Was bisher geschah
1Ich weiß nicht, wie es anderen Fotografen und Referenten ergeht: Für mich ist die Arbeit an einer neuen Show ein existentieller Akt. Wo befinde ich mich gerade im Leben, wo geht es hin? Was möchte ich teilen und welche meiner Gedanken sind es überhaupt Wert geteilt zu werden? Auf welche Reise möchte ich zusammen mit den Zuschauern gehen?
Wie es so ihre Art ist, dehnen sich derartige Fragen unversehens und unkontrollierbar aus; und haben sie das erst einmal getan, beflügeln und erschüttern sie im Wechsel das Dasein – und den Schaffensprozess.
Nebenher gibt es handfeste Dinge zu tun: Drehbuch schreiben, Fotos sichten, Soundtrack komponieren, Videos schneiden, Wissen aneignen, Geschichten suchen, Mitarbeiter koordinieren. Und das mit Abstand Schwierigste: bei all dem auch noch die Leere einzuladen. Leere und Stille sind die Geburtshelfer von Gedanken. Wenn es im Außen leise und der Kopf leer ist, dann wird es spannend. Dann kommen Dinge, die man sonst nicht hört. Die im Rauschen verschwinden. Und um die geht es!
Vielleicht bin ich deshalb in einem kleinen Nest am Nordhang des Schwarzwaldes gestrandet, in einem Fachwerkhaus zwischen Fallobstwiese und Besenwirtschaft.
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