Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2021
»DIE VIER ELEMENTE«

1. Platz, Kategorie Wasser

Stephan Fürnrohr: »Bow Wave II // GESAMTSIEGER«

Stephan Fürnrohr aus Kallmünz fotografierte dieses Bild um Mitternacht in Grönland. Es zeigt die Bugwelle des Kutters, auf dem er steht: „Die Intention war, das Spiel der Mitternachtssonne in der Bugwelle festzuhalten. Ich schloss zunächst einfach die Blende, um längere Belichtungszeiten zu erzielen. Das reichte für die gewünschte Abstraktionswirkung jedoch nicht aus. Daher bewegte ich zusätzlich während der Belichtung die Kamera mit einem leichten Schwung gegen die Bewegung des Wassers.“ Die Jury verlor sich in diesem Bild und entdeckte neben einem bezaubernden Spiel aus Licht, Formen und Farben auch das Wesen des Wassers. Alles ist im Fluss – Formen und Farben sind jeweils nur für einen Sekundenbruchteil vorhanden.

200 Euro Preisgeld / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Wasser

Stefan Schubert: »Blue ice«

Stefan Schubert aus Porta Westfalica fotografierte nicht etwa Zehntausende Jahre altes Gletschereis, sondern das gefrorene Wasser in seiner Regentonne. „Als ich die vorhandene Eisschicht umdrehte, sah ich die interessanten Muster und Einschlüsse auf der Unterseite. Also Kamera geholt und losgelegt“, beschreibt er sein Motiv. Manchmal liegen die besten Motive so nahe – man muss sie nur finden. Die Jury freute sich über diesen Fund, der das Thema zwar abstrakt, aber gekonnt zeigt.

100 Euro Preisgeld / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Wasser

Christof Wermter: »Regentropfen«

Christof Wermter aus Oberhausen fotografierte in seinem Garten ein heruntergefallenes Eichenblatt, das mit Regentropfen übersät ist. Um eine möglichst große Schärfenebene im Bild zu erreichen, nutzte er die Fokus-Stacking-Funktion seiner Nikon Z6, die insgesamt 35 Bilder für dieses Motiv produzierte. Der Jury gefielen die vielen Strukturen: Das Blatt hat große wie auch kleine Adern, die von den Tropfen mal durchbrochen, mal vergrößert werden. Ein Suchbild mit einer starken Metaebene.

50 Euro Preisgeld / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Erde

Perry Wunderlich: »Grün zu Braun «

Perry Wunderlich aus Saalfeld fotografierte dieses Motiv 2018 mit einer Drohne in Oberfranken. Von der Autobahn aus sah er den Traktor bei der Feldarbeit und entdeckte, dass dieser aus grüner Vegetation braune Erde machte. Die Jury war geteilter Meinung, was Drohnenfotos betraf, bei diesem Motiv allerdings passte alles. Besonders der symmetrische Bildaufbau gefiel dabei.

200 Euro Preisgeld / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Erde

Monika Sturm: »Rote Erde«

Bei einer Sonnenaufgangstour zum Sossusvlei in Namibia fotografierte Monika Sturm aus Heidesheim dieses Stückchen Erde. „Das Lichtspiel, als die ersten Sonnenstrahlen auf den roten Dünensand trafen, war überwältigend“, erzählt sie. Die Juroren diskutierten das Bild länger. „Zu unspektakulär für eine Platzierung“, hieß es anfänglich. Aber Spektakel muss nicht immer sein und auch vermeintlich einfache Motive können wunderschön sein, so wie dieses.

100 Euro Preisgeld / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Erde

Günther Reissner: »Sanddünen«

Günther Reissner aus Kapfenberg fotografierte das Licht-Schatten-Spiel, das die Morgensonne auf die Sanddünen des Great Sand Dunes-Nationalparks im Süden Colorados warf. „Diese Dünen entstanden vor etwa 12.000 Jahren durch Sandablagerungen des Rio Grande und seinen Nebenflüssen. Über Jahrtausende haben Winde die Sandkörner von den Flussufern durch das Tal geweht und am Fuße einer Bergkette abgelagert. Dieser Vorgang dauert an und ändert täglich die Form der Dünen“, erklärt er das Motiv. Die Jury freute sich über das stimmungsvolle Bild und lobten besonderes die Telewirkung, die das Motiv noch einmal komprimiert, es aber nicht einengt.

50 Euro Preisgeld / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Feuer

Ulrich Wolf: »Tanz der Götter«

Ulrich Wolf aus Mülheim fotografierte die sogenannte Teyyam-Zeremonie im südindischen Kerala. „Bei diesem Feuer-Teyyam, mitten in der Nacht gegen drei Uhr, wurde ein großes, sehr heißes Feuer entfacht. Nachdem aufwendigen Schminken und Bekleiden des Tänzers begann er sich zu lautem und rhythmischen Trommeln bewegend in Ekstase zu tanzen. Der Höhepunkt war der mehrmals sich wiederholende Tanz barfuß durch die lodernden Flammen“, so Wolf. Die Jury war begeistert. Das Bild zeigt die Kraft des Feuers, aber auch die besondere Beziehung vom Menschen zum Feuer. Das Motiv wurde perfekt umgesetzt.

200 Euro Preisgeld / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Feuer

Konrad Funk: »Stromboli Doppelausbruch«

Konrad Funk aus Nohfelden zog es an den Stromboli, wo er eine ganze Nacht auf den passenden Ausbruch wartete. „Da es sich bei den Ausbrüchen meist um das Auswerfen von Lavabomben handelt, ist eine lange Belichtungszeit hilfreich. Man muss bei Dunkelheit viel experimentieren und probieren“, beschreibt er die Situation und berichtet weiter: „Das unvergessliche Erlebnis war für mich viel größer als das Ergebnis meiner Fotos. Die Erde so donnern zu hören geht einem durch Mark und Bein, das Feuerwerk war von unbeschreiblicher Schönheit.“ Die Juroren entdeckten dieses besondere Erlebnis im Foto und besonders der Vulkanfotograf Adrian Rohnfelder war angetan.

100 Euro Preisgeld / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Feuer

Perry Wunderlich: »Feuertunnel «

Perry Wunderlich aus Saalfeld war mit seinem Fotoclub unterwegs, um erste Gehversuche mit brennender Stahlwolle zu unternehmen. „In einem Tunnel versuchten wir mit verschiedenen Belichtungszeiten und Bewegungen interessante Fotos zu machen. Die Wände wurden zusätzlich mit einer Taschenlampe beleuchtet“, erklärt er das Motiv. Der Jury war das Motiv Brennende Stahlwolle nicht unbekannt, jedoch eine brennende Kugel (Orb) sieht man seltener. Der Tunneleffekt bündelte zudem noch den Feuereffekt.

50 Euro Preisgeld / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Luft

Jürgen Grandeit: »Abendflug «

Jürgen Grandeit aus Nürnberg war eigentlich in Brasilien auf der Suche nach dem Tapir unterwegs – blieb allerdings erfolglos. Während des Rückflugs nach Fazenda zeichnete sich dann in der tiefstehenden Abendsonne dieses Wolken-Licht-Spiel ab, das er mit dem Telezoom formatfüllend einfangen konnte. Die Juroren sahen einige Wolkenbilder, dieses jedoch stach durch die Größe und die Farben der Wolken hervor. Besonders den Wetterfotografen unter den Juroren ging das Herz auf.

200 Euro Preisgeld / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Luft

Michael Jurek: »Energie«

Michael Jurek aus Sehnde fotografierte bei -12 °C dieses Windrad mit einer Sekunde Belichtungszeit, während im Hintergrund die Sonne aufging. Aufgrund der niedrigen Temperaturen fiel es ihm nicht leicht, die Kamera ohne Stativ ruhig zu halten, nach ein paar Versuchen gelang ihm aber dieser farbenfrohe und ausdrucksstarke Schuss. Die Juroren erfreuten sich an dem Farbspiel und der gleichzeitigen Dynamik.

100 Euro Preisgeld / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Luft

Werner Schabner: »Wolke 7«

Werner Schabner aus Kreuzau fotografierte im Sommer 2018 dieses unspektakuläre und gleichzeitig spektakuläre Motiv. „Da es an diesem Tag kaum Wind gab, habe ich eine ganze Weile abwarten müssen, bis die Wolke an der richtigen Stelle gewesen ist. Ein Quäntchen Glück war natürlich auch dabei“, berichtet er. Die drei Juroren freuten sich über den Aufbau, die gekonnte Umsetzung und den Witz des Motivs.

50 Euro Preisgeld / 6 Punkte