Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2023
»Pflanzen & Pilze«

1. Platz, Kategorie Im Wald

Tibor Litauszki: »Abendrotation«

Tibor Litauszki aus Stein fotografierte die fallende Frucht einer Esche. „Ich habe versucht, die Dynamik der Fallbewegung im Foto festzuhalten. Also stellte ich eine lange Verschlusszeit ein und beleuchtete die fallende Frucht mit einer Lampe. Meinen Blitz stellte ich auf den zweiten Verschluss. So konnte ich die Drehung einfangen und am Ende die Frucht einfrieren. Dank der Hintergrundbeleuchtung kamen zudem noch interessante Reflexionen mit ins Bild“, erläutert er seine Aufnahme. Die drei Juroren trauten erst gar nicht so recht ihren Augen und schauten sich das Bild lange und sehr genau an. Am Ende gaben die gekonnte Umsetzung einerseits und die geniale Idee andererseits den entscheidenden Schubs auf das Siegertreppchen.

200 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Im Wald

Henrik Spranz: »Nebelwald«

Henrik Spranz aus Kaltenleutgeben/AT: „Ich wollte schon lange einen der mir bekannten belaubten Äste im Wald bei Nebel fotografieren. Über Wochen bin ich im Herbst immer wieder früh aufgestanden und habe die Nebelsituation mit einem Blick aus dem Fenster geprüft. Leider gibt es nicht sehr oft Nebel in meiner Gegend und meistens habe ich mich dann wieder hingelegt. An diesem Tag aber waren die Bedingungen perfekt und ich besuchte einige der Plätze, die ich vorher ausgekundschaftet hatte. Dieses Foto sollte Ruhe ausstrahlen, auf das Wesentliche reduziert sein und die Stimmung des Augenblicks transportieren“, erzählt er uns. Die Juroren fanden genau diese Punkte im Bild wieder und freuten sich auf einen tollen zweiten Platz.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Im Wald

Susanne Venditti: »Im letzten Licht«

Susanne Venditti aus Würenlos/CH fotografierte eine Gruppe Helmlinge im letzten Licht des Waldes: „Eigentlich wollte ich schon wieder nach Hause gehen, die Sonne war bereits untergegangen, als ich beim Zusammenpacken diese Gruppe Helmlinge entdeckte. Sie wuchsen leicht erhöht auf einem bemoosten Ast und waren umringt von Artgenossen am Boden. Durch die Pilze am Boden entstanden auch die Verdopplungen.“ Die Juroren bewunderten die gekonnte Bildgestaltung und die Geisterpilze im Bokeh. Der Seitenblick beim Zusammenpacken hat sich gelohnt.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Auf der Wiese

Henrik Spranz: »Laternen«

Henrik Spranz aus Kaltenleutgeben/AT fotografierte in der Morgendämmerung eine Gruppe schwarzer Küchenschellen mit den Lichtern der Stadt im Hintergrund. „Eher zufällig entstanden einst die ersten Wildpflanzenfotos mit Stadtlichtern im Hintergrund. Seither versuche ich es immer wieder und meine Ergebnisse werden besser. Diese Gruppe von schwarzen Küchenschellen stand perfekt und zusätzlich zeigte sich der Himmel beim Sonnenaufgang in wunderbar zarten Farben“, berichtet er uns. „Hier passt einfach alles!“, war in etwa die Meinung der Jury. Die Lichtflecken sind perfekt platziert, die Farben wunderbar pastellig und das Motiv ein echter Hingucker.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Auf der Wiese

Stefan Blaas: »Wildblumenwiese«

Stefan Blaas aus Regensburg erzählt uns seine Geschichte zum Bild: „Mein Arbeitsplatz liegt an den Ausläufern des Bayerischen Waldes mit schönem Ausblick über die Donauebene. Das dazugehörige Hanggelände mit ein paar überalterten Obstbäumen wird heute weder gedüngt noch gemäht. Ein paarmal im Jahr beweiden Schafe die Fläche, sodass man hier noch eine artenreiche Magerwiese vorfindet. An diesem Frühlingsabend habe ich mich in einer ruhigeren Ecke dem Wiesensalbei gewidmet. Und so schön eine bunte Wiese auch anzuschauen ist, Fotos davon werden schnell unübersichtlich. Ich verwendete daher eine lange Brennweite mit weit geöffneter Blende, um das Bild nicht mit Details zu überfrachten und um es mit Farbflächen und unscharfen Wiederholungen zu gestalten.“ Besonders der Botaniker unter den Juroren freute sich über dieses Bild mit einer doch eher selten anzutreffenden Pflanze. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Jury fachkundig darüber informiert wurde, welche Pflanzen letztendlich auf einer Weide, auf einem Acker oder kategoriegerecht auf einer Wiese wachsen.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Auf der Wiese

Annemarie Berlin: »Farbtupfer«

Annemarie Berlin aus Nottuln nahm an einem VHS-Kurs zum Thema Kreative Nah- und Makrofotografie teil. „Nach dem theoretischen Teil hatten die Teilnehmer die Aufgabe, eine einzelne Pflanze in möglichst verschiedenen Varianten zu fotografieren und dabei zu versuchen, das umzusetzen, was zuvor gelernt wurde. Als Beispiel diente mir diese Schlüsselblume. Erstaunt waren alle Teilnehmer, als ich erzählte, dass die Blume in meinem Hochbeet auf meinem Balkon stand“, berichtet sie. Darüber war die Jury auch mehr als erstaunt, zeigt es allerdings auch, dass diese typische Wiesenpflanze recht anpassungsfähig ist.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Obst und Gemüse

Eberhard Ehmke: »Weinpflanzenidylle«

Die verschiedenen Farben, Formen und Farbtöne in der hügeligen Landschaft strahlten eine besondere Anziehungskraft auf Eberhard Ehmke aus Schlüchtern aus. Deshalb ließ er seine Drohne steigen und fotografierte die Farbenpracht in einem Weingebiet. „Bei diesem Motiv bot sich die Luftbildfotografie mittels Drohne an, um den verschiedenen Facetten des Aufnahmeobjektes gerecht zu werden“, beschreibt er. Die Juroren rätselten etwas über die Art der Pflanzen, wurden aber schließlich von den Formen und Farben des Motivs überzeugt.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Obst und Gemüse

Markus Keddi: »Tomato Rain«

Markus Keddi aus Herbrechtingen hat eigene Tomaten im Garten. Als er eines Abends einige davon nach einem kleinen Schauer pflückte, glitzerte darin das Sonnenlicht und die Tomaten wirkten frisch und lebendig. „Daraus entstand die Idee, dies in einem dynamischen Setting aufzugreifen. Nach ersten Outdoor-Versuchen, die die Frische und die Dynamik des Wassers zu wenig zum Ausdruck brachten, versuchte ich es indoor. Dabei sollte die Dynamik von fallenden Wassertropfen besonders hervorgehoben werden. Dies erfolgte dann im Badezimmer mit der Dusche als Regenersatz“, erklärt er. „Die Schwierigkeit bestand darin, den Wasserschwall der Dusche richtig zu dosieren, den Duschkopf zu halten und gleichzeitig den Auslöser der Kamera zu drücken“, fährt er fort. Die Jury verspürte plötzlich einen Heißhunger auf Tomatensalat.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Obst und Gemüse

Johann Zauner: »Apfelbaum«

Johann Zauner aus Ernsthofen/AT fotografierte bereits 2005 diesen prall gefüllten Apfelbaum im Mostviertel in Niederösterreich. Dabei nutzte er die gedämpfte Herbstsonne, ein leichter Nebel im Hintergrund verlieh dem Bild Ruhe. Die Juroren freuten sich über die schlichte, aber treffliche Bildgestaltung und die tollen Farben. Ein Apfelbaum, wie er im Buche steht.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Makro

Wolfgang Wiesen: »Ahornfrüchte«

Wolfgang Wiesen aus Tholey nutzte die Coronazeit und fotografierte die Früchte des Ahornbaums in seinem kleinen Heimstudio: „Mir kam die Idee, mit Gegenlicht auf einer Leuchtplatte zu arbeiten und die Aufnahmen später zu invertieren. Um die feine Äderung herauszuarbeiten, habe in Photoshop die Kontraste optimiert und durch die Überlagerung mehrerer Ebenen mit unterschiedlichen Skalierungsstufen den gewünschten Effekt erzielt“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Die Juroren fühlten sich teils wieder an in die Zeit der analogen Fotogramme zurückversetzt, erkannten aber auch die Besonderheit der Aufnahme.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Makro

Kai Kolodziej: »Klein und Groß«

Kai Kolodziej aus Perchtoldsdorf/AT fotografierte an einem bewölkten Tag im Wienerwald diese Leberblumen. „Das Bild entstand aus dem Bestreben heraus, Leberblümchen etwas anders abzulichten. Ich wollte sowohl die Schönheit der Blüte als auch eine filigrane Gruppe abbilden. Der Kontrast von groß und klein macht für mich das Besondere des Bildes aus. Um das zu ermöglichen, wählte ich eine Doppelbelichtung. Zuerst fotografierte ich die große Blüte und machte dann ein weiteres Bild der Blumengruppe. Beide Fotos entstanden an der gleichen Stelle im Abstand von wenigen Minuten“, erzählt er. Die Jury erkannte den Trick mit der Doppelbelichtung und war begeistert von der gekonnten Umsetzung.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Makro

Lars Ortgies: »Partytime«

Lars Ortgies aus Vechta fotografierte im Spätsommer diesen Sonnentau in einem Moor bei sich in der Nähe und erzählt: „Da der Sonnentau sehr klein ist, legte ich die Kamera für die Aufnahme auf dem Boden. Die Sonne befand sich hinter der Pflanze und hat die im Hintergrund befindlichen anderen Blätter des Sonnentaus beleuchtet und zum Strahlen gebracht.“ Gestrahlt haben auch die drei Juroren beim Anblick. Denn nicht nur die vielen schönen Details, auch die Farben und der Bildaufbau überzeugten sie.

50 Euro / 6 Punkte