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Blind Photographers

11. September 2014 - Christian Beck
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Bei uns in der Redaktion klingelt oft das Telefon. Regelmäßig sind es PR-Menschen, die ihre neuesten, hippen Produkte vorstellen möchten, ab und zu sind es aber auch Menschen, die wirklich Interessantes zu berichten haben. Leo Schmidt ist so ein Mensch, der mir am Telefon, kurz vor Feierabend sein unglaubliches Projekt vorstellte. Nun möchte ich es Euch vorstellen:

Blind Photographers heißt ein (noch fiktiver) Dokumentarfilm, dessen Drehbeginn seit zwei Jahren sorgfältig geplant ist. Dafür machte der 23-jährige Regisseur Leo Schmidt blinde Fotografen auf insgesamt vier Kontinenten ausfindig und stieg ein in eine Materie, die sich nach dem Unmöglichen anhört: Fotografie, von Blinden.
Nun will Leo die Protagonisten seiner Doku endlich kennenlernen, sie bei der Arbeit beobachten und schließlich filmisch über ihr Schaffen berichten.
Seit einiger Zeit ist das Projekt Blind Photographers auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo eingestellt. Mithilfe von Internetnutzern soll dort ein Betrag von 50.000 Euro eingesammelt werden — so viel benötigen Leo und sein Team, für die bereits penibel geplante Route, zusätzliches Equipment und die vollständige Finanzierung der Doku.
Leo Schmidt bei der Arbeit                                                              (alle Fotos: Leo Schmidt)

Leo Schmidt gibt es ja selbst zu: „Blind Photographers - das klang für mich als Fotografen zunächst paradox“, so beginnt der Wahlberliner sein Statementauf der Website zur Dokumentation Blind Photographers. Es ist das Projekt, andem der junge Regisseur seit nunmehr über zwei Jahren werkelt und schraubt. Zeit, endlich loszulegen. Begonnen hat alles mit den beiden Fotografen Rosita McKanzie und Jan Bösche. Die Britin und der Berliner sind nicht nur Fotografen — sie sind auch blind. Die Begegnung mit dem absoluten Widerspruch in Person machte sich der Filmemacher, der auch selbst als Fotograf arbeitet, zur Mission: „Die Idee, ihr Schaffen und Sein zu dokumentieren, ließ mich nicht mehr los“.
Rosita McKanzie
Rosita McKanzie bei der fotografischen Arbeit.
Jan Bösche

In den vergangenen zwei Jahren versammelte Leo Schmidt ein junges Team um sich — eine freiberufliche Cutterin von der Hochschule Babelsberg ist dabei, genau wie ein erfahrener Tonmeister, der bereits den Arte Dokumentarfilmpreis abräumte. Leo lernte online Projekte blinder Fotografen auf der ganzen Welt kennen, stürzte sich förmlich in dieses viel zu oft übersehene Genre und begann eine persönliche Begeisterung zu entwickeln.
In Blind Photographers soll nun auf der Leinwand erscheinen, was in Leo Schmidts Kopf schon längst Form angenommen hat. Die Routen nach Tibet, Mexiko und Melbourne sollen mittels einer Crowdfunding-Kampagne online finanziert werden.
Sollte der Film Realität werden, kommen die Hauptdarsteller der Dokumentation, Menschen mit Sehschwäche also, zusätzlich in einen besonderen Genuss: durch ein durchdachtes Ton-Konzept von wird der Film für Blinde genauso zugänglich sein wie für Sehende. Die Herkömmliche Audiodeskription, eine wörtliche Wiedergabe des Geschehens, wird vermieden.

Das Video zum Projekt:
[video:http://youtu.be/506wl3sr_0s align:center]

Wir finden, dass das Projekt absolut interessant klingt und machen deshalb sehr gerne etwas Werbung dafür.

Der Link zur Crowdfunding-Aktion: Klick
Der Facebook-Link: Klick
Auch bei uns im Forum wurde schon darüber diskutiert: Klick
das ist ja unglaublich *-*
und unglaublich schön!!!!!
Schade!!! Die Sponsoringkampanie ist leider schon abgelaufen. Spenden sind jetzt wohl nur noch über gezieltes Anschreiben möglich?