Andere
„Der Platz für die Henkersmahlzeit“
Die mittelalterliche Nürnberger Gerichtsbarkeit war gnadenlos und grausam. Verdächtige wurden der Peinlichen Befragung unterzogen. Das Wort "peinlich" ist vom Lateinischen poena = Strafe abgeleitet und ein anderer Begriff für die Folter, die zum Geständnis führen soll. Der Folterkeller war durch einen kleinen Schacht mit der Ratsstube verbunden, so daß die Ratsherren das Geständnis hören konnten. Nach Beendigung der Tortur und etwas Ruhe bekam der der Delinquent die Chance, sein Geständnis ohne Schmerzanwendung zu bestätigen oder zu widerrufen. Beim Widerruf begann die Folter von Neuem und wer sie dreimal ohne Geständnis überstand, war frei. Wer dem Elend ein Ende setzen wollte, konnte an dem kleinen Tischchen seine Henkersmahlzeit einnehmen. Er konnte sich alles bestellen, so fern er noch Hunger hatte es es bezahlen konnte. Danach ging es zum 3 Kilometer entfernten Galgenhof. Wer noch laufen konnte, mußte einen schweren Klotz am Bein hinter sich herschleppen und wer im Lauf der Folter seine Gehfähigkeit verloren hatte, wurde auf dem "Schinderkarren" zum Galgen gefahren.
Hinrichtungen waren immer öffentlich und hatten einen makabren "Volksfestcharakter". Sie sollten abschrecken, hatten aber zweifellos auch Ventilfunktionen für das gefrustete Volk. Nur hoheitliche Verbrechen wurden mit Enthauptungen bestraft, die übringen durch den Strang oder durch Rädern oder Vierteilen oder, im Falle von Kindsmörderinnen, durch Ertränken.
Die Nürnberger Lochgefängnisse wurden im frühen 14. Jahrhundert eingerichtet und die Folter bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts., Als Nürnberg seinen Status als Freie Reichsstadt verlor und der napoleonisch geprägten bayerischen Gerichtsbarkeit unterworfen wurde, endete auch die Folter in den Lochgefängnissen im Keller des Rathauses.
Hinrichtungen waren immer öffentlich und hatten einen makabren "Volksfestcharakter". Sie sollten abschrecken, hatten aber zweifellos auch Ventilfunktionen für das gefrustete Volk. Nur hoheitliche Verbrechen wurden mit Enthauptungen bestraft, die übringen durch den Strang oder durch Rädern oder Vierteilen oder, im Falle von Kindsmörderinnen, durch Ertränken.
Die Nürnberger Lochgefängnisse wurden im frühen 14. Jahrhundert eingerichtet und die Folter bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts., Als Nürnberg seinen Status als Freie Reichsstadt verlor und der napoleonisch geprägten bayerischen Gerichtsbarkeit unterworfen wurde, endete auch die Folter in den Lochgefängnissen im Keller des Rathauses.
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Kommentare zum Bild
arteins
28.04.2017Heute leben die Häftlinge schon fast in Hotelzimmern. Muss sehr enge gewesen sein, sonst hättest du wohl auch das vierte Tischbein ganz drauf gekriegt.
Gelungene Graustufenumsetzung.
VG Wolfhart
Frankenwerner
28.04.2017@Agathe: die Welt ist 1 Dorf!! Es war eine junge Frau, die unsere Führung leitete! LG, Werner
@Wolfhart: Ja,es war eng und das fehlenede Tischbeinstück hab ich erst heute bemerkt. Doch in Anbetracht des dortigen Elendes ein verschmerzbarer Mangel. HG, Werner
Doris und Michael
28.04.2017Um Menschen zu quälen und zu nichten, war und ist man leider immer noch sehr phantasievoll.
Oh Mann, geht es uns hier in Mitteleuropa gut - auch wenn ich mir das neuste Smartphone oder den dicken Benz nicht leisten kann!
Die Kargheit dieses Ortes hast bestens präsentiert!
Gruß Michael
Frankenwerner
28.04.2017@Michael: Danke für Deinen Kommentar. Ich habe noch meherere Fotos aus den Lochgefängnissen, werde aber keine weiteren hier reinstellen. Ich finde auch, die Kargheit und die Einsamkeit dieser Szene sind Ausdruck genug. Viele herzliche Grüße aus dem Norden,
Werner
Hannelore Homma
29.04.2017Oh, da graust es einem wirklich. Da haben wir die "Gnade der späten Geburt". Aber es gibt noch Länder, die zumindest so ähnlich vorgehen. Manches ist einfach nicht aus den Menschen rauszukriegen.
Gruß
Hannelore
Holzinger Bruno
30.04.2017Hallo Werner, starke SW aufnahme u. gruselig zugleich!
Lg bruno
PeSaBi
01.05.2017ein gelungenes Dokument einer grausamen Zeit.
LG - Petra