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Menschen in der Stadt

Christian Beck
„Uganda“


Hallo und viele Grüße aus Uganda!
Ich befinde mich gerade in Gulu im Norden Ugandas. Was ich hier mache? Ich begleite fotografisch eine Gruppe Ärzte samt Schwestern bei der Einrichtung eines sogenannten Eye-Camps.

Dazu wurde hier in Gulu mit viel Unterstützung aus Deutschland ein Krankenhaus gebaut, in dem ein großer Teil für die Augen-Diagnostik und Behandlung parat steht. "Steht" ist das richtige Wort, denn außer ein paar Wänden steht noch nicht viel. Schuld daran sind der Zoll und die Behörden hier vor Ort, die einen Container festhalten, der sich bereits vor vielen Wochen auf den Weg nach Afrika machte und der bis unters Dach voll ist mit OP-Einrichtung, Equipment und Instrumenten. Und ohne diesen Container geht hier nichts.

Deshalb sind die Ärzte schon seit Tagen dabei, ihn freizudiskutieren oder freizukaufen. Gestern waren wir sogar mit einer Delegation beim Erzbischof und erzählten von unserem Problem. Wir sprachen gemeinsam zwei Gebete und scheinbar wurden sie erhört. Denn vor gut 2 Stunden kam die Mail, dass der Container sich auf den Weg macht und das Team mit etwas Glück morgen loslegen kann.

In der Zwischenzeit haben wir hier schon allerhand gesehen und auch schon Vorarbeit geleistet. So waren wir heute in einem abgelegenen Dorf und haben Voruntersuchungen für spätere OPs im Schatten eines Baumes durchgeführt. Dabei wurde mir erst einmal klar, wie viele Menschen wirkliche Sehschwierigkeiten haben, bzw. schon quasi blind sind. Bei der Voruntersuchung zeigte die Schwester Finger in die Höhe, die Patienten sollten sagen, wie viele Finger sie sehen. Das ging so weit, dass die Schwester teils unmittelbar vor den Menschen stand und mit ihrer Hand vor den Gesichtern der Patienten winkte. So fand sie heraus, ob überhaupt noch Helligkeitsunterschiede gesehen werden. Momente wie diese unter einem Baum 6.000 km von Deutschland entfernt, vergisst man nicht so schnell wieder.

Kategorie: Urban
Rubrik: Menschen in der Stadt
Hochgeladen: 26.07.2022
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Kommentare zum Bild

Gisela Hoffmann
27.07.2022

Danke, lieber Christian, für Deine Grüsse und den Bericht über Eure Tätigkeiten. Offenbar steck wohl ziemlich viel Komplikation in der Art, wie Euer Projekt "gefördert" wird. Wir drücken die Daumen, dass die dort in Uganda grassierende Augenkrankheit bekämpft werden kann und Eure Patienten Ihr Augenlicht und/oder ihr Sehvermögen wieder zurückbekommen. Danke auch für den fotografischen Gruss, der einen guten Platz als Bild des Tages erhalten hat.
Passt auf Euch auf, herzliche Grüsse von Gisela

Gerhard
27.07.2022

... schließe mich an ... !

LG
Gerhard

Margot Kühnle
28.07.2022

Hallo Christian, zunächst Lob zum Foto aus Uganda.
Ich habe mit meinem Mann Anfang der 80-er fast drei Jahre in Kenia verbracht und war während dieser Zeit auch als Koordinatorin für Ost-Afrika Projekte im Einsatz, die von der KFW und WHO unterstütz wurden. So kann ich mich gut in die Lage in Uganda versetzen. - Hier in der Schweiz gab es heute in der lokalen Rundschau einen erneuten Bericht über eine Augenklinik in Togo, die zufällig unter der Federführung meines Augenarztes nicht nur gesponsert, sondern auch eingerichtet wurde und jährlich während seiner Ferien massenhaft Augen OPs am laufenden Band macht. Bei den Augenkrankheiten geht es meistens um den Grauen Star. Man könnte so leicht helfen, doch die Hürden und Bremsklötze seitens der Behörden sind oft unverständlich zäh. Man braucht oft viel Geduld, um irgendwie durchzuhalten mit dem Willen zum Helfen. Ich wünsche hakuna matata, viel Erfolg und gute, gesunde Heimkehr. Herzliche Grüsse von Margot