Die Top 12 des fotoforum-Awards 1/2024
»ARCHITEKTUR«

1. Platz, Kategorie Form und Farbe

Alex Polli: »Admiring«

Alex Polli aus Brusino Arsizio/CH fotografierte den 1. Platz der Kategorie Form und Farbe im Februar 2023 im Ort Novazzano. „Das symmetrische und farbige Haus wurde vom berühmten Architekten Mario Botta entworfen. Das Foto ist Teil von meinem Projekt rund um Menschen, Formen und Farben“, erzählt er. „Das Foto kann auch humorvoll interpretiert werden, da die Frau eine gewisse Ähnlichkeit mit Mickey Mouse hat“, fährt er fort. Und genauso sahen es auch die Juroren. Die Formen und Farben sind ohnehin schon genial, das Sahnehäubchen bildet allerdings die Frau mit ihren Ohren.

200 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Form und Farbe

Andreas Schwarz: »Im Museum«

Andreas Schwarz aus Hemsbach war im Museum Moderne Kunst in Frankfurt unterwegs: „Was mich am MMK begeistert, das ist vor allem die Architektur. Altersbedingt fällt mir der Zugang zu aktueller Kunst nicht immer leicht, aber es stimmt, wenn es auf der Webseite des MKK heißt, der Besucher nehme die Architektur über die Kunst und die Kunst über der Architektur wahr“, erzählt er. Die Juroren staunten über die vielen Formen, Ebenen und Farben.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Form und Farbe

Achim Kaurschill: »Detailausschnitt Fahrbahnüberquerung Uniper«

Achim Kaurschill aus Düsseldorf fotografierte die polymorph gestaltete Capricorn Brücke am südlichen Ende des Medienhafens in Düsseldorf. „Entstanden ist das Bild zu Beginn der Pandemie, als die ersten Kontaktbeschränkungen ausgesprochen wurden. Meine Frau und ich hatten uns deshalb damit beschäftigt, die Stadtteile ausgiebiger zu erkunden, also auch die kleineren Straßen, Sackgassen oder Hinterhöfe, die sonst kaum Beachtung finden. Meine Intention war, vier der reichlich vorhandenen Linien als Eckläufer möglichst nah in jede Ecke des Bildes zu platzieren. Dass es letztendlich nur zwei wurden, liegt an den vielen unterschiedlichen Linien, Farben und Kontrasten, die das Motiv hergibt“, berichtet er. Das Jury-Team verdrehte ordentlich die Hälse, um dieses Bild zu entziffern. Am Ende gingen allerdings alle drei Daumen nach oben.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Wohnraum

Karl Heinz Offermann: »Live inside«

Karl Heinz Offermann aus Aachen fotografierte in Moresnet in Belgien dieses Motiv. Dort war er auf der Suche nach Herbstimpressionen und fühlte sich direkt vom starken Kontrast zwischen der kalten, grauen, nüchternen Fassade und dem Wärme, Gemütlichkeit und Geborgenheit ausstrahlenden Fenster angezogen. Auch die Jury erkannte den Plot des Fotos, der nicht ganz ohne Ironie auskommt. Der erste Platz war ihm schnell gewiss.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Wohnraum

Bernd Mathis: »Fotoforum Wohnraum Innenraum«

Bernd Mathis aus Bremen fotografierte dieses Bild in Bilbao, wo aufgrund der engen und düsteren Gassen und Hinterhöfe das Leben meist auf den großen Plazas, in Parks oder in den Cafés stattfindet. „… oder in den kleinen Fluchten zwischen den Steinen und Schächten. Wie in diesem liebevoll gestalteten farbigen Refugium eines Freundes“, ergänzt er. Die Jury war versucht, die Quadratmeter zu schätzen und freute sich über diesen kleinen und sonnigen Rückzugsort, der – wenn auch mit Plastikblumen – liebevoll geschmückt ist.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Wohnraum

Frank Schwellnus: »Legoland in Pjöngjang«

Frank Schwellnus aus Düsseldorf fotografierte in Pjöngjang das Monument zur Gründung der Partei der Arbeit Koreas, umringt von Wohnhäusern. Trotz permanenter Überwachung fotografierte er vom Juche Tower aus dieses Motiv eines uns sehr fremden Landes. Die Jury hatte recht schnell das Gefühl, dass es sich um Nordkorea handeln müsse. Besonders überraschte sie die bunte Architektur in dem sonst etwas unwirklich wirkenden Raum.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Verkehrsarchitektur

Cor Boers: »ICE Arnheim«

Cor Boers aus Haarlem/NL fotografierte den Bahnhof von Arnheim sowie einen ICE und montierte die beiden Bilder in Photoshop zusammen. Auch die vermeintliche Bewegung des Zugs entstand künstlich per Photoshop. Der Jury gefiel das Werk, das durch klare Formen einerseits und reichlich Dynamik andererseits besticht.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Verkehrsarchitektur

Renate Wasinger: »Bus stop«

Renate Wasinger aus Großkarolinenfeld fotografierte auf ihrer Lieblingsinsel Fuerteventura dieses Bushaltestellenhäuschen. „Da ich die Bushaltestellen in Fuerteventura so schön finde, musste ich unbedingt eine festhalten. Dass ich dieses Bild dann mal brauche und sogar einen prämierten Platz gewinne, damit habe ich nicht gerechnet“, erzählt sie. Das Jury-Team lobte die nüchterne Darstellung der Architektur wie auch die stimmige Farbigkeit.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Verkehrsarchitektur

Michael Wohl-Iffland: »Bahnhof«

Michael Wohl-Iffland aus Hamburg fotografierte am Bahnhof Dammtor in Hamburg. „Dieser Bahnhof ist 120 Jahre alt, steht unter Denkmalschutz und wurde zwischen 1999 und 2002 umfangreich restauriert. Wichtig war mir das Einfangen einer besonderen Stimmung, hervorgerufen durch die matten Scheiben, durch die das diffuse Novemberlicht hereintrat. Die Jury fand ebenfalls viel Gefallen am Licht und der scherenschnittartigen Darstellung. Die sichtbare Architektur lässt erahnen, wie hübsch auch die nicht-sichtbare Architektur sein könnte. Ein Foto mit Kopfkinoeffekt.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Industrie

Wolfgang Wiesen: »Bohrinseln«

Wolfgang Wiesen aus Tholey zog es nach Aserbaidschan, wo er bei Baku ausrangierte Ölbohrinseln im Kaspischen Meer fotografierte. „Die Plattformen liegen in der Nähe eines Badestrandes und sind von dort aus gut zu fotografieren. Im Jahre 1999 dienten sie als Kulisse für den James-Bond-Film Die Welt ist nicht genug“, erzählt er. Die Juroren dachten erst an ein KI-Bild und waren schon kurz davor, das Foto zu disqualifizieren. Nach eingehender Beratung waren sie aber von dessen Echtheit überzeugt und würdigten es mit dem ersten Platz.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Industrie

Thomas Brocher: »Schönes Ruhrgebiet«

Thomas Brocher aus Mönchengladbach fotografierte die Hochöfen von Thyssen-Krupp am Rhein bei Duisburg. Er reiste dafür am Abend zuvor mit dem Wohnmobil an und war pünktlich zum Sonnenaufgang vor Ort. „Die Vorhersage für den Morgen war nicht berauschend, versprach aber Abwechslung. Und so kam es auch. Die Sonne setzte sich immer wieder kurz durch. Deshalb ist der Horizont so hell vor der Tristesse der Szenerie. Der Rauch und die gestauchte Perspektive durch das Tele machen ihr Übriges“, erklärt er uns. Den Juroren gefiel das Spiel aus Licht und Schatten, Industrie und Natur außerordentlich gut.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Industrie

Michael Jurek: »Rauchabzug«

Das Bild von Michael Jurek aus Sehnde entstand im Danziger Hafen in Polen. Er sah das Graffiti auf einem Metallzaun und brachte es sinnbringend mit dem Hintergrund zu einer Geschichte zusammen.“ Vielleicht hatte der Künstler die gleiche Verbindung gesehen“, wirft er ein. Die Jury musste schmunzeln und war sofort von dem Bild und dessen Message angetan.

50 Euro / 6 Punkte