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Fehler, die man in den ersten Jahren macht - Sammlung

Ich habe den vorherigen Post einmal aufgegriffen. Die Idee finde ich gut, aber da es eher ein Werbepost war, habe ich gedacht, ich erstelle einen eigenen Beitrag.

Meine Fehler in den ersten Jahren der Fotografie waren:

- nicht in RAW fotografiert
- nicht auf das Histrogram geachtet
- zu wenig Aufnahmen von einem Motiv gemacht
- die Qualität des Objektivs unterschätzt
- nicht mit Festbrennweiten gearbeitet
- zu faul, morgens früh aufzustehen (aktuell immer noch)
- zu bequem bei schlechtem Wetter raus zu gehen (teilweise heute noch)
- keine Ausdauer bei Langzeitaufnahmen (werd ich wohl nie haben)

Vielleicht mögt ihr ja eure Erfahrung auch mitteilen. Mich würde es interessieren.


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Antworten

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  • Anfangs nicht gezielt zum Fotografieren gegangen (heute: Ich gehe zum Fotografieren und muss dazu auch mal Wandern; früher: Ich bin auf Wanderung und mache dabei Fotos), das war eher Knipserei, heute habe ich i.d.R. eine Vorstellung und das Bild ist schon im Kopf fertig
  • Vor lauter Motiven durchgehudelt und immer nur 3-4 Fotos gemacht und dann weiter zum nächsten Spot, anstatt eines mal richtig ordentlich zu machen (erschlagen von der Motivvielfalt an bestimmten Locations)
  • nicht auch mal manuell fokussiert (im Nahbereich) per LiveView, da holt man noch das letzte Quäntchen Schärfe raus
  • keine Spiegelvorauslösung zwischen 1/125 und 1 Sekunde Belichtungszeit in Kombination mit 2 Sek. Selbstauslöser oder Fernauslöser um minimale Verwacklungen zu vermeiden
  • früher eher nicht nach ETTR fotografiert
  • lange ohne Grauverlauffilter oder Graufilter fotografiert, dadurch entweder dunkle Bereiche abgesoffen oder Lichter ausgebrannt
  • früher: gutes Wetter ist Fotwetter (für Landschaften, Gewässer etc.) heute eher umgekehrt (Regenwetter ist Bachwetter!)
Ich denke Punkt 1 und 2 sind bei mir die wichtigsten Erkenntnisse gewesen.

Vielleicht sollte man erwähnen, das man, wenn man Foren nutzt und seine Bilder präsentiert, auch sehr offen für konstruktive Kritik sein sollte. Dadurch denkt man vielleicht nochmal über seine Ergebnisse nach und weiß dann oftmals, woran es gelegen hat (z.B. ungünstige Anschnitte von irgendwas) und kann das beim nächsten mal abstellen; ergo vor Ort schon sauber arbeiten!

Glück Auf, Guido

Zitat Jürgen Hanke


"Kaufen Sie eine CaNiPe und sie machen die Fotos ihres Lebens".



Gruß
Jürgen

 
Ja das stimmt. Teure Technik und HighEnd heißt nicht zwangsläufig, das man gute Fotos macht.

Auch schön ist der Satz: Spektakuläre Landschaft produziert nicht automatisch spektakuläre Fotos!

Was RAW angeht, sehe ich es allerdings anders...

Grüße Guido

Meine Fehler waren/sind...

Ich fotografiere oft einen Ort, eine Landschaft, ein Motiv und am Ende ist es doch nicht mehr als nur ein Anwesenheitsbeweisfoto.
Ohne Seele, ohne Geschichte.

Nur dann wenn ich genau weiß, was für eine Geschichte mein Foto erzählen soll, wird es manchmal auch ein Foto, das ich nicht sofort wieder löschen möchte.

Ich fotografiere bewusst nur noch dann wenn ich genau weiß, was ich will.

Der Rest sind Schnappschüsse, der Beweis meiner Anwesenheit vor Ort und nicht der Rede wert...:-)
Manchmal muss man auch einfach nur Glück haben und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

Und
je mehr ich über Fotografie weiß, desto kritischer werde ich meinen eigenen Bildern gegenüber und denke, ich sollte zur Abwechslung mal ein Paar Socken stricken. Gerne würde ich ein Foto das mir gefällt auch jederzeit reproduzieren können....aber auch das ist nicht immer so leicht für mich. 

Gruss an Euch
Fee
Man darf nicht vergessen, ohne Technik, die angeblich alle Kameras abnehmen, ist ein noch so gutes Motiv nicht immer gut.
Von Schärfentiefe/Schärfenebene bis hin zum Stativ sind technische Vorraussetzungen die ein Motiv beeinflussen.
Über ein gut gelungenes Bild gibt es immer div. Meinungen, aber ein technisch missglücktes (z.B. falsche Schärfenebene) ist nur zum löschen.
Die Technik in der Fotografie ist nicht vom Preis der Ausrüstung oder des Bearbeitungsprogramms abhänging. Nur vom technischen Wissen!
Nur in Kombination mit allem erreicht man "sein Bild". Wenn jemand nur mit den Motivprogrammen seiner Kamera knipst, sollte sich doch mit der Fototechnik auseinander setzen. Auch Kriengelstein ist ohne Technik nicht klar gekommen.
Mit dem Autofahren von A nach B muss man trotz Führerschein doch auch Regeln achten, sonst wacht man, wenn man Glück hat, im Krankenhaus auf.

Gruß an alle  HaJo
Man muss dem Bild ansehen können, warum der Auslöser betätigt wurde..
von Gelöschter Benutzer


Zitat Thea Bangen
Man muss dem Bild ansehen können, warum der Auslöser betätigt wurde..

Klingt banal, trifft es aber auf den Punkt !


Zitat Thea Bangen
Man muss dem Bild ansehen können, warum der Auslöser betätigt wurde..

Sofern mit dem Warum gemeint ist, welche Motivation zum Bild, also zum Auslösen geführt hat, erscheint mir das als Kriterium für eine fortgeschrittene fotografische Leistung (darum scheint es ja in diesem Thread zu gehen, bzw. den den Weg dorthin) schwierig. Den meisten Erinnerungsbildern, egal ob Familienfotos oder Urlaubsbildern, sieht man wohl an, welche Motivation zur Aufnahme geführt hat.

Ich glaube nicht, dass man die eigene fotografische Entwicklung wesentlich dadurch beschleunigen kann, dass man sich mit einer Auflistung von fotografischen Anfängerfehlern auseinandersetzt. Man muss nicht unbedingt in RAW fotografieren, ein Stativ verwenden oder mit Festbrennweiten unterwegs sein. Je nachdem, was man fotografiert, ist das absolut nebensächlich. In anderen Bereichen wieder ein Muss. So gibt es nicht den einen Königsweg, die Abkürzung zur besseren Fotografie.

Fotografie ist, neben einer Grundbegabung für fotografisches Gestalten ("das Auge haben"), sicherlich eine Frage der Erfahrung, der technischen auch, aber vor allem der visuellen. Es gibt nicht den Königsweg, diese zu erlangen. Ich denke, dass man einen wesentlichen Qualitätssprung macht, wenn man für sich erkennen kann, ob und was einem eigenen Bild noch fehlt oder noch weg gelassen werden kann. Das können störende, überflüssige, aber auch fehlende Bildelemente sein, aber auch Aspekte wie ein geeigneteres Licht, härtere oder weichere Schatten, Farbe, Klarheit, Unbestimmtheit, Stimmung. Diese Erkenntnisse brauchen Zeit und Erfahrung, sie zu haben, und eine Phase des Ausprobierens, um es besser zu machen. Die Auseinandersetzung mit Bildern anderer Fotografen ebenso wie einen immer wieder kritischen Blick auf die eigenen Bilder. Durchaus auch Austausch. Lob und Kritik, nicht nachvollziehbar begründet, sind entbehrlich, im ungünstigeren Fall sogar die Entwicklung hemmend. Nicht nach Perfektion streben, aber besser werden wollen, hilft, sich realistische Ziele zu setzen.

Ich glaube, dass man seine eigenen Bilder besser einzuschätzen weiß, wenn man sich bei fremden Bildern bewusst ist, was einem konkret daran gefällt. Oder was man warum anders gemacht hätte. Da bei den eigenen Bildern auch immer ein Stück Emotion mitschwingt oder die Erinnerung an die Aufnahmesituation, sieht man manches bei Bildern anderer Fotografen klarer. 
Schade, dass es auf dem Markt so wenig Zeitschriften gibt, die Bildkritiken enthalten. Ohne feuilletonistisches Geschwafel. Die zum Nachdenken über Bilder anregen. Man muss sich ja nicht die Meinung zu eigen machen. 

Ich habe meine Anfängerfehler gemacht, andere machen andere. Es gibt keine Abkürzung zu besseren Bildern.

LG Pekka
 

Dein Text deckt sich in weiten Teilen mit meiner Einschätzung, was hilfreich für die fotografische Weiterentwicklung sein kann, Pekka.
Fehler aufzulisten finde ich nicht ganz so glücklich. Wie Du, Tipps zu geben, die einem persönlich weitergeholfen haben finde ich besser.
Einiges, was auch ich nützlich finde, hast Du schon aufgezählt.

Ein wichtiger Punkt für mich war und ist, immer wieder der Blick auf andere Fotografen und ihre Fotografien.
Ganz zu Anfang waren das für mich Fotos aller Genres auf curatierten Seiten, wie z.B. https://1x.com/photos, die ich bestaunt habe und bei denen ich immer wieder versucht habe, herauszubekommen, warum sie teilweise meinen Blick so sehr fesselten.
Dabei habe ich  - alleine durch genaues Hinschauen - viel über Bildgestaltung und Bildwirkung gelernt. Gefreut habe ich mich dann auch immer, wenn es zu den Bildern Exifs gab, die mir Anfängerin etwas über die verwendete Brennweite, Blende oder auch Zeit verrieten. Inzwischen erkenne ich das auch so, aber ganz am Anfang war vieles für mich rätselhaft.

Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist die auch von Dir angesprochene Bildkritik, der man sich auch stellen sollte, wenn man den Außenblick auf seine Bilder erfahren möchte.
Eine Community wie diese, kann das meiner Meinung nach nicht so gut und konzentriert leisten, wie ein kleinerer Kreis, z.B. ein Fotoclub.
Und auch die Bildkritik ist nicht ganz einfach und man lernt sie, meiner Erfahrung nach, auch erst mit der Übung.
Hilfreiche Links dazu habe ich in der Vergangenheit hier schon einmal gepostet und bin nun heute auch wieder darauf gestoßen und finde, sie haben immer noch Bestand und verhelfen auch zur fotografischen Weiterentwicklung, so man möchte:

http://thomas-tremmel.de/tipps-tricks/bildkritik-erste-schritte
http://thomas-tremmel.de/tipps-tricks/anleitung-zur-bildkritik

Es gibt auch viele andere Ansätze zur Bildkritik. Diese sind, wie ich finde, aber recht übersichtlich und verständlich.


Soweit einige meiner Erfahrungen und Tipps, die bestimmt nicht allgemeingültig und auch nicht vollständig sind, aber dem einen oder der anderen vielleicht eine kleine Anregung sein können.

VG Dorothea


Zitat norbert.eising
liebe fotofreunde,
ich finde es eigenartig, wenn nicht bezeichnend, dass vor allem auf das lernen durch die FEHLER andrer abgehoben wird. wie wäre es denn, wenn man, mit viel mehr freude, aus den ERFOLGEN anderer lernen würde? [...]
herzlich norbert

Naja, Oma hat immer gesagt "Am besten lernt man durch eigene Fehler" und macht es nächstes Mal besser.

*Großschrift in Foren wird internatoinal übrigens als Schreiben verstanden - soo als Tipp.

Ich erinnere übrigens ein Bild von Dir kommentiert zu haben. Inhaltlich gab es Kritik an der Qualität und die Bekenntnis, es trotzdem zu nögen. Damit habe ich mir übelsten Groll deinerseits und eine entsprechende Antwort eingehandelt.. Kritikfähigkeit und Lernfähigkeit sind nae erwande - das hast du in deiner wortreichen kleinen Ansprache etwas knapp gehalten..

Aber, das war ja schon im genannten Diskussionverlauf kein großes Thema...
Also in dem von dir zitiertem Thea muss ich Norbert zustimmen. Ich schau mir auch lieber erfolge an als misserfolge . Wenn ich mir wettbewerbsbilder anschaue, dann schaue ich zuerst auf die gewinnerfotos und nicht zuerst auf die letztplazierten.

lg Dirk

Ps , Kleinschrift wird in internationalen foren auch als schreiben verstanden :-) ich weiss was du meinst , aber ich finde es so wie es da steht spassig :-)

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