Beta Version

Probleme und Lösungen

Themen » Foto-Praxis » Probleme und Lösungen

Habt ihr Tipps für bessere Aufnahmen

Hey Leute,

ich wurde durch einen Fotografie-Workshop für das Fotografieren begeistert und bin seitdem tagtäglich am Motive suchen und schießen.
Die letzten Abende habe ich mich mal auf meinen Balkon gestellt und probiert ein paar Nachtaufnahmen zu machen.

Bei dem Bild Nummer 1 habe ich eine Blende von 3,5, eine Belichtungszeit von 2 Sekunden und einen ISO-Wert von 1008.
Nun zu meiner Frage:
Wie kann ich den Hintergrund, sprich den Himmel scharf bekommen, während die Häuser unscharf sind. Habe zwar mit dem manuellen Fokus den Himmel fokussiert, jedoch bleiben sowohl Vorder- als auch Hintergrund scharf.


Bei dem Bild Nummer 2 habe ich eine Blende von 10, eine Belichtungszeit von 25 Sekunden und einen ISO-Wert von 504.


Hat jemand allgemeine Anregungen oder Tipps um in der Nacht oder am späten Abend scharfe Fotos vom Sternenhimmel zu bekommen.
Alle Bilder wurden außerdem mit Stativ und Fernbedienung geschossen.


Liebe Grüße
- Phil
Forenbeitrag Bild 1Forenbeitrag Bild 2

Antworten

von Gelöschter Benutzer
Hallo Phil,

auch wenn es (auf den ersten Blick) so aussieht- es ist nicht so, dass der VG scharf ist, der große Baum und die etwas kleineren zeigen durchaus eine gewisse Unschärfe. Dann ist es so, dass bei einem großen Weitwinkel (der ja für Landschaftsaufnahmen prädestiniert ist und wie Du ihn hier verwendet hast) schon immer der Wunsch ist, eine hohe und durchgängige Schärfe auch bei etwas größeren Blenden zu erreichen. Und zu guter Letzt: der Abstand zum Motiv ist hier viel zu groß, um einen signifikanten Schärfeverlust festzustellen. Nimm mal Dein Objektiv, stelle die größtmögliche Blende ein, nähere Dich mal einem Motiv bis zur Naheinstellgrenze und stell DANN mal darauf scharf (z.B. auf ein Blatt an einem Baum) ! Du wirst sehen, wie krass sich die Schärfe im Vergleich zu Deinem hier gewählten Motiv verändert ! Wenn Du einen wirklichen Schärfeabfall am Nachthimmel sichtbar machen willst, dann nimm mal eine Teleobjektiv, stell auf den Mond scharf und wähle einen Ausschnitt, bei dem noch etwas im VG zu erkennen ist- Haus o.ä.
Um scharfe Fotos vom Sternenhimmel zu bekommen, gibt es unzählige Möglichkeiten- eine davon heißt z.B. Mehrfachaufnahmen. Du könntest z.B. bei größter offener Blende in einem Rutsch 100 Aufnahmen a 0,5 sec. (das ist nur ein Beispiel !) machen und diese dann alle miteinander verrechnen ;-) 

VG Ralph
Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen und die kommende Nächte mal ausprobieren (:

Liebe Grüße
von Gelöschter Benutzer
Freut mich sehr, keine Ursache!
Aus Erfahrung weiß ich, dass es hier auch ausgewiesene Spezialisten gibt, die Dir sicher ganz konkrete Hinweise zu weiteren Möglichkeiten der Sternenhimmel-Nachtfotografie geben können- hoffentlich lesen sie es ;-)

Vg Ralph
von Gelöschter Benutzer
Lieber Norbert, Benedikt XVi. sagte bei seiner Wahl zum Papst damals:" Ich bin nur ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn." Papst (auch Fotopapst) bin ich nicht, ich sehe mich auch nur als einfachen Arbeiter. Doch es macht mir Freude, Fotojüngern etwas von meiner Erfahrung und meinem (Halb)wissen ;-)) mitzuteilen. Hier war es eine konkrete Frage mit den "Problembildern", also hab ich's versucht. Mir fehlt allerdings auf diesem fotografischen Gebiet die Erfahrung, sodass ich da passen muss. Danke und LG Ralph
von Gelöschter Benutzer
von Gelöschter Benutzer


Zitat Thomas Blanck


Zitat Eindorn
die Positionen der Sterne zueinander bleiben gleich, nur der Ausschnitt ändert.
Mit der 100 Bilder Methode ist eben u.a. genau dieser Effekt, dass Sterne zu Linien werden, zu unterdrücken.
Die Bilder werden Versatz korrigiert übereinander gelegt und verrechnet.
3Fliegen mit einer Klappe.
Rauschen gemittelt, Vibrationen geringer im Vergleich zu long Exposure und keine Linien.

lg

 

Irgendwie verstehe ich es nicht...
Wenn ich 100 Aufnahmen a 0,5 Sek. mache, wandern die Sterne in der Zeit doch so weit, dass sie nicht ohne weiteres Deckungsgleich übereinander gelegt werden können.
Und wenn ich das doch tue, dann müßte doch der Vordergrund auf jedem Bild leicht anders sein und dadurch unscharf werden.
Naja, ich weiß schon warum ich keine Nachtaufnahmen mache... :-)
VG Thomas

Hallo Thomas,

sie müssen ja auch nicht deckungsgleich übereinander gelegt werden. Es geht doch nur darum, keine Linien zu verursachen ! Und beim VG kommt es natürlich an, was Du wählst. Sind es Felsen, dürfte der VG auch während der ganzen Zeit scharf bleiben ;-)) Sind es sich im Wind bewegende Bäume, bleibt es zwar auch scharf (da Du ja das Stativ sicher nicht bewegst), aber es wird eben BEWEGUNGsunschärfe sichtbar.

Vg Ralph
von Gelöschter Benutzer
Hallo Thomas, welches Bea-Programm man nimmt, dürfte ja theoretisch egal sein- es geht ja nur um die (möglichst schnelle) Verrechnung der Bilder ?! VG Ralph


Zitat Thomas Blanck

ich muß das wohl mal ausprobieren, sonst glaube ich nie, dass das funktioniert. Legt man die Bilder dann in Photoshop übereinander oder muß man da ein anderes Programm verwenden?
 

Wenn du Fotos vom nächtlichen Himmel stacken willst verwendest du spezielle Programme wie z.B. DeepSkyStacker oder Fitswork. Die Sterne werden von der SW passend übereinander gelegt und nur der Ausschnitt, der in allen Bildern vorhanden ist, wird zu einem fertigen Bild gerechnet. Dadurch erhöhst du die Belichtungsteit.

VG Gerlind