Schiffe
„Ein Stück Heimat-Dampfeisbrecher STETTIN“
17 Schmierstellen hatte ich jede Stunde bei meiner Schicht im Maschinenpersonal des Dampfeisbrechers zu bedienen. Das war eine ruhige Arbeit ohne das hektische Hämmern des sonst üblichen Schiffsdiesels. Weniger ruhig war es, die Besucher aus dem Wellentunnel "herauszukomplementieren", wenn sie trotz klarer Ansagen bis in den letzten Winkel des Schiffes krabbelten. Tödlich gefährlich sind (nicht aufgetretene) Leckagen in den Hochdruckdampfrohren; man sieht den austretenden Dampf nicht, bis...!
Für die Dampferzeugung sorgten zwei Kessel, die mit Schlesischer Fettkohle aus dem Harburger Hafen befeuert wurden.
Für die Menschen aus Westpommern war die STETTIN ein Stück der alten Heimat und oft gab's feuchte Augen, wenn die Gäste, auf den Doppelkreupollern sitzend, ihre Erbsensuppe löffelten.
Es dauerte eine knappe Woche, um das Schiff nach langer Liegezeit wieder langsam auf Betriebstemperatur, Dampfdruck und Fahrbereitschaft zu bekommen. Dann konnte die 4,20m große Schiffschraube innerhalb von 3 Sekunden von "voraus" auf "zurück" umsteuern.
Hatten wir abends festgemacht, begann die Schicht morgens um 4:00, wenn wir um 8:00 ablegen wollten. Diese Zeit war nötig, um den Temperaturabfall während der nächtlichen Hafenliegezeit bei der dreistufigen Verbund-Dampfmaschine auszugleichen . Das ging mit Hilfe des dampfdurchströmten Doppelmantels.
Die weiteren Infos über die STETTIN hat Wiki sehr schön zusammengefaßt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stettin_(Schiff,_1933)
Für die Dampferzeugung sorgten zwei Kessel, die mit Schlesischer Fettkohle aus dem Harburger Hafen befeuert wurden.
Für die Menschen aus Westpommern war die STETTIN ein Stück der alten Heimat und oft gab's feuchte Augen, wenn die Gäste, auf den Doppelkreupollern sitzend, ihre Erbsensuppe löffelten.
Es dauerte eine knappe Woche, um das Schiff nach langer Liegezeit wieder langsam auf Betriebstemperatur, Dampfdruck und Fahrbereitschaft zu bekommen. Dann konnte die 4,20m große Schiffschraube innerhalb von 3 Sekunden von "voraus" auf "zurück" umsteuern.
Hatten wir abends festgemacht, begann die Schicht morgens um 4:00, wenn wir um 8:00 ablegen wollten. Diese Zeit war nötig, um den Temperaturabfall während der nächtlichen Hafenliegezeit bei der dreistufigen Verbund-Dampfmaschine auszugleichen . Das ging mit Hilfe des dampfdurchströmten Doppelmantels.
Die weiteren Infos über die STETTIN hat Wiki sehr schön zusammengefaßt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stettin_(Schiff,_1933)
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Kommentare zum Bild
Alberto
11.03.2019Ein schönes Bild von dem Dampfeisbrecher STETTIN, aber der Text unter dem Bild ist sehr Informativ dazu. Danke, daß Du dir so viel Mühe für uns gemacht hast.
VG Herbert
ennasus
12.03.2019Da hast du ja einen interessanten Beruf ausgeübt, danke für die Infos und das Foto! LG Susanne
PeSaBi
12.03.2019Sehr interessante Info zum sehenswerten Bild des Eisbrechers !
HG - Petra
Wolfgang Kaeding
12.03.2019Hallo Werner,
den Dampfeisbrecher Stettin kenne ich auch von Hamburg,
Hafengeburtstag und Museumshafen. Da hast Du einen schönen und interessanten beruf ausgeübt, die Stettin war ja recht viel unterwegs.
Viele Grüße
Wolfgang
Frankenwerner
12.03.2019@Susanne& Wolfgang: Danke für eure Kommentare, aber muß korrigieren: Ich hatte mal Gelegenheit, bei der STETTIN in der Maschinencrew mitzufahren und hatte wie alle Schichtdienst mit all den dann anfallenden Arbeiten.
War auch auf der Rickmer Rickmers, als Hamburg sie 1983 als schwimmender Mülleimer mit gekappten Masten bekam. Hab' aber Segelschein und Sportbootführerschein und viel maritimes Interesse, LG, Werner
Verdella
13.03.2019Eine sehr interessante Geschichte aus Deinem beruflichen Leben hast Du hier erzählt und mit dem passenden Bild dazu anschaulich dargestellt.
VG Verena