Handwerk

Heute, 28. 7. 2019, ist wieder Leinfest im Nachbardorf. Vor zwei Jahren haben es die Veranstalter weitaus anschaulicher gestaltet als heut, so daß ich auf die 2017er Fotos zurückgreifen.
Die Collage zeigt: Oben links:
Die Leinhalme mit den Samenkapseln und den Leinsamen in der Schale, rechts daneben die abgetrennten Samenkapseln in der Raufe.
Mitte links: Das Brechen der Halme , rechts,das Schaben = Befreien der Halme von Halmmaterial.
Unten links das Ausrichten der Fasern in der Hechel und rechts das versponnene Garn.

Bevor die Halme verarbeitet werden können, müssen die unerwünschten Faserteile durch  Faulen und Trocknen von den Fasern gelöst werden. viele Begriffe haben wir in unserer Alltagssprache integriert. Schäbig bedeutet schmutzig. Eine Faser ist schäbig, wenn sie noch viel Halmmaterial enthält. Das Durchhecheln trennt ist ein Verarbeitungsschritt und richtet die Fasern aus. Wer also durchgehechelt wird,sollte wissen, wo's lang geht:)!"
Und das Sprichwort "Spinne an Abend, erquickend und labend, Spinne am Morgen, Kummer und Sorgen", hat nichts mit der Spinne zu tun. Das Verspinnen der harten Leinenfasern war eine harte Arbeit für arme Frauen, die sehr früh ans Spinnrad mussten. Im abendlichen Spinnkreis, wo die weiche, sanfte Wolle versponnen wurde, traf man sich zum entspannten, fröhlichem Austausch.