Porträt

Hallo,
zuerst muss ich sagen, dass ich KEIN Peoplefotograf bin. Das relativiert vermutlich meine Meinung stark. Ich kann mich nur auf die Spezialisten bei uns im Club beziehen und dir meine daraus gewonnene Sichtweise für Monique interpretieren.

Ich habe beide Bilder betrachtet und mir gefällt die hochformatige SW Aufnahme besser. Wobei ich dir, aufs Detail gesehen, nicht weiß, ob es mir besser gefallen würde wenn der Po entweder komplett vom Türrahmen getrennt wäre, oder rundungsbetonend richtig hineinreichen sollte. Im SW kommt klar dominant das Ganzkörpertattoo zur Geltung. Die Haltung gefällt mir gut, Hände/Finger sind bei den Porträtfotografen immer ein wesentlicher Punkt. "Krallenhaltung" kann wirklich ein Tolles Bild komplett ruinieren, das ist dir bei sinful gut gelungen. Unten würde ich mir mehr Bein, bzw. komplett bis zum Boden wünschen. Auch wenn das ein unkonventionelles Hochformat ergibt - warum nicht? Der Seitlich Zuschnitt passt super.

Hier habe ich mehr Probleme. Ihre rechte Hand am Kopf tendiert schon leicht zur Kralle. Die Linke ist wesentlich besser, wobei Mittel-, Ring- und kleiner Finger etwas dichter beieinander liegen könnten. Zeigefinger super.
Farblich ist das Bild harmonisch. Kontrast kalt -warm, das Magenta des Dresses, das flammende Herz und das kräftige Rot der Lippen bilden eine schöne Diagonale.
Im Zuschnitt, finde ich, wäre hier ebenfalls ein Hochformat oder Quadrat stimmiger gewesen. Die Spiegelung geht mir hier zu stark unter. Und damit wäre ich bei meinem Hauptmanko. Im Bild sind drei dominante Linien störend. Die beiden Grauen zerschneiden den Hintergrund, was sich aber leicht mit Retusche beheben ließe. Richtig heftig ist aber der "Balken", der ihr in der Spiegelung mitten durchs Gesicht geht. No go! Diese Linie zerschneidet das Bild auch noch in einen linken Hauptteil und einen zur Unwichtigkeit degradierten rechten Seite. Dabei wäre gerade hier die Spiegelung bildentscheidend.
Solltet ihr euch noch mal zu einem Shooting treffen würde ich im Vorfeld einen passendere Location suchen, vielleicht mehrere Blickwinkel probieren und auf gar keinen Fall die Spiegelung zerstören. Stell' dir das Bild vor im Schnitt mit symmetrischem Aufbau. Sie von links unten zur Mitte; rechts die Spiegelung aus der unteren Ecke kommend zur Mitte. Das ergibt ein Dreieck aus aufstrebenden Diagonalen.

So, jetzt aus meiner Sichtweise das Ende erreicht. Bin gespannt, ob noch weitere Ansichten, speziell von Porträtfotografen, eintreffen.

VG Peter