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Hunde perfekt ins Licht setzen!

27. Januar 2017 - Natalie Große
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Bilderwelten. Mensch und Hund verbindet seit jeher eine innige Beziehung. Warum also nicht einmal die lieben Vierbeiner für ein Foto ins beste Rampenlicht rücken? Natalie Große zeigt, wie’s geht.

Ich begann Ende 2015, meine ersten Schritte in der Haustierfotografie zu wagen. Zuerst sollten es nur ein paar Bilder meiner eigenen Tiere werden, die Nachfrage stieg allerdings plötzlich rasant und so kam eins zum anderen: Ich begann, erste Shootings mit fremden Tieren anzubieten. Als ich dann anfing, Hunde outdoor zu fotografieren, spürte ich sofort meine Leidenschaft dafür. Die Liebe und Empathie zum Tier, dass Interesse, auch neuen Menschen zu begegnen, und mein Hang zur Kreativität ergaben gute Voraussetzungen, um die Haustierfotografie zu leben und zu lieben.
Mein Hauptaugenmerk liegt im Tierporträt. Besonderen Wert lege ich auf einen glücklichen und wachsamen Ausdruck. Dazu gehören die Augen des Tieres: Funkelnde Augen vermitteln Emotionen und sprechen den Menschen positiv an. Ob frech, lieb oder schüchtern, all das kann man gut in den Augen und dem Ausdruck eines Hundes ablesen. Es ist allerdings nicht ganz einfach, dies einzufangen, und so muss man sich besonders anfangs stark auf das Tier einlassen und sich von ihm leiten lassen.

Auch die Technik ist wichtig
Ich habe schon einige Kameras ausprobiert und bin letztendlich bei der Nikon D750 gelandet. Am wichtigsten sind jedoch die Objektive, die die Qualität der Bilder stark beeinflussen. Für mich muss ein Objektiv flexibel – sowohl für Porträts als auch für Actionfotos – einsetzbar sein. Deshalb arbeite ich meistens mit einem Tamron ­2,8/70-200 mm. Durch die lange Brennweite erziele ich ein tolles Bokeh, das den Hund freistellt und ihn in den Vordergrund rückt. Für Nahaufnahmen verwende ich das Sigma 1,4/35 mm. Es hat eine tolle Schärfe, die bei Nahaufnahmen die Augen zum Strahlen bringt.
 
Was man neben der Kamera benötigt
Neben der Empathie zählt das gute Zusammenspiel zwischen Fotograf, Hund und Herrchen zu den bedeutendsten Voraussetzungen. Denn ein liebevolles und fröhliches Shooting spiegelt sich am Ende des Tages auch in den Bildern wider. Hunde sind sehr emphatisch und spüren, wenn eine Situation angespannt oder hektisch wird. Das wird sich dann auch in den späteren Bildern zeigen. Man muss allerdings auch mit dem Herrchen arbeiten und es ist wichtig, ihm mitzuteilen, dass es absolut okay ist, wenn der Hund auch mal das macht, was er möchte. Letztendlich ist das sogar das, was ich festhalten möchte. Es sind nämlich genau diese liebevollen Eigenarten und Momente, die das Tier ausmachen und den Bildern am Ende einzigartige Emotionen mitgeben.
Neben dieser emotionalen Ebene ist ein weiteres Utensil fast immer unentbehrlich: ein Lieblingsspielzeug des Hundes. Es muss etwas sein, was der Hund mag und von dem er einfach nicht seine Augen lassen kann. Dieses Verhalten kann man wunderbar nutzen, um seinen Blick gezielt zu lenken. Zudem bekommen die Augen dadurch oft einen wachsamen und aufmerksamen Blick. Auf Bildern wirkt das deutlich positiver, als beispiels­weise herabhängende Ohren und ein gelangweilter Blick. Ich nutze also natürliche Verhaltensweisen, um echte Emotionen im Tier zu wecken. Dazu gehören auch – wenn wirklich gar nichts mehr geht – Geräusche oder auch Leckerlis. Grundsätzlich ist es wichtig, flexibel und geduldig zu sein. Manchmal liege ich auch einfach ein paar Minuten nur rum und warte, damit sich ein aufgeregter Hund beruhigt.
 
Das Licht entscheidet
Da ich überwiegend outdoor fotografiere, bin ich auf das natürliche Licht angewiesen. Aus fotografischer Sicht gesehen bieten die Morgen- und Abendstunden optimale Bedingungen für tolle Fotos. Einen besonders schönen Look gibt auch die aufgehende oder untergehende Sonne. Damit lassen sich schöne Gegenlichtaufnahmen festhalten. Hat man keine Wahl, sollte man im leichten Schatten arbeiten. Das Licht ist dann sanft und der Hund kneift seine Augen nicht zu. Gut eignen sich auch kleine Lichtungen, die im Hintergrund Licht ins Bild bringen. Das ermöglicht ein tolles Bokeh und gibt dem Bild einen ganz besonderen Look. Ich achte immer darauf, dass ausreichend Licht von vorne kommt. Die Augen der Hunde strahlen dann deutlich und störende Schatten im Gesicht des Hundes entstehen gar nicht erst.

Meine Nacharbeit
Grundsätzlich würde bei optimalen Aufnahmebedingungen eine kleine Grundoptimierung der RAW-Bilder ausreichen, um die Wirkung des Fotos noch einmal zu steigern. Da ich aber die Bild­bearbeitung liebe und mich sehr gerne kreativ auslebe, bearbeite ich meine Bilder umfangreich in Photoshop. Ich arbeite dann besonders daran, den Hund, sein Wesen und seine Vorzüge stärker zu betonen. Das Bild bekommt dadurch auch eine gewisse Plastizität. Ich lege grundsätzlich Wert auf eine liebevolle, individuelle und hochwertige Bildbearbeitung.

Tipps:
Leidenschaft, Empathie und Spaß: Das schafft Vertrauen und eine Wohlfühlatmosphäre.
Flexibilität: Man muss sich den Gegebenheiten anpassen können.
Geduld: Man sollte allen Beteiligten Ruhe vermitteln. Nur so entlockt man den Tieren die wunderschönen Momente.
Lieblingsspielzeug: Um die Hunde in gewissen Zügen leiten zu können. Zur Not auch Leckerlis.

Mehr von Natalie Große gibt es hier:
www.purrpaws.de

Als Hundebesitzer natürlich was für mich...tolle Bilder !

Gruß Udo
Als Neuhundebesitzer kommt das z.Zt. auch auf mich zu. Da ich schon lange fotografiere und die nötige Ausrüstung besitze bin ich guter Dinge.
Deine Bildqualität und die Bearbeitung sind super.
VG Karlheinz