Black Friday
„20170922_bf“
Eine Reise nach Frankreich Anfang September ermöglichte mir einen Abstecher nach Verdun. Mehr als 100 Jahre nach dem Ende der Gefechte dort ist die Landschaft noch immer vom Kriegsgeschehen geprägt. Granattrichter, weggesprengte Hügelkuppen, Unterstände und Laufgräben sind auf vielen Quadratkilometern noch gut zu erkennen, der Boden ist von Giftgas und Munitionsresten dauerhaft kontaminiert. Schätzungen zufolge starben in den rund 1 Jahr andauernden sinnlosen Kämpfen um bedeutungslose Höhen 300.000 Menschen, zählt man die Verwundeten und Vermissten hinzu kommt man auf eine fast unvorstellbare Opferzahl von rund 800.000. Vom Leid der Zivilbevölkerung ganz zu schweigen.
Es stürmt und kräftige Schauer weichen den Boden auf, der passende Rahmen um sich hier die Schrecken des Krieges vor Augen zu führen, auch wenn das Ausmaß sich nicht annähernd erahnen lässt. Nur kurz schiebt sich ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke und erhellt das Umfeld auf makabre Weise.
100 Jahre, eine Ewigkeit? Auf der einen Seite Ja, auf der anderen Seite stand mein Großvater 3 Jahre an der Westfront. Er hat nie davon erzählt, genauso wenig wie von den Jahren des Zweiten Weltkriegs, die er von Anfang bis Ende miterlebte, um anschließend 4 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft zu verbringen. Uns trennen lediglich zwei Generationen, eine Mahnung wider das Vergessen und alles zum Erhalt von Frieden und Harmonie zwischen den Völkern beizutragen.
Der französische Leutnant Alfred Joubaire notierte am 22. Mai 1916 in sein Tagebuch: "Die Menschheit ist verrückt geworden. Was für ein Massaker! Dieser Horror, dieses Gemetzel. Ich finde keine Worte, um meine Eindrücke wiederzugeben. So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein." Eine Woche später fiel auch er.
Wassertropfen auf der Linse lassen Teile der Fotos, wie die Erinnerung der mittlerweile verstorbenen Veteranen, verschwimmen, die Erkenntnis "Nie wieder Krieg!" in diesen bewegten Zeiten bleibt.
Es stürmt und kräftige Schauer weichen den Boden auf, der passende Rahmen um sich hier die Schrecken des Krieges vor Augen zu führen, auch wenn das Ausmaß sich nicht annähernd erahnen lässt. Nur kurz schiebt sich ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke und erhellt das Umfeld auf makabre Weise.
100 Jahre, eine Ewigkeit? Auf der einen Seite Ja, auf der anderen Seite stand mein Großvater 3 Jahre an der Westfront. Er hat nie davon erzählt, genauso wenig wie von den Jahren des Zweiten Weltkriegs, die er von Anfang bis Ende miterlebte, um anschließend 4 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft zu verbringen. Uns trennen lediglich zwei Generationen, eine Mahnung wider das Vergessen und alles zum Erhalt von Frieden und Harmonie zwischen den Völkern beizutragen.
Der französische Leutnant Alfred Joubaire notierte am 22. Mai 1916 in sein Tagebuch: "Die Menschheit ist verrückt geworden. Was für ein Massaker! Dieser Horror, dieses Gemetzel. Ich finde keine Worte, um meine Eindrücke wiederzugeben. So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein." Eine Woche später fiel auch er.
Wassertropfen auf der Linse lassen Teile der Fotos, wie die Erinnerung der mittlerweile verstorbenen Veteranen, verschwimmen, die Erkenntnis "Nie wieder Krieg!" in diesen bewegten Zeiten bleibt.
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Kommentare zum Bild
ennasus
22.09.2017Ich bin beeindruckt vom Foto und deiner Beschreibung, klasse! LG Susanne
Angelika Windloff
22.09.2017Das fantastische Zusammenspiel von Bild und Text ergibt eine Reportage im besten Sinne des Wortes. Beides ergänzt und stützt sich ohne Redundanz. Hebe ich mir auf,
lG, Angelika
gerlind
22.09.2017Dein Bild zeigt beeindruckend das "Dunkel" dieses Ortes.
Und dein Text ergänzt die düstere Stimmung.
LG Gerlind
Wildlife
22.09.2017Was für ein sinnloses Gemetzel und ich sehe und höre in den Medien, wir sind nicht weit davon entfernt, wieder solche schrecklichen Dinge zu tun. "Nie wieder Krieg!" das sollten eigentlich alle Völker der Erde verinnerlicht haben...
Dein Foto in seiner Düsternis bringt den geschriebenen Text ganz hervorragend herüber.
Leider beeindruckt es nur uns und nicht die, die schon wieder startklar sind...
LG Bruni
Kerstin Snekker
22.09.2017das bild verfehlt auch ohne den begleitenden text nicht seine starke wirkung auf mich als betrachter (und besonders als fotografierende historikerin). für solche bilder wünschte ich mir hier eine eigene kategorie. -
mein besonderes bild für den "black friday"!
danke für´s zeigen.
lg kerstin
Dieter F.Grins
22.09.2017Gut dass du die Wassertropfen nicht gestempelt hast.
Bild und Text gehen unter die Haut. Wir haben die WAHL
dass sich so was nach Möglichkeit sich nicht wiederholt.
Beste Grüße, Dieter
Klaus Gärtner
22.09.2017+++++
VG Klaus
Richard_B
22.09.2017Hallo Harald,
habe mal versucht herauszufinden, woher diese überzeugende Bildwirkung kommt. Zuerst ist es dieser geniale Schnitt, dazu die geringen Grauabstufungen, der geniale Himmel - gelungen
LG Richard
Robert.Kraiczek
22.09.2017Im Gedanken an Gustav L. Vermisst im 1. Weltkrieg drei Wochen nach Kriegs Beginn, ein Verwandter meiner Frau, sein Vater hatte dem Kaiser sechs Millionen Goldmark gespendet. Für nix. LG Robert
Udo Straßmann
22.09.2017An Verdun habe ich sofort gedacht... Düsteres Bild...
VG Udo
Inga-Lisa
22.09.2017deine mahnung scheint angebracht und sollte viele herzen
erreichen,bild und text bilden eine gelungene symbiose,
kompliment!
lg inga
Big Joe
22.09.2017Gänsehaut, allein schon vom Anblick des Stacheldrahtes !
Das Licht in den Wolken, läßt Hoffnung keimen !!
Hoffen das die Menschheit von alldem gelernt hat !
Danke Harald, auch für Deinen Text dazu...
*Nie wieder Krieg* wünsche ich uns ALLEN !
Beste Grüße
Joe
u.rie
22.09.2017Ohne Deine Info vorher gelesen zu haben... kommt das im Foto perfekt rüber...was durch das Gegenlicht erzeugte Silhouette noch unterstrichen wird ...
Gruß Udo
Fritze
22.09.2017Offensichtlich wird die Erinnerung an dieses sinnfreie Handeln von Menschen bewusst aufrecht erhalten, da ich mirt nicht vorstellen kann, dass der Stacheldraht 100 Jahre derartig gut überlebt.
Solche Mahnkmale sind ganz wichtig, zeigen sie uns doch, dass der Frieden, in dem wir Westeuropäer nun seit über 70 Jahren leben kein Naturgesetz ist, ganz im Gegenteil!
Fotografisch aus der Schützengrabenposition ganz toll gemacht!
LG Ernst
Wolfgang Bernauer
24.09.2017....und FRANTZ (von François Ozon) ist der passende Film zu diesem Thema. 2016 in Schwarzweiss gedreht, schöne Bilder, berührend, tiefsinnig...Als DVD erhältlich (XEDITION). - LG Wolfgang
Bernd Reinert
26.09.2017Ein Foto mit Tiefgang. Auch ohne deinen ausführlichen Text spricht es für sich. Die Schwärzen, der graue Himmel, getrennt durch den Stacheldrahtverhau, geben dem Grauen ein Gesicht. Eindrucksvoller als viele Fotos, welche die endlosen Gräberreihen zeigen. LG Bernd
Alberto
28.09.2017"Nie wieder Krieg!" das ist auch meine Meinung. Mich spricht nicht nur dein Bild an, sondern auch deine bewegenden Worten unter deinem Bild. Ein außergewöhnlicher Beitrag zum BF.
VG Herbert
helmb
14.11.2017Ich sehe das Foto heute zum ersten Mal und bin begeistert und ergriffen von der Intensität die es ausstrahlt. Mit deinem Begleittext bildet das Ganze eine schlüssige Einheit. Auch ich gehöre zu denjenigen , die sehr dankbar sind, dass sie ein Leben ohne Krieg erleben dürfen, denn in einem solchen gibt es für mich immer nur Verlierer und keine Gewinner. Solche Aufnahmen wie die deine, mit kritischem Hintergrund, sind für mich oft die Bilder des Tages, aber diese sieht man leider viel zu selten auf der Eingangsseite. An der fotografischen Perfektion kann es jedenfalls nicht liegen, denn hier ergeben für mich sogar die Regentropfen auf der Frontlinse einen inhaltlichen Sinn.
Gruß Helmut