ein Quadrat, in sich unterteilt durch weitere Quadrate, steht hier beherrschend in einem orthogonalen Rahmen und lenkt zunächst alle Aufmerksamkeit auf sich. Das hat natürlich mit der Helligkeitsverteilung zu tun und der Betrachter bzw. Betrachtern wären versucht den Blick hinaus ins Freie zu folgen doch 2 Dinge, vielleicht sogar besser 3 Dinge, lassen ihn von diesem Vorhaben absehen: zunächst finden wir außerhalb des Gebäudes nichts Konkretes im Sinne von visuell Fassbaren, zum 2. wird der Blick durch das Gitter vor dem Fenster versperrt (besser: behindert) und zum 3. – und das ist hier das Wesentliche für mich – wird der Blick zurückgeworfen durch das leuchtende Rot des Stuhls, der zum Glück keinen rechten Winkel zum Fenster bildet. Täte er das, so wäre das Bild um einiges langweiliger
Rot, eine warme Farbe, harmoniert hier gut mit dem Aufkommen Fenster ganz dezent vorkommenden warmen Tönen, die irgendwo zwischen beige und bzw. braun angesiedelt sind. Genau genommen ist Rot hier die einzige bunte Farbe, denn der Rest orientiert sich eher an den Unbuntfarben Schwarz und Weiss. Auch dieser Kontrast in der Farbqualität trägt zu Spannung des Bildes bei.
Es kommt aber noch etwas hinzu: während das Fenster sehr viel Fläche im Raum einnimmt, muss sich der Stuhl mit viel weniger begnügen. Dies bedeutet, dass wir hier einen spannenden Mengenkontrast haben, welcher das Bild zusätzlich lebendiger macht.
Nun, hat jemand auf diesem Stuhl gesessen? Hat er in die Ferne geblickt? Wir wissen es nicht, aber das Foto läd diesbezüglich zum Nachdenken und Grübeln ein. Die Auseinandersetzung mit dem Foto zieht sich dadurch die Länge, was man ja nur als Qualitätskriterium werden kann
Fazit: ein spannend inszeniertes komponiertes Bild, dass bei aller Stille keine Langeweile transportiert und dem Betrachter/die Betrachtern zum Sinnieren einlädt. Stille bedeutet hier nicht nur eine Stille im Sinne von menschenleere „Stille“, sondern auch einer Ruhe, die durch die Farbauswahl wie oben beschrieben befördert wird.
Mich zieht vor allen Dingen beim Betrachten das leicht geöffnete Fensterelement in meinen Bann. Der Blick nach draußen scheint so sehr versperrt - und dann diese kleine Öffnung... Hoffnung...? Der rote Stuhl ist verlassen, wurde der Weg ins Licht, ins Leben gefunden? Eine unglaublich atmosphärische Arbeit.
LG
Corinna
Kommentare zum Bild
Udo Fattmann
15.07.2020Feine Lichtstimmung,könnte direkt für ein Buchcover verwendet werden.
Gefällt mir sehr.
LG Udo
brimula
16.07.2020Das hat Stil...grossartig das ganze Ambiente ..und das Rot das Sahnehäubchen...wirklich Elite... wie deine tolle Aufnahme...
VG Brigitta
khm
16.07.2020Hier würde ich jetzt gern sitzen . . . wirkt sehr beruhigend auf mich.
Gruß Kalle
GuenterHoe
16.07.2020Ein stilles Plätzchen zum relaxen in einem schönem warmen Licht-
LG Günter
Nora
16.07.2020Stimungsvoll mit Rot.
Viele Grüße Nora
Rullma
16.07.2020Da könnte ich gerne noch Platz nehmen. Lichteinfall, Spiegelung und Farbe Rot schaffen eine besondere Atmosphäre.
LG Marie
Markus Linnemann
16.07.2020Liebe Barbara,
ein Quadrat, in sich unterteilt durch weitere Quadrate, steht hier beherrschend in einem orthogonalen Rahmen und lenkt zunächst alle Aufmerksamkeit auf sich. Das hat natürlich mit der Helligkeitsverteilung zu tun und der Betrachter bzw. Betrachtern wären versucht den Blick hinaus ins Freie zu folgen doch 2 Dinge, vielleicht sogar besser 3 Dinge, lassen ihn von diesem Vorhaben absehen: zunächst finden wir außerhalb des Gebäudes nichts Konkretes im Sinne von visuell Fassbaren, zum 2. wird der Blick durch das Gitter vor dem Fenster versperrt (besser: behindert) und zum 3. – und das ist hier das Wesentliche für mich – wird der Blick zurückgeworfen durch das leuchtende Rot des Stuhls, der zum Glück keinen rechten Winkel zum Fenster bildet. Täte er das, so wäre das Bild um einiges langweiliger
Rot, eine warme Farbe, harmoniert hier gut mit dem Aufkommen Fenster ganz dezent vorkommenden warmen Tönen, die irgendwo zwischen beige und bzw. braun angesiedelt sind. Genau genommen ist Rot hier die einzige bunte Farbe, denn der Rest orientiert sich eher an den Unbuntfarben Schwarz und Weiss. Auch dieser Kontrast in der Farbqualität trägt zu Spannung des Bildes bei.
Es kommt aber noch etwas hinzu: während das Fenster sehr viel Fläche im Raum einnimmt, muss sich der Stuhl mit viel weniger begnügen. Dies bedeutet, dass wir hier einen spannenden Mengenkontrast haben, welcher das Bild zusätzlich lebendiger macht.
Nun, hat jemand auf diesem Stuhl gesessen? Hat er in die Ferne geblickt? Wir wissen es nicht, aber das Foto läd diesbezüglich zum Nachdenken und Grübeln ein. Die Auseinandersetzung mit dem Foto zieht sich dadurch die Länge, was man ja nur als Qualitätskriterium werden kann
Fazit: ein spannend inszeniertes komponiertes Bild, dass bei aller Stille keine Langeweile transportiert und dem Betrachter/die Betrachtern zum Sinnieren einlädt. Stille bedeutet hier nicht nur eine Stille im Sinne von menschenleere „Stille“, sondern auch einer Ruhe, die durch die Farbauswahl wie oben beschrieben befördert wird.
Gruß
Markus
Cor.Lin
17.07.2020Mich zieht vor allen Dingen beim Betrachten das leicht geöffnete Fensterelement in meinen Bann. Der Blick nach draußen scheint so sehr versperrt - und dann diese kleine Öffnung... Hoffnung...? Der rote Stuhl ist verlassen, wurde der Weg ins Licht, ins Leben gefunden? Eine unglaublich atmosphärische Arbeit.
LG
Corinna