Er ist das Aushängeschild, er ist die Eingangstür, er ist das Erste, was der Leser sieht: Der Titel. An kaum einer andern Stelle treffen Interessen derart aufeinander und es gibt zahlreiche Aspekte, die bei seiner Gestaltung zu beachten sind.
• Er muss den Leser ansprechen (Sympathie wecken, Sex sells).
• Er sollte den Leser anschauen (Blickkontakt mit Mensch oder Tier).
• Er sollte einen Bezug zum Inhalt haben (keine leeren Versprechen).
• Er sollte auffallen (bunt, rot, schrill).
• Er sollte fotografisch interessant sein (Besonderheiten sofort sichtbar).
• Er sollte zum Kauf animieren (das Interesse wecken).
• Er sollte zum Magazin passen (das stelle man sich mal vor: eine nackte Frau auf dem fotoforum-Titel …;).
• Er soll den fotoforum-Look transportieren (wir legen Wert auf die fotografische Qualität; zeigen keine Produkte; stellen das Foto in den Vordergrund; sind wenig "reißerisch")

​In diesem Beitrag möchten wir Euch den langen und erfolgreichen Weg zum Titelbild fotoforum 2/2016 aufzeichnen.

Wir gehen oft pragmatisch an die Sache heran, suchen uns Bilder aus den unterschiedlichen Storys aus dem Heft oder nehmen auch schon mal ein tolles Bild aus dem fotoforum Award. In der Regel nutzen wir bereits bestehende Fotos und eigentlich nie kommt es vor, dass wir Fotografen extra anheuern, ein Titelfoto zu schießen.
… Eigentlich! 
Mit dieser Ausgabe war es etwas anders. Die Gegenlicht-Geschichte von Karsten Mosebach stand im Grunde schon seit April 2015 fest. Wir wussten also fast 1 Jahr lang, wann sie kommt. Und auch Karsten Mosebach wusste, dass sie kommt und dass sie ein schönes Titelthema abgeben würde. Zielstrebig, wie Mosebach ist, war das Rennen eröffnet und sein Ehrgeiz gepackt, den Titel zu holen.
Fortan schickte er uns in regelmäßigen Abständen Titelbildvorschläge, die er entweder auf seiner Festplatte fand oder sie neu fotografiert hatte. Allerdings zündeten diese Vorschläge alle nicht. Denn es ist für einen "Nicht-Fotomagazin-Gestalter" eben nicht sofort klar, was ein Titelbild beinhalten muss und wie es aufgebaut sein sollte. Denn Platz für Themen und Magazinnamen muss das Foto auf jeden Fall bieten.
Hier ein paar erste Vorschläge:

Wie man sieht, ist es nicht ganz einfach, den Titel zu holen. Aber dann kam sie eines Tages, die E-Mail mit dem Betreff: ff-Titel: Allerallerallerallerletzter Versuch. Und was sie beinhaltete, war das grandiose Foto, das es auch schlussendlich verdient auf den Titel schaffte. Und mindestens so grandios wie das Bild ist auch die Geschichte dazu:

Karsten Mosebach war mit dem jungen Naturfotografen Hermann Hirsch auf einer mehrtägigen Fotopirsch.