Menschen bei der Arbeit

Diese einfachen Hütten aus Grassoden waren die ersten und einfachsten Unterkünfte der neuen Moorsiedler. Lehm lag  unter den tiefen Schwarztorfschichten und war anfangs noch nicht erreichbar. mit zunehmender Trockenlegung des Moors und dem fortschreitenden Torfabbau - dem schwarzen Gold Ostfrieslands - wuchs auch allmählich der Wohlstand, aber erst nach etwa 100 Jahren ab Siedlungsbeginn. Dann konnten sich die Siedler endlich Steine für den Hausbau leisten und waren STEINREICH! Das Geld dafür hatten sie zuvor AUF DIE HOHE KANTE, ein erhöhtes Brett in ihren Alkoven, gelegt. Und voller Spannung wurde die Rückkehr des Geldschiffes erwartet, das den Erlös des Torfverkaufes brachte. Aber, wie gesagt, dauerte das 4-5 Generationen ab Beginn der Moorbesiedlung. Dann begann der Kanalbau in der Mitte des 19. Jahrhunderts, der erst 1920 fertiggstellt wurde. Die Familien waren kinderreich, die Kindersterblichkeit hoch und die Männer nutzten die Verdienstmöglichkeit beim Kanalbau und kamen wegen der größer werden Entfernungen zu ihren Moorhütten nicht mehr täglich nach Hause, etwas für die Frauen eine zusätzliche Härte war. Ein Pastor des Moordorfes kaufte eine Haus und richtete darin das "Verwahrhaus" ein,  eine Unterbringungsmöglichkeit für die Kinder der überforderten Mütter und wohl einer Frühstform des Kindergartens.