Fotowettbewerb: »Aus Worten können Wege werden«

Die TelefonSeelsorge bietet neben der telefonischen Unterstützung seit 1995 ihren Dienst auch per Mail und Chat an. Mit dieser Form der medialen Hilfe ist sie die Pionierin im deutschsprachigen Raum. Fast jeder Mensch kennt die TelefonSeelsorge, aber nur wenige haben ein Bild von ihr. Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums ihrer Mail– und Chatseelsorge ruft die TelefonSeelsorge zu einem Fotowettbewerb mit vier Kategorien auf:
  • Weit weg – ganz nah
  • Abgrundtief
  • Freudensprünge
  • Nachtlicht

Teilnahmebedingungen

Hier finden Sie alle Infos zum Fotowettbewerb »Aus Worten können Wege werden« anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Mail – und Chatseelsorge der TelefonSeelsorge. Machen Sie mit! Zeigen Sie ein wichtiges soziales Thema in eindrucksvollen Fotografien.

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Die TelefonSeelsorge stellt sich vor

Organisation
Die TelefonSeelsorge ist eine von Ehrenamtlichen getragene Organisation. Über 8.500 Ehrenamtliche sind in den mehr als 100 TelefonSeelsorge-Stellen in Deutschland tätig und ermöglichen somit die rund um die Uhr Erreichbarkeit am Telefon, Chat und Mail. Durchschnittlich investieren Ehrenamtliche zwischen 15 und 22 Stunden im Monat in ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die TelefonSeelsorge.
Um eine solche anspruchsvolle Tätigkeit ausüben zu können, bedarf es einer hohen Qualifizierung der Mitarbeitenden, verlässlicher Arbeitsbedingungen und einer tragfähigen Arbeitsgemeinschaft zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Das Ehrenamt in der TelefonSeelsorge fordert Einfühlungsvermögen und Lebenserfahrung, ebenso wie eine sorgfältige Auswahl von Interessierten an der ehrenamtlichen Mitarbeit und eine qualifizierte und umfassende Ausbildung. Das Ehrenamt in der TelefonSeelsorge ist ein ständig fortschreitender Lernprozess, von dem der Mitarbeitende persönlich profitiert.
Der Wunsch nach einem lebendigen Austausch untereinander und der Beteiligung an der Weiterentwicklung des Dienstes am Telefon, Chat und  Mail zeigt sich auch in dem Zusammenschluss  der sieben Regionalforen: Nord (EAFN), Ost, Westfalen, Rheinland, Mitte-West, Süd-West (ZEM) und Bayern in die  Bundesvertretung der Ehrenamtlichen der TelefonSeelsorge und offene Tür Deutschland (BETS).
Heinz Schmitt, TS Freiburg, Sprecher von BETS

Seelsorge am Telefon

Seelsorge am Telefon ist trotz aller Anonymität etwas sehr Persönliches. Mit der Stimme übertragen sich die Gefühle, die die Inhalte unterstreichen, den Kummer für die Ehrenamtlichen am anderen Ende der Leitung nachfühlbar machen. Manchmal sprechen die Gefühle eine eigene Sprache, die den Anrufenden gar nicht bewusst ist. Werden die Gefühle von den Ehrenamtlichen in Worte gefasst, gerät das Gegenüber ins Nachdenken und ein Problem hat auf einmal ganz neue Seiten. Dies ist ein Anliegen der Arbeit am Telefon: Sorgen und Nöte ernst nehmen, besprechen und auf diesem Weg Lösungen finden. Das Wichtigste ist jedoch für viele: Da hört wirklich jemand zu! Da darf ich reden und endlich loswerden, was ich sonst keinem sagen kann. Ob Wut mal raus muss, Kummer ein Gegenüber braucht oder einfach nur jemand am Apparat ist, mit dem man schweigen kann – Seelsorge am Telefon kennt jede Tonart.
Ellen Theis, TS Münster
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Mailberatung

Seit Beginn stand die TelefonSeelsorge dafür, im Dialog mit der Welt zu sein und dabei alle modernen Kommunikationsmittel zu nutzen. Und so war es konsequent, dass kurz nach dem Start der ersten Internet-Browser auch Mailseelsorge, analog zur Briefseelsorge angeboten wurde. Der Reiz dieser Form der Kontaktaufnahme und der anschließenden Begleitung besteht in ihrer Niederschwelligkeit: Man kann schnell, unverbindlich, anonym, zeitnah und unter Aufhebung von räumlicher Distanz von jedem Ort aus Hilfe finden. Das Schreiben, erleichtert es scheuen Menschen, häufig mehr als das Sprechen, sich Hilfe zu suchen. In den Mails an die TelefonSeelsorge ist immer mal wieder zu lesen, dass Menschen Angst vorm Sprechen haben und so auch nicht einmal anonym anrufen würden. Erst der Wegfall der Stimme gibt die Sicherheit, über Probleme zu schreiben. Hierbei entsteht eine Nähe durch Distanz, die bewirkt, dass persönlich schwierige, gesellschaftlich tabuisierte und schambesetzte Themen leichter zur Sprache kommen. Zudem bietet die asynchrone Form des Mailens Zeit zum Überlegen, Nachdenken, Sortieren, Reflektieren, und man kann den ersten Druck loswerden.
Birgit Knatz, TS Hagen-Mark
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Keine Angst vorm Chatten!

Chatten,  die Kommunikationsform der jungen Networker, geht das für TelefonSeelsorge?  Einige Mythen scheinen dagegen zu sprechen.
Mythos Nr. 1: Im Chat sind nur Jugendliche oder ganz junge Leute. Stimmt nicht, es sind  sehr viele Frauen zwischen zwanzig  und dreißig, Männer auch bis in die Vierziger.
Mythos Nr. 2: Im Chat gibt es eine eigene Sprache, eigene Ausdrucksformen mit emoticons etc. Stimmt nicht. Die Leute schreiben ganz normal, ein paar Abkürzungen höchstens, ein paar Smilies.
Mythos Nr. 3: Wenn nicht einmal der Klang der Stimme da ist, kann keine Nähe entstehen.
Stimmt nicht. Das geschriebene Wort  genügt, um Stimmungen und Gefühle zu erzeugen und zu erfassen. Gäbe es sonst Literatur?
Mythos Nr. 4: In den Chat gehen nur Leute, die so gestört sind, dass selbst das Telefonieren für die zu viel Nähe bedeutet. Stimmt nicht. Sowohl Nutzerinnen und Nutzer als auch Anliegen sind in beiden Medien ähnlich.
Chat ist neben persönlicher Beratung, Telefon und Mail das notwendige vierte Standbein der TelefonSeelsorge.
Gisela Achminow, Evangelische TS München
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