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Nordeuropa

Frankenwerner
„Trelleborg, Seeland, Dänemark-Sklavenburg.“


Unten der Link zu einer Luftaufnahme von der Wikingerburg Trelleborg auf der Insel Seeland Dänemark
 https://www.spektrum.de/fm/912/thumbnails/fig-4-Trelleborg-airfoto_onlin...

Daneben die Rekonstruktion eines der damaligen 16 Langhäuser und rechts im Hintergrund der Wall der Ringburg.
Als ich im September 2019  an dieser Anlage stand - wie immer auf der Suche nach Wikingerspuren - kannte ich die Bedeutung des Wortes Trell noch nicht. 
Es heißt Sklave.  An diesem Ort war nicht nur ein großer Sklavenmarkt, die ganze Ringburg ist im Schweiß der Sklavenarbeiter entstanden. Auftraggeber war der Dänenkönig Harald Blauzahn, die Burg wurde später von seinem Sohn Sven Gabelbart übernommmen, nachdem er seinen Vater enttrohnt hatte. Es gibt in Skandinavien mehrere Orte namens Trelleborg, ein Hinweis auf den im 8-11. Jhdt. weit verbreiteten Sklavenhandel durch die Wikinger.


Kategorie: Reise
Rubrik: Nordeuropa
Hochgeladen: 14.01.2020
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Kamera: E-M1MarkII
Objektiv: OLYMPUS M.14-150mm F4.0-5.6 II
Blende:
Brennweite: 29 mm
Belichtung: 1/125 sec
ISO: 200
Keywords: Dänemark, Trelleborg,
Seeland


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Kommentare zum Bild

Frankenwerner
14.01.2020

@Wolf: Wenn die Wikinger auf Raubfahrten waren und Dörfer oder Schiffsbesatzungen überfielen, war es ja gewinnbringender, die Gefangenen auf einem den vielen Sklavenmärkte zu verkaufen als sie zu erschlagen.
Mit dem aufziehenden Christentum weitete sich der Sklavenhandel auch auf die Mönche und Priester aus, deren Verkauf weniger gewinnbringend war, weil sie an körperliche Arbeit nicht gewohnt waren.
Es gab ja immer Bedarf an Rudersklaven und Zwangsarbeiter wie beim Bau der Ringburg.
In einem Museum auf Seeland ist ein Fund zweier Skelette dargestellt. Der Herr hält seinen Sklaven an einem Lederhalsband, damit er ihm ins Jenseits folgen muß.
Das "christliche" Mittelalter hat dafür dann die Leibeigenschaft, das Recht der Ersten Nacht für den Herrscher und die eigene Gerichtsbarkeit eingeführt.
VG, Werner

Wolfgang Kaeding
14.01.2020

Hallo Werner,
da hast Du einen guten Moment erwischt, keine Touristen sind störend auf dem Foto. Die Wikinger waren sehr früh sehr geschäftstüchtig und haben aus allem Geld gemacht.
Viele Grüße
Wolfgang

Holzinger Bruno
15.01.2020

Ja, Sklavenhandel wie früher gibt es nicht mehr aber Leiharbeiter die für BILLIG Geld HEUTE noch arbeiten und die Leiharbeiterfirmen stecken das Geld ein.
Tolle INFO, feine Bild.

VG Bruno

Gerhard Mielenz
15.01.2020

alles was ich von den wikingern kenne, weiß ich von wicki, und in flake hatten sie keine sklaven, soviel ist sicher !!
imposant und beeindruckend ist das große haus, speziell auch des daches wegen......würd mich direkt interessieren, warum unsere dächer gerade und nicht auch so gebogen sind, rein optisch ist das doch hübscher, oder :-)

Frankenwerner
15.01.2020

@Gerhard: historisch gesichert ist, daß der Sklavenhandel eine der wichtigsten Einnahmequellen der Wikinger war. Lies hier den Auszug aus Wikipedia:
Wie im Mittelalter üblich, lebten die Wikinger in einem rigide abgestuften Kastensystem. Unfreie befanden sich innerhalb dieser sozialen Ordnung ganz unten und diese wurden als Thrall bezeichnet. Jemand konnte Thrall werden, indem er sich in eigener Not, wie Hunger, dazu verpflichtete, wenn er gefangen genommen und verkauft oder von einer Thrall-Mutter geboren wurde. Ersteres wurde als schandhaftester Weg in die Sklaverei betrachtet und wurde zuerst verboten. Der verbreitetste Weg, Thrall zu machen, waren Raubzüge im Ausland oder der Kauf solcher Gefangener. Wie die Sklaven im antiken Rom konnten die skandinavischen Thrall jeder ethnischen Herkunft sein. Wenn die Thrall sich auch auf einem niedrigen gesellschaftlichen Grad befanden, so besaßen sie doch einen sicheren sozialen Status, ähnlich dem eines Knechts oder einer Magd.[3]

Der Herr eines Thrall hatte in Bezug auf sie Gewalt über Leben und Tod. Ein Thrall konnte so auch als menschliche Grabbeigabe beim Begräbnis eines Wikingerobersten verwendet werden. Soweit Wikipedia.
Daß Trell und Thrall letzlich nur unterschiedliche Schreibweisen sind, ist sicher deutlich.

Soviel zur Richtigstellung, tschüss, Werner

Cor.Lin
21.01.2020

Sehr schöne Dokumentation und viele Infos - herzlichen Dank!
Ja, die Wikinger waren hochmobil, hatten damals die besten Schiffe und waren bereit, mit äußerster Brutalität vorzugehen - ein Erfolgsrezept.
LG
Corinna