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Vom Bild zur Multivision (aktualisiert)

09. Mai 2018 - Adrian Rohnfelder
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Liebe Leser, 
frisch zurück in Deutschland von einer mehrwöchigen Tour nach Russland und in den Iran, geht es für mich auch hier direkt weiter. Am 9. und 10. Juni findet ihr mich in Duisburg bei der Photo + Adventure, dort erkläre ich in einem Workshop, wie ich mir Themen erarbeite. Vielleicht sehen wir uns ja auf der Messe! 
 
Doch zum Thema. Was brauche ich, was nehme ich mit auf meine Touren? Beginnen möchte ich mit meiner Ausrüstung. Auch auf der Reise nach Russland und Iran standen wieder zwei der sieben Vulkane meines aktuellen „Volcanic Seven Summits“ Projektes im Vordergrund: der Elbrus im Kaukasus und der Damavand im Norden des Iran. Ein weiterer Schwerpunkt der Tour waren die faszinierenden Landschaften im nordöstlichen Iran. Hier habe ich hauptsächlich für meine „Feuer und Eis“ Multivision fotografiert. Quasi nebenher habe ich für eine in 2019 geplante Fotoreise Fotos und Geschichten gescoutet.
 
Auf der einen Seite wollte ich dazu natürlich am besten meine komplette Ausrüstung mitnehmen, auf der anderen Seite musste ich mich allerdings aus Gewichtsgründen doch ein wenig limitieren. Am Berg möchte ich möglichst leicht unterwegs sein, und die bergsteigerische Ausrüstung für Höhen bis zu 5.700 Meter und Temperaturen bis zu minus 25 Grad Celsius benötigt bereits so viel Platz und Gewicht, dass es eigentlich nur noch für eine Kompaktkamera reicht. Eigentlich.
Als Kompromiss bin ich dann mit knapp 15kg Handgepäck losgezogen und habe an den Flughäfen immer ein entspannt Gesicht gemacht und darauf gehofft, dass mein Gepäck nicht auf zulässiges Gesamtgewicht kontrolliert wird. Wobei ich gestehen muss, dass ich auf dem Rückflug in Teheran großes Glück hatte, als der Kommentar des Check-In Beamten zu meinem Rucksack nur „heavy“ lautet :-)
 
Eingepackt habe ich 
- 2x Olympus OMD E-M1 Mark II, jeweils mit Kameragurten von Sun Sniper
- 8mm Fisheye, 7-14mm, 12-40mm, 12-100mm, 40-150mm
- 12 Akkus
- eine Schnappschusskamera: Olympus TG5 mit zwei Ersatzakkus
- Fernauslöser
- Stativ Gitzo Traveller
- Mini-Stativ Pixi von Manfrotto
- 3 Powerbanks
- viele SanDisk Speicherkarten in der Extreme-Variante
- Western Digital Backup Festplatte „Passport Wireless Pro“ (mit integriertem Kartenlesegerät)
- iPad Mini (zum Bilder sichten in Verbindung mit der Wireless Pro)
 
Auf eine Drohne habe ich bewusst verzichtet, um rechtliche Schwierigkeiten irgendwelcher Art im Iran zu vermeiden.
Am Berg selber war eine OMD E-M1 Mark II mit dem eine große Bandbreite abdeckenden 12-100mm Objektiv meine erste Wahl. Die komplette Ausrüstung habe ich nur dann mitgenommen, wenn ich mit dem Auto oder zusätzlichen Trägern unterwegs war
 
Wie in Ausgabe 03/2018 beschrieben habe ich mir auch vor dieser Tour ein detailliertes Drehbuch erarbeitet.  Die Fragen die ich mir im Vorfeld einer Reise stelle bzw. könnt ihr auch für eigene Projekte verwenden:
 
Doch auch auf so einer ersten Erkundungstour beschäftige ich mich als allererstes mit den wichtigsten Fragen für meine Fototour: 
  • Was will ich erzählen?
  • Was werde ich gefragt werden?
  • Was möchte ich mit der Reise, den Fotos ausdrücken?
  • Was machen die Reise, die Landschaft, die Kultur aus?
  • Wie viel und welche Action möchte ich zeigen?
  • Welche Spannungsbögen möchte ich aufbauen?
  • Welche Personen, Reisepartner sind wichtig für das Geschehen?
  • Wie möchte ich diese zeigen?
 Daraus ergibt sich dann später mein Drehbuch. Und aus den ersten Geschichtsideen entwickeln sich dann zum Beispiel auch Videos wie das unten. Eigentlich habe ich nur meine Vorbereitung für die Fahrt mit dem e-Bike auf den Kilimandscharo getestet. Doch die Videoausschnitte schafften es auch bis in meine Schau.
 
Wie aus den mitgebrachten Bildern und Filmen am Ende eine Multivision sowie ein entsprechender Trailer entstehen lest Ihr in den Ausgaben nächsten Ausgaben des fotoforum. 
 
Das Endergebnis in Form meiner „Volcanic Seven Summits“ wie auch „Feuer und Eis“ Multivision könnt Ihr dann ab Herbst gerne auf diversen Vortragsfestivals begutachten. Trailer findet ihr auch schon bei mir auf der Homepage.

Hallo Adrian,

ich bin gerade von einer 3-wöchigen Reise durch den Norden (Teheran-Kasp. Meer, Elburs-Gebirge), Nordosten (vom Kasp. Meer entlang der Grenze zu Turkmenistan bis Maschad), südlich bis Taybad (Grenze zu Afghanistan) und dann nach Westen (über Gonabad, Tabas, Ardakan, Anarak, Rig e jenn, Maranjab) bis Ghom bzw. Teheran zurückgekehrt. Diese Tour wurde nach unseren Vorstellungen (3 Pers.) von einem uns bekannten iranischen Fahrer und Reiseleiter zusammengestellt (1 Geländewagen). Eine sehr individuelle Tour mit einer Strecke von über 5000km, aber wunderbaren Landschaften, Menschen und Erlebnissen abseits normaler Touristenrouten. Übernachtungen weitgehend in eco-lodges, welche Essen, Schlafen in alten, renovierten Lehmhäusern anbieten, aber auch Informationen über Geschichte , Kultur und Architektur liefern.
Bei Interesse könnte ich den genauen Tourverlauf und weitere Informationen liefern.

Beste Grüße
jens foike
Hallo Jens, klingt spannend, danke. Ich war im Nordwesten unterwegs, ganz grob im Dreieck Damavan - Turkmen Sahra - Maranjab Desert. Im Hinblick auf meine geplante Fotoreise bzw. natürlich auch weitere eigene Projekte - ein geniales Land! - bin ich für Tipps zu Locations aber auch Unterkünften immer dankbar. Gerne per Direktnachricht hier oder auch via FB (adrian rohnfelder) oder Instagram (adriling) connecten, wie es Dir am besten passt. Danke schon mal und eine schöne Woche, adrian