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Landschaft im Licht

Dieter F.Grins
„Blaueis...“


... aus den tiefen Schichten eines Gletschers.
Auf dem Lago Argentino.

Blaue Eisberge

Tiefblau schimmert ein Eisberg nur, wenn er sehr wenige Luftbläschen enthält. Diese Tatsache hat mit den Eigenschaften von luftarmem Eis zu tun.

Blauer Eisberg

Pures Wassereis ist für das sichtbare Licht äußerst durchlässig. Anders gesagt: Die Absorption ist extrem gering. Außerdem behält ein Lichtstrahl ohne störende Luftbläschen seine Richtung bei - er geht immer geradeaus. Hinter einer ein Meter dicken klaren Eisschicht könnte man die Sonne noch deutlich erkennen.

Bei der Erklärung, warum Eisberge blau sind, kommt es im Kern auf die farbabhängige Schwächung des Lichts an. Wassereis schluckt das sichtbare Licht nämlich je nach dessen Farbe in unterschiedlichem Maße. Rotes Licht wird von Eis am stärksten absorbiert, orangenes weniger, noch weniger grünes, und am wenigsten blaues Licht. Da steckt natürlich System dahinter.

Jede Farbe entspricht bekanntlich einer anderen Wellenlänge. Je größer die Wellenlänge ist, desto mehr Licht wird von Eis absorbiert. Gefrorenes Wasser wirkt wie ein ganz schwacher Farbfilter: Die Kolosse schimmern blau, weil rotes, orangenes, gelbes und grünes Licht im Innern der Eisberge geschluckt wird.

Dieser Farbeffekt wird als selektive Absorption bezeichnet. Die tiefere Ursache liegt im Aufbau der Eiskristalle: Die chemischen Bindungen in dem Kristallgitter absorbieren das Licht je nach Wellenlänge unterschiedlich stark – wie genau, hängt von den zahlreichen Eigenschwingungen der Bindungen ab und ist nach wie vor Gegenstand der Forschung.

Durch Messungen hat man jedenfalls herausgefunden, dass weißes Licht im Eis einen Weg von ungefähr drei Metern zurücklegen muss, bis fast nur noch blaues Licht herauskommt. Der gleiche Effekt ist auch bei Gletschereis zu beobachten: In Spalten und Höhlen sind die Wände oft tiefblau gefärbt. Auch die blaue Tönung reinen Wasser lässt sich übrigens durch die selektive Absorption erklären.

Weiter Informationen:
https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/farbe-von-eisbergen/

Kategorie: Landschaft
Rubrik: Landschaft im Licht
Hochgeladen: 21.08.2019
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Kamera: Canon EOS 5D
Objektiv: Canon EF 24-105mm f/4L IS USM
Blende: f/14
Brennweite: 24 mm
Belichtung: 1/250 sec
ISO: 200
Keywords: Patagonien


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Kommentare zum Bild

Holzinger Bruno
21.08.2019

Hallo Dieter, beste Info! Aber woher kommt das schwarze auf dem Eis?

Beste Grüße,
Bruno

Dieter F.Grins
21.08.2019

Hallo Bruno,
das sind Verschmutzungen an der Gletscheroberfläche. Sehr oft Wulkanasche nach Eruptionen auch von weit entfernten Vulkanen. Die Asche wird durch Luftströmungen transportiert.
Der Brocken im Bild hat sich im Wasser gedreht das Blaueis war tief in unteren Gletscher der verschmutzte Bereich oben im Gletscher.
BG Dieter

Wolfgang Kaeding
21.08.2019

Hallo Dieter,
wieder so ein fazinierendes blaues Eis und dann ebenfalls der schmutzige Teil der aber von den Umwelteinflüssen stammt. Vielen Dank für Deine Erklärungen, da versteht man es doch besser. Nun ist das Eis in Island an bestimmter Stelle verschwunden und in Grönland soll ein riesiges Eisstück abgebrochen sein, das geht schneller als vorher gedacht.
Viele Grüße
Wolfgang

u.rie
21.08.2019

Außergewöhnlich schönes Motiv..schön wie der Vordergrund dominiert...das schwarze auf dem Eis habe ich auch in der Gletscherwelt Hohen Tauern erlebt..

Gruß Udo

GuenterHoe
21.08.2019

Ein schönes Dokument für das Schmelzen der Gletscher, das die Wasserspiegel anhebt,
wenn es hier auch nicht direkt einen Gletscher betrifft.
Danke für die ausführliche Information.
VG Günter

HorstN
21.08.2019

Wieder was gelernt!
LG Horst

Dirk Rosin
21.08.2019

Wunderschoen !
lg dirk

khm
22.08.2019

Ein spektakulärer Anblick!
Gruß Kalle

Sonja Elayna
23.08.2019

Eindrucksvoll schön!
Vielen Dank für die Info dazu.
LG Sonja