografierte dieses Trio in einem Buchenwald in Ostwestfalen-Lippe. „Durch die bodennahe Ausrichtung der Kamera vernebeln vorgelagerte Buchenblätter sowie Buschwindröschen und Leberblümchen das Hauptmotiv“, beschreibt sie ihr Foto. Das Jury-Team fand großen Gefallen am Tunnelblick durch die Vegetation und an den wunderbaren und warmen Farben.
50 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Bäume
Henrik Spranz: »Ein neuer Tag«
Henrik Spranz aus Kaltenleutgeben / AT fotografierte am sogenannten Lilienstein in der Sächsischen Schweiz diese Kiefer samt Sonnenaufgang. „Wir waren uns wegen der Wettervorhersage nicht sicher, ob sich ein Aufstieg für das Foto lohnen würde, aber in der Landschaftsfotografie gibt es immer Risiken“, kommentiert er. Das Ergebnis gibt ihm recht: Der Aufstieg hatte sich gelohnt. Die Jury bewunderte das Licht, den Baum in seiner einzigartigen Form und die besondere Stimmung im Bild.
200 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Bäume
Daniela Beyer: »Herbsttupfen«
Daniela Beyer aus Chemnitz fotografierte bei einem Wochenendausflug nach Brandenburg im Oktober diese farbenfrohe Birkengruppe. „Ich probierte damals verschiedene Kameraeinstellungen und Varianten einer Doppelbelichtung aus. Dann lag das Foto seit der Aufnahme auf der Festplatte. Beim Sichten alter Bilderordner entdeckte ich diesen Schatz wieder und war so angetan, dass es entwickelt werden musste. Mit der eigenen Sichtweise auf manche Bilder scheint es wie mit Wein zu sein – sie muss reifen“, erzählt sie uns. Die Jury gratuliert zum gereiften Bild und freute sich über zarte Farben und einen tollen Schärfeverlauf im Bild.
100 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Bäume
Max Watzinger: »Schattenspender«
Max Watzinger aus Nandlstadt fotografierte während einer von ihm geleiteten Venedig-Fotoreise diese schräg stehende Pinie und wollte damit den Kontrast zwischen urbanem Raum mit bunten Häusern und dem schief aus dem Pflaster gewachsenen Baum zeigen. Die Jury suchte lange im Bild nach Details und stellte fest, dass man viele Geschichten rund um den Baum entdecken kann. Die Komposition und die Farben machen das Foto schlussendlich perfekt.
50 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Zimmerpflanzen
Makoto Makabe: »I want to break free«
Makoto Makabe aus Weinheim entdeckte diese Szene bei einem Steinmetz während der Suche nach der Grabsteinschrift für das Grab der Großmutter. „Ein Fenster im Hinterhof des Handwerksbetriebs, getöntes gelbes Glas und dahinter eine Zimmerpflanze – ihre Blätter streckten sich wie sehnsüchtige Finger durch die Jalousie, auf der Suche nach dem Tageslicht. Ein poetischer Moment. Die Pflanze schien nach Freiheit zu dürsten, eingesperrt, aber dennoch entschlossen, sich dem Licht entgegenzustrecken. Es war der Kontrast zur tristen Umgebung, der mich ansprach. Die Zimmerpflanze schien zu sagen: Ich will leben!“ So empfanden auch die Juroren, die beim Betrachten des auf die Spitze getriebenen Bildes direkt Mitleid mit der armen Pflanze bekamen.
200 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Zimmerpflanzen
Peter Hildebrand: »Schattenwelt«
Peter Hildebrand aus Pfronten fotografierte im Vorbeigehen in einem Durchgang auf der photokina in Köln dieses Spiel aus Licht, Schatten und Pflanzen. Mit seiner 12-mm-Brennweite konnte er das Motiv trotz Enge gut festhalten. Die Jury freute sich über den kreativen Ansatz und vermutete eher eine Szene in einem privaten Wohnzimmer. So wird die photokina allerdings noch einmal wiederbelebt – mit Licht und Schatten.
100 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Zimmerpflanzen
Linus Scholz: »Mein Platz«
Linus Scholz aus Köln bezog ein neues Arbeitszimmer und gestaltete dies mit natürlichen Farben. Seine Efeutute wählte er aus eben diesem Grund, aber auch damit sie einmal bis weit unter das Regalbrett wächst. Die Jury freute sich über den klaren und stimmigen Bildaufbau und eine erzählende Leere im Bild.
50 Euro / 6 Punkte