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Einstieg ins analoge Mittelformat - Welche Kamera

Hallo zusammen,
ich möchte mir eine analoge Mittelformatkamera als Zweitkamera zulegen.
Ich habe mich schon ein bisschen umgeschaut, aber ich bin jetzt trotzdem nicht viel schlauer als vorher.
Welche Kamera könnt ihr mir für den Einstieg empfehlen und mit welchen Optiken (mein Budget liegt bei max. 650€ und ich bevorzuge Weitwinkel und Tele)? Mir wäre ein rechteckiges Format ganz recht (z.B. 6x7), zur Not geht aber auch quadratisch wie 6x6. Außerdem würde ich eine einäugige Kamera vorziehen. Gewicht und Handling würde ich erstmal hinten anstellen, da ich viel mit meinem Stativ unterwegs bin und die Kamera als Zweitkamera herhalten soll. Ich würde die Kamera hauptsächlich für Landschaftsaufnahmen nutzen. Gibt es da eine Kamera, die sich für den Einstieg ganz gut eignet? Vielen Dank schon mal im voraus für eure Antworten.
Viele Grüße
Philipp

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Schau Dir mal Mamiya an.
Entweder 6x7 also eine RB oder 645, das kleine Mittelformat.
Ich bin selber mit einer 645AF seit Jahren unterwegs und sehr glücklich.
Kameras gibt es reichlich auf dem Markt.

Die RB ist natürlich echt ein Trümmer und macht aus der Hand keinen Spass.

Bogi
...................aber die 645 ist ein tolles Teil.
Hatte schon mal eine als die auf den Markt kam.
Is aber wieder schon mal eine ganze Generation her. (sogar mehr als das)
Mamiya habe ich auch in anderen Foren z.T. gehört.
Im Vergleich zur 645 ist die RB67 echt ein riesen Oschi, was ich persönlich aber gar nicht so schlimm finde.
Gibt es neben Größe und Format noch einen anderen wichtigen Unterschied zwischen der RB67 und der 645AF?
Preislich würden ja beide in meinem Budget liegen und da wäre sogar noch ein bisschen für andere Optiken über.
Wie schwer sind die Kameras eigentlich?
Die RB ist in meinen Augen eher für das Studio gemacht oder zumindest für Arbeiten vom Stativ.
Gewicht liegt bei ca. 2.6 kg ohne Objektiv, Maße 105 x 144 x 233 mm. Besonderheit ist auch der Zentralversschluss und die damit verbundenen kürzesten Verschlusszeiten (1/400s).

Die 645 gibt es in diversen Ausführungen und die 645AF ist gebraucht eher etwas schwerer zu bekommen, zumindest was die Objektive angeht. Gewicht ca. 1.8 kg ohne Objektiv, Maße 153 x 128 x 184. Kürzeste Verschlusszeit = 1.4000s

Für mich stellt sich zum einen die Frage nach dem Einsatz(Ort). Für Studio ganz klar die RB. Outdoor kommt es auf deine Leidensfähigkeit und Deinen Fitneslevel an. Mit der RB plus 2 Objektiven und einem Stativ schleppst Du locker 7 - 10 Kilo durch die Pampa und die sind raumfüllend. Zusätzlich stellt sich die Frage was Du erwartest? Um aus einem Negativ von 6x7 die nötige Qualität zu holen, benötigst Du einen sehr guten Scanner, am besten einen Filmscanner. Natürlich kannst du auch einen Flachbettscanner nutzen, aber dann holst Du nicht raus was tatsächlich drin ist. Ich glaube mit eine Nikon D800 kommst Du da qualitativ besser weg.

Woher ich das weiß? Nun ich fotografiere selber auch analog und habe sowohl eine Filmscanner Nikon ED 8000 als auch einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit EPSON 11000XL.



Mit einer mamiya 645 Pro oder AF oder ähnlich stehst Du vor der Entscheidung Lichtschacht oder Sucher? Die Ergebnisse sind deutlich über dem was Kleinbild kann und ich mache mit der 645AF bevorzugt Menschen und Portraits. Das Format hochkant genommen ist das ideale Magazin Format 4:3. Die Kamera kann Problemlos aus der hand geschossen werden.

Neben der Kamera stellt sich natürlich auch die Frage des nachfolgenden Workflow. Die Filmentwicklung ist kein Problem. Farbnegative können problemlos bei DM, Rossmann oder anderen Dienstleistern abgegeben werden. Schwarz Weiss ist auch kostengünstig selber zu entwickeln (im Gegensatz zu Bildern aus der Plattenkamera. Aber was kommt dann? Hast Du einen Scanner oder belichtest Du auf Fotopapier?
Fragen über Fragen.

Dann will ich mal noch ein paar Antworten liefern:
Also ich hätte kein Problem, die RB67 mitzuschleppen. Mein bevorzugtes Einsatzgebiet wären Landschaften und damit natürlich Outdoor.
Bei den Scannern hatte ich mir bis jetzt nur Flachbettscanner angeschaut (Canon CanoScan 9000F). Ich würde die Kamera grundsätzlich immer in Kombination mit einem Stativ nutzen, also keine Freihandaufnahmen. Die Kamera soll als Zweitkamera für die besonderen Bilder dienen (hinter meiner Olympus). Die Farbnegative würde ich bei dem "Fotohändler meines Vertrauens" entwickeln lassen. Wahrscheinlich werde ich die Bilder erstmal einscannen und nur ggf. auf Fotopapier belichten. Ist die (relativ) kurze Verschlusszeit der RB67 in der Praxis ein Problem bei z.B. Offenblende wie 4,5 und einem ISO 50 oder 100?
Ich habe in einem anderen Forum mal gelesen, dass die RB67 keine Batterien braucht, was ist damit gemeint?

Bei der 645 wäre halt der Vorteil, dass man keinen Scanner benötigt, der mehr kostet, als die gesamte Ausrüstung.
Sehe ich das richtig, dass man für sie auch einen Flachbettscanner braucht, um so viel wie möglich aus einem Bild herauszuholen.
Außerdem ist sie, so wie ich es verstanden habe, sehr handlich und auch für Freihandaufnahmen geeignet.

Mann, das ist echt blöd. Beide Kameras sind spitze und ich kann mich einfach nicht zwischen ihnen entscheiden.
Grundsätzlich finde ich ja die RB67 super, aber auf der anderen Seite überwiegen in manchen Bereichen die Vorteile der 645.
Beide haben ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen.

Gibt es eigentlich Unterschiede in der Bildqualität zwischen den beiden?
Kann man bei der 645 auch die Filmkasette einfach drehen, wenn man hochkant fotografieren möchte?
Alsooo, ich möchte es mal so ausdrücken.
umso kleiner das Negativ ist, umso besser sollte der Scanner sein um etwas brauchbares rauszuholen.


Wenn du also einen günstigen Flachbettscanner kaufen möchtest, dann ist eine RB mit 6x7 die bessere Wahl.
Die Belichtungszeit von max 1:400 ist für Landschaft kein Thema, da du eh abgblendest fotografierst. MF geht ja durchaus bis Blende 34 und mehr.

das Magazin kann man nur bei der RB drehen, bei der 645 drehst du die Kamera.

entwickeln und scannen lässt du am Anfang z.b. Hier: www.meinfilmlab.de

ja, wie soll ich dir helfen....kauf das beste Set, das du für den Preis bekommst und gut ist. Jede ist geil und kann etwas was die andere nicht kann. Wenn du also keine Präferenz hast, dann kauf eine von beiden.
www.photohaus.de
bogi

Vielen lieben Dank für deine sehr hilfreichen Antworten. Ich denke mein Favorit ist die RB67. Und wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr habe damit zu fotografieren, kann ich sie immer noch als Hantel benutzen :D.
Mit der RB komme ich dann auch mit meinem Flachbettscan wahrscheinlich ganz gut hin.
Ich werde aber deinen Rat befolgen und erstmal bei meinfilmlab scannen uns entwickeln lassen.
Im Moment gibt es die RB ja preislich für 200€ ohne Objektiv und 350-400€ mit Objektiv. Ich glaub, da kann ich nicht viel falsch machen. Und für analoges Mittelformat brauch man ja sowieso vieeeeeeeeeeeel Zeit.

Wenn ich noch irgendwelche Fragen zu der Kamera oder zum Mittelformat habe, dann kontaktier ich dich nochmal.

VG Philipp
Und wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr habe damit zu fotografieren, kann ich sie immer noch als Hantel benutzen :D.

dem ist nichts hinzu zufügen.

Jetzt kann ich es ja sagen mein Favorit (z.Zt. meiner Ausbildung) war die Linhoff 9 x 12
"auf der Bank !"

Da konnte man sich schön die Zähne drann ausbeissen.
Ich hatte mal auf 12 cm eine Abweichung von etwas mehr als 1 - 2 mm
Die Platte hat mein Teacher auf den Boden fallen lassen mit den Worten: Das wollen sie mir doch nicht ernsthaft anbieten?
Von da an war das "meine" grosse Liebe.
Wenn schon Groß- Mittelformat - dann richtig.











Immer langsam, ich wollte erstmal mit Mittelformat anfangen und schauen, was dann noch kommt.
Gleich mit Großformat einzusteigen, na ja, ich weis nicht, dass wäre vielleicht ein klein bisschen übertrieben.
Aber die alten Linhof Kameras waren schon schön (habe mal eine bei einem Freund gesehen).
Großformat kostet aber auch in der Entwicklung mehr, oder?

Sehr coole Geschichte mit deinem Lehrer.
Aber wenns schon denn schon, da hast du völlig recht.
Also die Linhof mit 9x12 würde ich getrost als Exot bezeichnen, hatte die selber mal und die Auswahl an Filmen ist bei 9x12 echt reduziert.
Besser sieht es da bei 4x5 (inch) aus. Bei einer Linhof würde ich immer darauf achten, dass sie mit internationalem Rückteil , also 4x5 ist.
Das Entwickeln ist etwas aufwendiger, da Du ja Negativ für negativ entwickelst. Ich habe auch in einer Dose entwickelt und einen Filmhalter für 6 Blatt gehabt. Ist etwas aufwendiger.
Ob man jetzt immer größer und größer muss finde ich quatsch. Ist ein bisschen wie "weit-pinkeln". Natürlich sieht Großformat anders aus wie kleines Mittelformat. Man muss halt erstmal rausfinden was man möchte.


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