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Südeuropa

Lothar Mantel
„Estación Internacional de Canfranc“


Der Bahnhof wurde als Durchgangsbahnhof konzipiert und stellte zur Zeit der Inbetriebnahme den Knotenpunkt für die Bahnstrecken Pau–Canfranc und Saragossa–Canfranc dar.

Die Bahnstrecken zwischen Pau und Saragossa wurden zwischen 1902 und 1927 gebaut. Die französische Strecke wurde von Anfang an bis in den Bahnhof von Canfranc mit 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert. 1918 wurde nach zehnjähriger Bauzeit der acht Kilometer lange Eisenbahntunnel unter der spanisch-französischen Grenze am Somport fertiggestellt. Weil auf der Nordseite des Tunnels, wo der Bau ursprünglich vorgesehen war, der Platz für die Anlage eines großen Grenzbahnhofs nicht ausreichte, wurde er südlich des Pyrenäenhauptkammes auf einem großen Plateau unmittelbar nördlich der Ortschaft Canfranc errichtet. Mit dem Bahnhof entstand auch das neue Canfranc, zur Unterscheidung Canfranc Estación genannt.

Am 11. Juli 1928 wurde die Strecke in Anwesenheit des spanischen Königs Alfons XIII. und des französischen Staatspräsidenten Gaston Doumergue eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war der Bahnhof mit einer Länge von 241 m der größte Bahnhof in Spanien und der zweitgrößte in Europa. Ab dem 18. Juli 1928 gab es durchgehenden Verkehr zwischen Pau und Saragossa. Die erwartete große Zahl von Reisenden blieb aber aus verschiedenen Gründen aus: Durch Berg- und Kurvenstrecken blieb die Bahnstrecke zu langsam, um sich als Alternative im internationalen Reiseverkehr durchsetzen zu können. Hinzu kam, dass der Verkehr mehrfach ganz unterbrochen wurde: 1936–1940 infolge des Spanischen Bürgerkriegs, 1944–1948 infolge des Gegensatzes zwischen dem Franco-Spanien und Frankreich und seit 1970 endgültig, als auf französischer Seite bei einem Eisenbahnunfall die Brücke von l’Estanguet einstürzte, nicht mehr aufgebaut und der Verkehr eingestellt wurde. Der Bahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Hauptumschlagort für Nazigold an Portugal und Spanien, das für kriegswichtige Rohstoffe wie Wolfram bezahlt wurde. Nach 1948 gab es auf der Strecke keinen Fernverkehr mehr. Geplant als zentraler Grenzbahnhof zwischen Paris und Madrid wurde spätestens nach Zusammenbruch des internationalen Bahnverkehrs die Fehlkalkulation der Planer offensichtlich: Einem schnell gewachsenem Ort von heute knapp 700 Einwohnern stand Infrastruktur für mehrere tausend Reisende pro Tag gegenüber.

Nach Aufgabe des grenzüberschreitenden Verkehrs verfielen Bahnhof und Bahnanlagen zusehends, Ausstattungsgegenstände wurden geplündert. Im Gleisfeld stehen einige alte Waggons, die zwar für Museumszwecke hier zusammengezogen wurden, aber größtenteils verrotten. Auch andere Eisenbahnanlagen haben sich erhalten, ein Kran zum Umladen von Gütern, die Oberleitungsmasten über den französischen Gleisanlagen, der Ringlokschuppen und anderes. Das prächtige – und fast völlig leerstehende – Empfangsgebäude ist eine Attraktion für Eisenbahnfans und Fotografen. (Wikipedia)
Scan vom Dia

Kategorie: Reise
Rubrik: Südeuropa
Hochgeladen: 02.06.2016
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Eisenbahn, Lost Places


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