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...einmal ganz einfach erklärt: die Lichtstrahlen treffen unmittelbar auf den Sensor, der daraus ein Bild erkennt und dies auf elektronischem Weg entweder unmittelbar auf das Display ODER in den Sucher leitet. Das Sucherbild wird also elektronisch erzeugt und mittlerweile sind diese elektronischen Sucher absolut super und reagieren schnell. Bei früheren Suchern kam es wg. der elektronischen Übertragung zeitliche Verzögerungen, die etwa bei schnell bewegten Motiven sichtbar werden konnten. Entscheidend ist das "entweder oder", denn darin besteht der Unterschied zu nicht- oder teilduchlässigen Spiegelsystemen.  Die schieben nämlich im 45-Grad-Winkel einen Spiegel vor den Sensor und leiten den Stahlengang optisch - nicht elektronisch - durch ein Prisma (nahezu verlustfreies Prinzip der Totalreflexion) in den Sucher. Bei nichtdurchlässigen Spiegeln verschwindet damit das Bild vom Display, beim Aktivieren des Displays klappt der Spiegel wieder hoch, bei teilduchlässigen Spiegel bleiben evtl. sogar beide Bilder (Sucher+Display) erhalten. Der optische Strahlengang gibt auch schnell bewegte Motive in Echtzeit wieder, was bei den Systemkameras der neusten Generation jedoch auch der Fall ist. Für Olympus OM-D`s kann ich das jedenfalls aus eigener Praxis bestätigen. Durch den Verzicht auf diese gesamte Spiegel-Mimik können spiegellose Systemkameras erheblich kleiner gebaut werden. Außerdem erlauben die so erreichten kompakteren Dimensionen geringere Auflage-/Anlagemaße (Abstand zwischen Sensorebene und Objektivanlage) und erzeugen so erst den Spielraum für systemübergreifende Adapterlösungen, hierüber wurde in der fotoforum schon mehrfach berichtet.

Vielen Dank für deine gute Erklärung. Aber für mich ist immer noch nicht klar, was passiert beim Drücken des Auslöseknopfes. Da muß doch im übertrageen Sinne gesprochen, ein Vorhang zugehen und anschl entspr. der gewählten Verschlußzeit sich wieder öffnen!?
Gruß farrifoto

...der Auslöser aktiviert nur noch die Aufnahmefähigkeit der Pixel entsprechend der selbst oder von der Kamera ausgewählten Zeit. Die Pixel werden entsprechend der vorgewählten ISO-Zahl mehr oder weniger stark aufgeladen. Je mehr aufgeladen, umso höher die Empfindlichkeit, umso höher aber auch die elektrische Abstrahlung auf die benachbarten Pixel (Bildrauschen). Ein Zentral- oder Schlitzverschluss, wie beim Film, ist also nicht mehr erforderlich. Der Sensor wird praktisch ein- und wieder ausgeschaltet. Das funktioniert zeitlich präziser, als bei den mechanischen Verschlüssen, egal ob diese mechanisch oder elektronisch gesteuert waren.

Gut erklärt, vielen Dank farrifoto

Eine gute Erklärung @qualityphoto
Und eine gute Ergänzung @marc