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Knackige Schärfe mit Supertele möglich?


Hallo in die Runde,

ich hab mir Anfang des Jahres zu meiner Nikon D7200 das Supertele von Sigma 50-500mm F4.5-6.3, APO OS bla gebraucht gekauft, weil ich gerne Nahaufnahmen von Vögeln machen will. Doch bis jetzt ist mir kein Fotogelungen, das mich wirklich befriedigt.

Mein Wunsch war mit mehr Tele näher an die kleinen ranzukommen und schön scharfe Vogelporträts zu machen.

Wichtig noch zu mir: ich kann mit Stativ nicht fotografieren, das macht mich wahnsinnig, ich fühle mich eingespertt und angekettet und verliere jeglichen Spass am fotografieren

Nachdem ich bis jetzt nach unzähligen Bildern nichts hinbekommen habe, habe ich angefangen zu recherchieren und Testbilder zu machen um der möglichen Ursache auf den Grund zu kommen. Meine Beobachtungen:

- je weiter das Motiv entfernt ist, desto "unschärfer" und rauschiger das Bild
- wirkliche Schärfe nur bis zu einer Motivdistanz von ca. 3 Metern
- je weiter das Motiv entfernt ist, desto dunstiger wird es
- es macht keinen nennenswerten Unterschied ob ich die 500 mm voll nutze oder nur 450 mm

Jetzt zu meinen Überlegungen:

- erwarte ich zuviel?
- bin ich zu doof?
- ist in dieser Preisklasse nichts zu machen?
- wäre ich vielleicht mit einem Nikontelekonverter glücklicher weil leichter und handlicher als das Sigma Supertele?

Soooo...jetzt bin ich sehr interessiert an euren Erfahrungen, welche Supertele ihr nutzt und was ihr zum gesamten Thema meint :-)

Liebe Grüße

Katja

PS: hier ein paar Beispiebilder - wären es Katzen, wären sie sofort nach Sichtung im Papierkorb gelandet bei mir

- kleine Kohlmeise auf Fahnenstange: Entfernung ca. 5 Meter, Kopf nicht mehr im Schärfebereich aber es geht mir ums Gefieder, OOC nur beschnitten
- Amsel auf Gerüststnage: Entfernung ca. 13 Meter, Kontraste bearbeitet und beschnitten
- Amsel über Regenrinne von unten fotografiert: Entfernung ca. 4 Meter, beschnitten, Kontraste und Tiefen bearbeitet
- Blaumeise, die treiben mich mit ihrem Schopf und den Gesichtsfedern in den Wahnsinn! Das Bild ist gruselig, habs nur hierfür bearbeitet mit Kontrasten und Beschnitt um der Sache auf de Grund zu gehen, 1 x bearbeitet, einmal OOC nur beschnitten
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Hallo Katja,

ich liebe die Vogelfotografie und verwende dafür das alte Tamron 150-600 auf einer Nikon D4 (Vollformat). Ganz zufrieden bin ich mit dem Objektiv aber auch nicht, irgendwie ist es für die Vögel zu langsam. Ich würde mir dieses Ding nicht noch einmal kaufen. Wenn ich das Tamron 150-600 auf meine Nikon D300s raufgebe sind die Bilder so gut wie unbrauchbar, da verzichte ich gerne auf die längere Brennweite. Empfehlung für ein anderes Objektiv in dieser Preisklasse kann ich dir leider nicht geben. Ich hab nur gehört, dass das Sigma 150-600 Sport besser sein soll, es ist aber auch schwerer. Und nachdem du mit Stativ nicht fotografieren kannst ist es wohl eher nicht so ratsam. Meine Vogelbilder entstehen zu 99% aus der Hand. Mich schränkt das Stativ genauso ein wie dich. Ab und zu mal von meinem Tarnzelt aus kommt es zu Hause zum Einsatz. Du kannst gerne in meinem Profil schauen. Ich hab einen eigenen Ordner "Vögel", da kannst du dir ein Bild über die Qualität machen. Den Link kann ich leider hier nicht einfügen.

LG Alex
Hallo Katja,
ich hätte hier eine Empfehlung für dich, die ist allerings nicht billig.
Da mir alle guten Objektive ab 400mm zu schwer und groß sind, hanbe ich mir das Nikon 300mm 1:4E PF ED VR zugelegt, eine Neuentwicklung von Nikon, ein Spitzenobjektiv. 
Es wiegt nur 760 Gr, statt 1,5 kg und mehr bei den anderen und ist sehr kompakt, bei deiner Kamera sind das 450 mm und mit dem sehr guten Telekonverter 1,4 E III von Nikon, der die Bildqualität nich vermindert kommst du auf 630 mm Brennweite in bester Qualität.
Ich habe mit der Nikon D800 und D750 Vögel fotografiert mit und ohne Konverter, also mit 300 mm oder 420 mm, die knackscharf geworden sind, auch ohne Stativ.
Das hat aber auch seinen Preis, 1.720.,--€   für das Objektiv und 495,--€ für den Konverter, es macht allerdings sehr viel Spaß, damit zu arbeiten, auch Bläulinge habe ich damit perfekt abgelichtet.
Ich weiß allerdings nicht, ob du so viel ausgeben willst oder kannst.
LG Günter




Hallo ihr 5 und an alle die per PN geschrieben haben,

ich danke euch sehr! Ich hab echt schon an mir zu zweifeln begonnen.....das Tierfotografie Geduldbraucht und man sich von xxx Fotos über 1 bis 2 richtig gute freut, weiß ich ja auch schon von der Katzenfotografie.

Ich bin gleich auf dem Weg zum Zahnarzt und darf mich von 2 Zähnen verabschieden, das heißt ich hab übers Wochenende viele Ruhe und Muße zu lesen und zu recherchieren.

Ich schreibe dann auch noch etwas mehr über die Fotografiebedingungen hier.

Liebe Grüße von der brünetten Naiven :-)

Katja

Hallo zusammen,

bin wieder da und lenke mich - gut gekühlt vom Eisbeutel - ab in dem ich nochmal alles von euch in Ruhe gelesen habe und mir die einzelnen empfohlenen Objektive angeschaut habe.

In meinem Eingangthread habe ich die Grundinfo vergessen, was mein Alltagsobjektiv ist. Ich habe das 18-300mm f3.5-6.3 DC OS bla und bin damit richtig zufrieden in dem fotografischen Bereich, in dem ich mich bisher bewege.

Nikon Telekonverter: ergänzend zu meinem eben genannten Alltagsobjktiv ist eine Überlegung eben für dieses den Nikonkonverter 1,4 oder den 2 zu holen. Vorteil wäre ganz klar deutlich weniger Gewicht als die Supertele.

Von allen von euch empfohlenen Objektiven finde ich zwei von im Internet gesehenen Testbildern - wie z.B. auf der Seite von Traumflieger - interessant. Einmal das von Nikon f5.6 200-500mm und einmal das Sigma 150-500mm f5-6.3.

Mr. Blue: danke für deine mathematischen Erläuterungen, habs verstanden!

Ich lasse das jetzt alles mal sacken und schaue welche Entscheidung ich ausbrüte.

Zur Fotografiesituation: ich wohne im 2. Stock und mein großer Balkon geht auf einen grossen Innenbereich mit Bäumen. Hier leben Blaumeisen, Kohlmeisen, dieses Jahr auch erstmnalig Spatzen, Grünfinken, Elstern, Krähen, Amseln, Rotkehlchen, Hausrotschwanz und Tauben.  Über mich ziehen im Sommer morgens und Abends die Gänse in Formation hinweg. Schwalben sehe ich jetzt im Sommer auch Abnds fliegen und neulich sichtete ich sogar erstmal einen Minischwarm Stare, die kurz in die Tanne einfielen. Und dann wären da noch die Möwen am Rhein.

Füttern kann ich nicht, mein Balkon ist zum Schutz meiner Katzen - und der Vögel - eingenetzt.

Die zerupfte Blaumeise, die ich oben gzeigt habe, ist gerade mit ihrem Partner am brüten beim Nachbanr ums Eck. Die beiden haben gerade einen wahnsinns Dauerstress und fliegen im Minutentakt vom Häuschen in die Korkenzieherweide und zurück um ihre Brut zu füttern. Manchmal kommt es mir vor, als wenn sie sich ein paar Mal am Tag ne Minuten Atempause im Baum gönnen, um danach wieder hin- und herzuhuschen.

Ich hatte in den letzten Monaten schon sooo viele tolle Motive vor der Kamera, aber aus besagten Gründen sind alle Bilder für die Tonne.

Und ich brauche wirklich eine Lösung ohne Stativ. Ich abe selbst mit den luxoriösten, die mir Freunde zum testen liehen, egal ob 1 oder 3-Bein, einfach ein Problem. Das bringt mir weder Freude und Befriedigung, im Gegenteil, es macht mich aggresiv.

Wenn ich mir anschaue, dass das Nikor 2,3 kg wiegt, das sind ca. nochmal 400g mehr als mein jetziges Supertele, überlege ich wirklich, ob nicht der Telekonverter mit einem passenden kleineren und leichteren Objektiv für mich nicht die bessere Alternative wäre.

Liebe Grüße von einer brütenden

Katja
Hallo Katja,

Bei 500mm ohne Stativ ist wie Auto fahren ohne Lenkrad. Bei den hoch auflösenden Sensoren redet man von Mikroverwackelungen!
Das einfallende Licht "tänzelt" zwischen einigen Pixel und erzeugt unschärfe und weniger Brillanz. Aus freier Hand muss man weniger wie 1/1000sec, besser noch 1/1500sec belichten. Entweder musst Du die ISO erhöhen, ergibt höheres Rauschen, oder Stativ benutzen. Selbst Mit Bild-Stabi muss man sich Gedanken machen. Vergiss einen Telekonverter, nimmt noch mehr Licht und verschlechtert die Bildqulität.
Die Konverter sind nur für lichtstarke Supertele mit Festbrennweiten geeignet, z.B. 400-2,8 oder 600-4,0, die eine hohe Qualität haben und dieses mit Konverter nahe zu gleich bleibt.

VG  HaJo

Mr. Blue: doch das habe ich schon verstanden. Wenn Konverter dann nur mit einem anderen - lichtstärkeren - als mein Alltagsobjektiv ;-)

HaJo: haben diese Mikroverwacklungen was mit der langen Distanz zum Motiv zu tun? Ähnlich wie du einen Laserpointer auf sagen wir ca. 1,5 Entfernung ruhig halten kannst, aber der rote Punkt bei 10 Meter Entferung wild herumtänzelt?

Liebe Grüße

Katja


Hallo Katja ,
zum thema stativ. Hast du einen kugelkopf auf deinem stativ ? Ich mach es oft so das ich den sehr locker habe , die kamera so fast frei und leicht bewegen kann, aber genug stabilitet durchs stativ vorhanden ist.
Lg Dirk

Hallo Dirk,

danke für deinen Versuch :-)

Doch Stativ geht wirklich nicht. Hab 1 + 3 Beine probiert, mit Kugelkopf, mit Schnellspanner, billige, teure....es liegt nicht daran wie die Kamera auf dem Stativ moniert werden kann, sondern das ander Kamera 1 - 3 Beine sind.

Beispiel: die kleinen Meisen sind seit gestern Abend flüge. Sie machen ihre ersten Flugerfahrungen in der Korkenzieherweide vor meinem Balkon. Glück, wenn sie mal 2 Sekunden auf einer Stelle bleiben. Da bin ich nur mit der Kamera in der Hand kaum schnell genug. 

Ich brauche die Freiheit bie Bild 1 von oben zu fotgrafieren und bei Bild 2 blitzschnell in die Hocke gehen zu können. Für Bild 3 liege ich dann auf dem Boden und für Bild 4 hab ich mich auf den Stuhl gestellt.....nur mal so um zu verdeutlichen warum mic ein Stativ wahnsinnig macht und ich mich angekettet fühle *ggg*

Liebe Grüße

Katja

und....

die 1. Entscheidung ist gefallen: ich verkaufe das Sigma 50-500mm :-)

Doch einen positiven Effekt hatte es auf jeden Fall, das Objektiv die letzten Monate an der Kamera gehabt zu haben: Wenn ich jetzt mit meinem Alltagsobjektiv (Sigma 18-300) fotografiere, dann kommt mir das jetzt total leicht, fast wie ein Kinderspielzeug vor *ggg*

Falls jemand an dem Sigma 50-500 interesse hat bitte melden ;-)


Zitat Kittywood

Mr. Blue: doch das habe ich schon verstanden. Wenn Konverter dann nur mit einem anderen - lichtstärkeren - als mein Alltagsobjektiv ;-)

HaJo: haben diese Mikroverwacklungen was mit der langen Distanz zum Motiv zu tun? Ähnlich wie du einen Laserpointer auf sagen wir ca. 1,5 Entfernung ruhig halten kannst, aber der rote Punkt bei 10 Meter Entferung wild herumtänzelt?

Liebe Grüße

Katja

 

Hallo Katja,

genauso ist es, wie du es erklärst. Zudem kommt das Luftflimmern hinzu, welches bei so einer Brennweite oft zu sehen ist, wenn du auf größere distanzen fotografierst. Da ist bei Hitze Z.B. kaum noch ein scharfes Foto drin.

Zu deinem Stativproblem: Ja, mit Stativ ist man eingeschränkt. Aber es ist einfach ein Trugschluss, ein relativ lichtschwaches Supertelezoom, noch dazu an einer Cropkamera, freihand nutzen zu können. Da sind dann die Grenzen der Physik einfach erreicht. Wobei auch der Autofokus noch relativ lahm ist bei dem Objektiv und du vermutlich bereits dreimal die Position des Objektives im mm-Bereich verändert hast, während der AF immer noch rödelt und nach einem Fixpunkt sucht. Das ist einfach nicht machbar ohne STativ oder die Kamera wenigstens irgendwo aufzulegen.
Grundsätzlich ist es in der Tierfotografie auch sehr oft so, dass man halt nicht den Tieren  hinterherläuft und an jeder erdenklichen Position fotografiert, sondern dass man sich eine schöne Position sucht und dann die Tiere kommen lässt.
Gerade bei Vögeln kann man das mit einer Futterstelle super unterstützen.
Tierfotografie ist halt etwas Anderes, als Architektur, oder Menschenfotografie, wo man Herumlaufen und die Position wechseln kann, den Menschen sogar Anweisungen geben kann, wie und wohin sie gucken, sich stellen usw. sollen.

An ein Zoom-Supertele einen Konverter zu setzen verschlimmert die ganze Problematik eher massiv, als dass es irgendetwas nutzen wird. Das gilt auch für dein Zoom mit bis zu 300mm.
Ich weiß nicht, welchen Cropfaktor eine Nikonkamera hat. Ich gehe jetzt mal von irgendwas mit 1,6 aus. Dann hast du bei 300mm an einer Cropkamera mit 1,4x Telekonverter eine Bildwirkung von 672mm mit rund f/8,8. Abgesehen davon, dass der Autofokus vermutlich ab Blende 8 sowieso komplett streikt, würde er durch den KOnverter und den eh langsamen AF des Teleobjektives so langsam sein, dass er praktisch unbrauchbar ist. Und bei der Blende kannst du auch nur noch bei grellem Mittagslicht irgendwas reißen, was dann wiederum das Luftflimmern auf den Plan rufen würde.
Als echte Alternative wäre dir da zu dem 200-500/5.6 von Nikon zu raten. Ein wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis und ein Top Objektiv. Ahnliche Preisklasse, aber vermutlich nicht so gut wären die 150-600 Zooms von Sigma und Tamrom. Bei Sigma käme da das Sports in Frage, bei Tamrom das wohl am besten das G2
Aber auch da gilt, dass du ohne Stativ nicht wirkklich glücklich werden wirst, es sei denn, du änderst deine Vorgehensweise und eilst nicht den Tieren hinterher, sondern übst dich in Geduld ;-) Tierfotografie von Vögeln ist ein wenig wie Angeln ;-) Man wartet und wartet und gelegentlich geht man auch mal ohne ein Foto nach Hause. Aber dafür haben dann weder die Tiere Stress, weil immer jemand um sie herumturnt und ihnen folgt, noch man selbst, weil man ständig in Bewegung bleiben muss.
Und man kommt letztendlich zu zwar deutlich weniger Bildern, die sind dafür aber qualitativ gut, während die andere Art zwar mehr Bilder produzieren lässt, von denen dann aber fast alle im Mülleimer landen.
VG Simone

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