Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2016
»Pflanzen und Pilze«
1. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin
Eric Axhausen (Gesamtsieger): »Flower Power«
Flower Power – wie könnte dieses Bild von Eric Axhausen aus Singen besser heißen! Mit schrillen Farben, einem tollen Arrangement und der entsprechenden positiven Wirkung überzeugte er die Jury voll und ganz. Treffender kann die Kraft der Pflanzen kaum dargestellt werden. Der Fotograf inszenierte die Blüten in einem Wasserbad und beleuchtete sie durch eine Milchglasscheibe von unten. Wir gratulieren zum 1. Platz!
300 Euro / 10 Punkte
2. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin
Robi Crevatin: »PolaBlatt«
Robi Crevatin aus Winterthur/CH arrangierte dieses kunstvolle Werk. Dafür fotografierte er mit seiner SX70 ein Ahornblatt und setzte das Blatt – das keines ist – in der freien Natur in Szene. Für die Juroren stand schnell fest, dass es sich hierbei um ein Top-3-Bild handelt, denn die Idee, die Umsetzung und die Anmutung passen ausgesprochen gut zusammen
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Die Natur als Künstlerin
Frank Marek: »Strom abwärts«
„Was ist das?“, fragten sich zwei der Juroren, als sie das Bild von Frank Marek aus Dortmund sahen. Die Jurorin der Runde erkannte allerdings sofort, dass es sich um ein Bananenblatt in der Nahaufnahme handelt. Das Bild inszenierte der Fotograf im heimischen Wohnzimmer. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Linien und Strukturen, die er mit einer Schreibtischlampe in Szene setzte. Die Juroren waren vom Aha-Effekt begeistert und fanden großen Gefallen daran, sich im Bild auf die Suche zu begeben und die Strukturen zu erkunden.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie In freier Natur
Perdita Petzl: »The two of us«
In einem Buchenmischwald bei Wien entdeckte Perdita Petzl aus Wien/A diese beiden nur 2 bis 3 cm hohen Pilze. Sie hatte sofort das entsprechende Bild vor Augen und begab sich auf Augenhöhe mit den Pilzen. Die Jury war begeistert von den Farben, dem Bildaufbau, der Schärfe und der Unschärfe. Zudem kann man schon fast in die Versuchung kommen, den beiden Pilzen eine menschliche Seite zu unterstellen.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie In freier Natur
Jon Andoni Juarez Garcia: »Shadow«
Jon A. Juarez aus Berlin fand diese Maiglöckchen im schönsten Abendlicht. Die Situation war allerdings etwas chaotisch, weshalb er sich entschied, die Unordnung durch einen Schattenriss auszublenden. Oft ist weniger mehr, und so konnte sich die Jury mit diesem Bild besonders anfreunden. Das wenige Licht wird zudem selbst zum Motiv und rückt nicht nur die Pflanze, sondern auch sich selbst in den Mittelpunkt.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie In freier Natur
Henrik Spranz: »Familientreffen«
Henrik Spranz aus Wien/A fotografierte in einem der Auenwälder rund um Wien diese Gruppe von Leberblümchen. Ihm schwebte schon einige Zeit ein Bild einer Leberblümchengruppe vor und er wollte dieses durch Bokeh-Spielereien verzieren. „Durch reflektierendes Licht, eine offene Blende und mittels eines alten Primotar 3,5/135 mm an meiner Canon wurden hier die recht großen und scharfen Bildkreise im oberen Bildteil erzeugt“, so der Fotograf. Die Jury sah zwar einige Leberblümchenbilder, konnte sich mit diesem – auch aufgrund der Reflexe – allerdings ganz besonders anfreunden.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie In Park und Garten
Ralph Gräf: »Zimmerfarn«
Ralph Gräf aus Potsdam arbeitet schon länger an einer Serie über verlassene Räume und fotografierte diesen Farn in einem verlassenen Haus in Brandenburg. „Mir ist dabei wichtig, dass die Bilder trotz des maroden Ambientes aufgeräumt wirken. Ich will die Räume in meinen Bildern nicht einfach nur dokumentieren, sondern es liegt mir vielmehr daran, die besondere Stimmung der verlassenen, stillen Räume einzufangen, die trotz oder gerade wegen ihrer Leere und Dunkelheit Assoziationen wecken und den Betrachter auf eine emotionale gedankliche Reise schicken“, so der Fotograf. Die Jury war begeistert von der Idee, dass der Garten sein Habitat verlassen hat und ihn sich im Haus sucht. Dieser Rollenwechsel machte das Bild einzigartig.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie In Park und Garten
Eberhard Ehmke: »Natur von Menschenhand«
Eberhard Ehmke aus Schlüchtern entdeckte dieses Motiv in der Bretagne. Von einem Turm aus konnte er die Szene der Pflanzen in ihrem künstlichen Umfeld besonders pointiert aufnehmen. Der Bildaufbau, die Farben und auch die Bildwirkung faszinierten die Juroren. Der Mensch im Bild setzt dem Ganzen die Krone auf.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie In Park und Garten
Klaus Lenzen: »mittig«
Was man heutzutage alles als Garten bezeichnet, zeigt uns Klaus Lenzen aus Ratingen mit einem zwinkernden Auge. Angezogen von der Kargheit und auch der gewollten oder ungewollten Symmetrie konnte er gar nicht anders, als dieses Gesamtkunstwerk zu fotografieren. Der Jury erging es ähnlich und sie konnte nicht anders, als diesen „Steingarten“ mit seiner ästhetischen Sparsamkeit und gleichzeitiger Schönheit auf die vorderen Ränge zu hieven.
100 Euro / 6 Punkte
1. Platz, Kategorie Nutzpflanzen
Viorel Munteanu: »Erdbeerfeld«
Viorel Munteanu aus Linz/A entdeckte diese Arbeitssituation während der Rückfahrt von einem Fototermin. Perfekt setzt das Bild das Thema um, darin waren sich die Juroren einig. Die Linienführung und die scheinbar endlose Weite ließen sie zudem hoch punkten.
300 Euro / 8 Punkte
2. Platz, Kategorie Nutzpflanzen
Jörg Steiner: »Erntedank«
Jörg Steiner aus München arbeitet schon länger an seiner Serie „Animalic“ über Käfer, Hühner, Fliegen, Nachtfalter und gefundene tote Tiere. In diesem Zusammenhang entdeckte er eines Nachts auch dieses Motiv in einem alten Obstgarten. Das Foto ist ein Panorama aus fünf Einzelaufnahmen und wurde mit drei entfesselten Blitzen ausgeleuchtet. Die Juroren waren von dem Bild wie gefangen, bewegt es sich zwischen Ölgemälde aus längst vergangenen Tagen und Wimmelbild. Die mystische und morbide Anmutung steigert das Seherlebnis noch einmal.
200 Euro / 7 Punkte
3. Platz, Kategorie Nutzpflanzen
Günther Just: »Champignon-Ernte«
„Wie kann ich mich mit meinen Fotos abheben?“, fragte sich Günther Just aus Wiggensbach. Und so fasste er den Beschluss, das Thema Nutzpflanzen zu inszenieren. Er bestellte die nötigen Utensilien im Modelleisenbahnbedarf und erzeugte mit Styropor, Leim, Sand und Moos die passende Kulisse. Die Jury diskutierte lange, befand aber schlussendlich die Idee und deren akribische Umsetzung für sehr gelungen.
100 Euro / 6 Punkte