Kanaren zu Fuß

Wir drehen eine Kuh!

29. Oktober 2013 - Andre Schumacher
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Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Zeit reif für einen richtig großen Coup: den Kuh-Dreh!

Und so geht die Geschichte: Auf Gran Canaria begegne ich Lorena. Sie arbeitet in einer Herberge, in der ich Gast bin. Bald schon rückt sie heraus: Sie fände es vollkommen inakzeptabel, dass ein so adretter deutscher Wandersmann noch Junggeselle ist. Es sei deshalb dringend nötig, mich umgehend zu verkuppeln. Auf der Romeria, einem vier Tage und vier Nächte währenden Dorffest, solle es geschehen.

Um es vorwegzunehmen: Lorenas Plan ging auf.

Jenni und ich schlafen bis weit in den Tag: Die Gardinen tanzen im Wind, Schmetterlinge schwirren wie Konfetti durch den Garten. Geweckt werden wir von Lorena höchstpersönlich mit Croissant und Kaffee. Wir mögen doch den Tag nicht verschlafen: Im Dorf fände eine Landwirtschaftsmesse statt. Bauern aus nah und fern präsentieren Ziegen und Esel, Schafe und Kühe.

Bald schon dort, kommen wir hinter den Kulissen mit Don Francisco ins Gespräch. Es ist ein guter Tag für ihn gewesen: Melinda, seine Kuh, ist die Gewinnerin des alljährlichen und hoch dotierten Kuhwettbewerbs. Und dann fragt er mich doch allen ernstes, ob er seine Kuh nicht gegen Jenni eintauschen könne. Immerhin: eine Gewinnerkuh! Also echt, was ist denn das für eine Frage?

Na, klar!

Natürlich konnte ich diese wunderbare Szene in Gran Canaria nicht drehen. Entweder man arbeitet oder man schlittert in die unmöglichsten Situationen. Stative, Kameras und Objektive sind dabei wie Streusand.

Doch am vergangenen Wochenende schien die Sonne, und der Schwarzwald sah fast so aus wie der Norden Gran Canarias. Und Melinda, die würde ich jederzeit wieder nehmen:
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