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Drucken Teil 14 – Klassische Künstlerpapiere

02. Januar 2017 - Thomas Bergbold
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Das Malen mit dem Pinsel hat ein zentrales Element gemeinsam mit dem Drucken auf Tintenstrahldruckern: Es wird mit flüssigen Farbstoffen gearbeitet. Darum liegt es nicht fern, die Künstlerpapiere für Maler und Zeichner mit einer Beschichtung für den Tintenstrahldruck zu versehen. Der Markt bietet verschiedene solcher speziellen Papiere.
Die Künstlerpapiere haben oft eine texturierte Oberfläche und hören auf so interessante Namen wie Aquarelle oder Etching. Neben dem klassischen Material Baumwolle ist auch die preisgünstigere Zellulose bei Künstlerpapieren im Einsatz.
Den vollständigen Test der Papiere finden Sie in fotoforum 1/2017. Hier zeige ich kurze Beispiele von weiteren Papieren, die es nicht ins Magazin geschafft haben. Als Ergänzung zum Heftartikel gebe ich am Ende dieses Blog-Beitrags außerdem noch Hinweise zum Bedrucken des Boesner Foto Art-Büttenpapier.
 
Papiere im Detail
Eine tolle Bandbreite an texturierten Papieren hat Hahnemühle im Programm. Als Fotograf beschränkt man sich meist auf weniger extrem texturierten Papiere. Doch es gibt auch Papiere mit starker Struktur, die sich für spezielle Motive eignen!
Das für ein Fine Art Papiere mit 210 g leichte Albrecht Dürer ist eine Mischung aus 50% Baumwolle und 50% Alphazellulose. Die Struktur ist ähnlich stark ausgeprägt wie das Canson Aquarelle Rag. In Bildbereichen mit großen homogenen Farbflächen wie Himmel, könnte das vom Motiv ablenken.
Sehr viel unauffälliger in seiner Struktur ist das 310g schwere German Etching. Das 100% aus Alphazellulose bestehende Papier ist sehr universell einsetzbar. Es ist etwas steifer als sein Bruder Museum Etching.
Obwohl das Museum Etching mit 350g schwerer als das German Etching, ist es nicht so steif. Dank der Baumwolle fühlt es sich toll an und mit seiner Kombination aus unauffälliger Struktur und zartem Weißton ein sehr universelles Papier, welches man sehr gerne einsetzt.
Obwohl aus Baumwolle fühlt sich das William Turner eher wie ein Karton an. In zwei Versionen mit 190g und 310g ist das Fine Art Papier zu haben. Etwas heller vom Weißton besitzt es eine Struktur die immer präsent ist, aber nicht so auffällig wie ein Albrecht Dürer.

Doch natürlich wird man auf der Suche nach Charakter-Papieren nicht nur bei Hahnemühle fündig.
Das Tecco TFR300 ist dem im Testbericht erwähnten Sihl ähnlich, wobei etwas weißer ist. Den Beinamen "Galleryboard" trägt das sehr steife Papier zu recht. Mann sollte beim Tecco nur mit der Oberfläche aufpassen, die sehr raue Oberfläche hält die Pigmente nicht sehr gut fest. Ein Schutzspray ist hier angeraten, ebenso wie bei vielen ähnlichen Papieren.

Von Innova gibt es eine neue Serie mit dem Namen Editions. Hier finden sich zwei neue Papiere das Fabriano Printmaking Rag und das Fabriano Artistico Watercolour Rag. Beide sind mit 310g sehr schön schwer und entsprechend dick, sowie aus 100% Baumwolle.
Das Fabriano Artistico Watercolour Rag zeigt schon im Namen, das es über eine Aquarellpapierstruktur, wie das Canson Aquarelle Rag verfügt. Daher sind sich die Beiden auch ähnlich.
Ganz anders das Fabriano Printmaking Rag. Die relativ sanfte Struktur macht es zu einem sehr universellen Fine Art Papier und damit zu einer Alternative zum Hahnemühe Museum Etching oder Canson Printmaking Rag.

Weitere Hinweise zum Boesner Foto-Art-Büttenpapier
Beim Druck ist auf ein paar Dinge zu achten, die Boesner auch auf seiner Homepage angibt. So ist neben den für ein mattes Fine-Art-Papier üblichen Einstellungen „Dickes bzw. starkes Papier“, natürlich auch die matte Schwarztinte, auszuwählen. Etwas unüblich soll man das Papier nicht mit einer hohen Auflösung bedrucken, sondern maximal mit 150 dpi. Ein Druckerprofil gibt es von Garza Papel nicht somit ist auch hier experimentieren angesagt.
Als erstes haben wir das 180g Papier mit einem Canon Pro-1000 und den Einstellungen „Schweres Fine Art-Papier“ sowie der niedrigsten Druckqualität „Standard“, ausprobiert. Sowohl mit dem hinteren manuellen als auch mit dem automatischen Einzug wird das Papier problemlos eingezogen. Am Epson-Drucker wäre eine passende Einstellungen „Archival Matte“ und Druckqualität „fein“. Hierbei könnte es erforderlich sein die Papierstärke auf „3“ einzustellen.
Durch den Büttenrand läuft das Papier nicht perfekt durch den Drucker, eine leichte Schräglage ist daher sehr wahrscheinlich. Das lies sich daher weder bei einem Epson Pro 3800 noch dem Canon Pro-1000 vermeiden.
Obwohl ohne angepasstes Profil gedruckt, passte die Einstellung sehr gut. Der allgemeine Bildeindruck gefällt sowohl bei Schwarz-Weiß als auch bei Farbmotiven. Bei Motiven mit kräftigen Kontrasten sind in dunklen Schattenbereichen Schwächen in der Durchzeichnung zu erkennen. Bei Schwarz-weiß kaschiert das ein wenig die starke Struktur.
Das 180g Papier ist schon vor dem Druck leicht gewellt, was aber beim Druck mit unseren Einstellungen kein Problem macht. Das schwerere 260g Papier kennt dieses Problem nicht.

 
Den kompletten Artikel Fotos perfekt Drucken (Teil 14): Klassische Künstlerpapiere lesen Sie in fotoforum Ausgabe 1/2017.

Danke für den tollen Artikel zum Thema Drucken und Fotopapiere - hilft mir sehr für meine künftige Papier Auswahl und Drucke..