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So geht Schwarz-Weiß (Teil 2)

14. Juli 2017 - Thomas Bergbold
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Dieser Artikel ergänzt den Workshop "S/W Kontraste im Griff" aus fotoforum 4/2017. Testen Sie die Funktionen der Programme selbst. Wir stellen dazu hier Beispielbilder (Bild1, Bild2, Bild3) zur Verfügung, die Sie mit den Testversionen der vorgestellten Programme bearbeiten können. Schicken Sie uns Ihre Ergebnisse an schwarzweiss@fotoforum.de - die besten Arbeiten stellen wir vor Erscheinen von Ausgabe 5/2017 hier vor.

Schwarz-Weiß macht als Ausdruck in den eigenen Händen oder an der Wand am meisten Spaß. Auf der Suche nach einem besonderen Papier für unser Schwarz-Weiß-Motiv, das wir mit einem HDR-Programm erzeugt haben, sind wir diesmal bei Permajet fündig geworden.
Das FB Mono Gloss Baryta ist ein 320g Fine-Art-Papier, das durch sein Naturweiß sehr universell ist. Mit einem angebenden DMAX von 2,38 soll es perfekt für kontraststarke Schwarz-Weiß-Drucke sein. Und in der Tat zeigen unsere Testdrucke ein perfektes tiefes Schwarz. Durch das Naturweiß des Papiers gelingen so sehr kontrastreiche Schwarz-Weiß-Drucke. Die hochglänzende Oberfläche, mit ihrer kaum wahrnehmbaren Struktur, unterstütz diesen Eindruck sehr gut.

Die Struktur des Steines in der Bildmitte wird sehr detailreich wiedergegeben und das Schwarz ist knackig. In den Wellen macht sich das cremige Weiß sehr gut.
Die Oberfläche kann aber nicht nur Segen, sondern auch Fluch sein. Sauberes Arbeiten, also mit Handschuhen und in einer möglichst staubfreien Umgebung, sollte sicherheitshalber sein. Sonst zeigen sich Kratzer auf den schönen Ausdrucken. Ein Tipp noch für die Verarbeitung im Drucker: Nicht den automatischen Einzug nehmen, sondern den manuellen Einzelblatteinzug. Die Rollen des Einzugs können nämlich Spuren auf der empfindlichen Oberfläche hinterlassen. 
Wie bei allen glänzenden Papieren kann es auch zu einem leichten Bronzing in den hellen Bereichen kommen, wenn die Lichter nicht sauber ausgearbeitet wurden und sich Tonwertabrisse zeigen. Das kann gerade bei der HDR-Umwandlung leicht passieren. Daher ein weiterer Tipp: Im Druck zeigen sich die Tonwertabrisse deutlich, machen Sie erst einen Probedruck in einem kleineren Format. Bei unserem Motiv sind die Wolken durch die HDR-Umwandlung die Problemzone im Druck.
Das FB Mono Gloss Baryta gibt es bei Foto Mayer in A4, A3, A3+ und A2, sowie auf Rolle mit 17“, 24“ und 44“. Die Preise beginnen bei 29,95 Euro für 25 Blatt A4.
 
Alternativen zu Google Nik HDR Efex Pro 2
Google Nik HDR Efex Pro 2 ist ein ganz ausgezeichnetes HDR-Programm, vor allem, weil es natürliche Ergebnisse liefert. Daher ist es auch eine sehr gute Grundlage für Schwarz-Weiß-Bilder. Alternativen sind beispielsweise Macphun Aurora HDR , dass es demnächst auch für Windows gibt und HDR projects 5 professional von Franzis.
 
Macphun Aurora HDR
Das Vorgehen in Aurora HDR ist ganz ähnlich zu Nik HDR Efex Pro 2. Man startet mit drei Bildern, die man an Aurora HDR übergibt. Anschließend stellt man die Sättigung auf -100 Prozent. Jetzt haben wir nur noch Graustufen und können unsere Arbeit beginnen.
 
Nach der Reduzierung der Sättigung, stellen wir die Regler für Ton und Struktur so ein, dass wir über das gesamte Bild keine zu extremen Kontraste haben. Einzelne Bildbereiche werden wir im nächsten Schritt optimieren.
Was uns die Arbeit bei der Optimierung individueller Bildbereiche so einfach macht, ist der Einsatz von Einstellungsebenen und die Ebenenmasken. Die Einstellungsebenen arbeiten vergleichbar zu Photoshop und sorgen dafür, dass unsere Bildebene unangetastet bleibt. Am besten ist es, wenn man für jeden zu optimierenden Bildbereich eine eigenen Einstellungsebene verwendet. Mit der Ebenenmaske sorgen wir dafür, dass sich die Einstellungen nur auf die Bildbereiche auswirken, die in der Ebenenmaske weiß sind. Für das Anlegen einer Maske gibt es neben einem Pinselwerkzeug auch eine Luminanzmaske.
Wenn Sie mit Lightroom arbeiten, schauen Sie sich die Exporteistellungen genauer an. Hier können Sie durch die Übergabe von 16-Bit-Dateien mit einem großen Farbraum im Extremfall mehr aus Ihrem HDR holen.

Wir sind gespannt auf Ihre Ergebnisse!
Es wäre ja schön, wenn die Beispielbilder auch das Seemotiv mit den Steinen wäre und nicht die Gebirgslandschaft, die in meinen Augen keine HDR-Variante ist, weil die Belichtungsabstände viel zu gering sind. Ich habe das mal ausprobiert, aber das Ergebnis ist bescheiden.